Amtsbericht 2012.pdf - Evangelisch-reformierte Landeskirche ...
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Mission, Ökumene, Diakonie<br />
Der grösste Arbeitsbereich der Fachstelle<br />
liegt aber nach wie vor bei Besuchen<br />
von Familien in und ausserhalb der Asyl-Zentren.<br />
Sind Familien bereits in Wohnungen,<br />
geht es meist um die Bewältigung des Alltags.<br />
Was mache ich, wenn eine grosse Rechnung<br />
das Familienbudget überfordert, die Kinder<br />
zudem Winterkleider benötigen? Glücklicherweise<br />
kann die Fachstelle inzwischen auf ein<br />
breit gefächertes Netzwerk zählen. Besuche<br />
werden auch in den Zentren sehr geschätzt.<br />
Vielfältige Sorgen können einmal mit einer<br />
neutralen Person besprochen werden. Ganz<br />
wichtig ist hier der gute Kontakt zu den Betreuern/Betreuerinnen.<br />
Sozialdiakonin Daniela Troxler, Schiers<br />
Fachstellenleiterin<br />
Jasmina El-Sonbati<br />
te von Migration, Integration und Asyl kennen,<br />
welche ich wiederum in meine politische<br />
Arbeit einbringen kann. Ich lerne beide Seiten<br />
der «Medaille» kennen und kann so – so hoffe<br />
ich zumindest – ein Vermittler beider Ansichten<br />
sein. Gerade in den Asylfragen herrschen<br />
oft Ängste vor Überfremdung, Fremdbestimmung,<br />
Kriminalität und Verlust von Freiheiten<br />
oder sogar des Arbeitsplatzes. Diese Ängste<br />
führen zu einer oft gehässigen und gereizten<br />
Grundstimmung gegenüber Menschen,<br />
welche Asyl suchen. Hier möchte ich helfen,<br />
diese Ängste abzubauen. Ich denke, dass dies<br />
auch eine wichtige Aufgabe unserer Kommission<br />
ist.»<br />
Barbara Hirsbrunner-Marquart,<br />
Scharans, Kirchenrätin<br />
6.5.2 Fachstelle Migrations-, Integrations-<br />
und Flüchtlingsarbeit (MIF)<br />
Die Fachstelle führt, zusammen mit verschiedenen<br />
Organisationen, zweimal im Jahr Anlässe<br />
durch. Im Zentrum des diesjährigen<br />
Flüchtlingstages stand ein historisch-kulturelles<br />
Programm.<br />
Das Referat in der Woche der Religionen<br />
widmete sich dem Thema «Zwischen zwei<br />
Kulturen und Religionen». Jasmina El-Sonbati,<br />
als Muslimin in der Schweiz aufgewachsen,<br />
informierte die rund 60 Personen über das<br />
Leben der Muslime in der Schweiz.<br />
54<br />
6.5.3 Verein Hilfe für Asyl Suchende<br />
(VHfA)<br />
Der Perspektivwechsel: Aspekt. Der Verein<br />
VHfA setzt sich für die Anliegen der Asylbewerber/-innen<br />
ein. Ausschlaggebend sind die<br />
ethisch-humanitären Grundprinzipien der<br />
Unteilbarkeit der Menschenwürde und der<br />
Menschenrechte, der Gleichwertigkeit aller<br />
Menschen und der Solidarität mit den Benachteiligten.<br />
Dieser Verein mit ca. 70 Mitgliedern<br />
bildet den Grundpfeiler für die Rechtsberatungsstelle<br />
für Asylsuchende im Kanton<br />
Graubünden und ist auf unsere Solidarität<br />
und Unterstützung angewiesen. Die Stelle in<br />
Chur ist mit zwei Mitarbeiterinnen besetzt.<br />
Die Satellitenstelle in Davos gibt es bereits seit<br />
vier Jahren.<br />
Im Jahre 2012 wurde der Verein 25<br />
+ 1 Jahr alt. Zunächst boten drei Frauen in<br />
einem Raum eines Pfarrhauses unentgeltliche<br />
Rechtsberatung an, weil es keine Anlaufstelle<br />
im Kanton Graubünden gab. Da der Zustrom<br />
schnell grösser wurde, beschlossen sie, eine offizielle<br />
Beratungsstelle zu eröffnen. Der Verein<br />
wurde am 20. März 1986 gegründet. Dieses<br />
Jubiläum wurde in Zusammenarbeit mit<br />
der SP Graubünden durch einen öffentlichen<br />
Vortrag mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga<br />
gefeiert. Das Thema lautete: «Asylpolitik<br />
zwischen Gesetz und Menschlichkeit». Die<br />
schrittweisen Verschärfungen der Schweizerischen<br />
Gesetzgebung und die laufende Praxis<br />
sind mit grosser Besorgnis zu verfolgen. Beim<br />
Bund und im Kanton braucht es Menschen,