Amtsbericht 2012.pdf - Evangelisch-reformierte Landeskirche ...
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Auswärtige Beziehungen<br />
berg. Wann feiert die Schweiz? Gottfried Locher<br />
antwortet in Anlehnung an die Asterix-<br />
Hefte: «Wir befinden uns im Jahr 2017 nach<br />
Christus. Ganz Europa feiert das Reformationsjubiläum...<br />
Ganz Europa? Nein! Ein von<br />
unbeugsamen Helvetiern bevölkertes Land<br />
hört nicht auf, dem Jubiläum Widerstand zu<br />
leisten.» Was sollen wir tun in der Schweiz?<br />
Gottfried Locher plädiert für fröhliche Reformationsfeiern<br />
jeweils vor Ort! Von Kanton zu<br />
Kanton verschieden, in verschiedenen Jahren,<br />
mit je anderen Reformatoren im Blick, zugeschnitten<br />
auf die Menschen, die dort leben.<br />
Keine grossartige Jubiläumsgala, sondern basisnahe<br />
<strong>reformierte</strong> Vielfalt. Wichtig dabei sei,<br />
dass nicht alle etwas anderes sagten, sondern<br />
knapp und verdichtet eine Kernbotschaft<br />
des Reformiertseins zum Ausdruck gebracht<br />
werde: «Wer glaubt, ist frei! - In diesem Satz<br />
sehe ich zusammengefasst, was <strong>reformierte</strong><br />
Theologie klarer von sich gibt als andere konfessionelle<br />
Stimmen.», so Locher. Eine internationale<br />
theologische Tagung zu den Reformationsjubiläen<br />
wird im kommenden Jahr<br />
gemeinsam mit der <strong>Evangelisch</strong>en Kirche in<br />
Deutschland (EKD) durchgeführt. Die Tagung<br />
soll die internationale Dimension der Jubiläen<br />
stärken.<br />
Neben den jährlich wiederkehrenden<br />
Jahresberichten, Festlegungen der finanziellen<br />
Beträge für Institutionen, die vom SEK<br />
unterstützt und getragen werden, sowie der<br />
Genehmigung der Rechnung 2011 wurde ausführlich<br />
zu folgenden Themen durch den Rat<br />
des SEK Stellung genommen:<br />
Die Beziehungen zu den Bundesbehörden<br />
können in ihrem systematischen Aufbau<br />
verbessert werden. Es gehe einerseits um das<br />
zielgerichtete Deponieren der eigenen Positionen<br />
bei Entscheidungsträgern, andererseits<br />
um die rasche Kommunikation kirchenrelevanter<br />
Informationen aus der Politik an die<br />
Kirchen.<br />
In einem ausführlichen Bericht hat der<br />
Rat Stellung genommen zum Projekt «Werkbuch<br />
Bekenntnis». Die Vielfalt der Bekenntnisse<br />
ohne Verbindlichkeit in den letzten beiden<br />
Jahrhunderten steht in einem zu klärenden<br />
Verhältnis zur Ratifizierung der Leuenberger<br />
Konkordie im Jahr 1974, mit der wir uns mit<br />
dem SEK in den Kreis bekennender Kirchen<br />
begeben haben. Dieses Thema wurde auch in<br />
Lehrgesprächen an der Vollversammlung der<br />
GEKE vom 20.-26. September in Florenz bearbeitet<br />
unter dem Titel: «Schrift – Bekenntnis<br />
– Kirche». Dabei ging es konkret um die Verbindlichkeit<br />
der Bekenntnisse in den Kirchen<br />
der GEKE. Kirchenrätin Cornelia Camichel<br />
Bromeis hat als Delegierte des SEK an der<br />
Vollversammlung teilgenommen und wirkte<br />
in eben dieser Arbeitsgruppe mit.<br />
Die Motion «Werkbuch Bekenntnis»<br />
wurde abgeschrieben. Die Ausarbeitung eines<br />
neuen Glaubensbuches, ein Legislaturziel,<br />
nimmt Glaubensthemen auf.<br />
Der Projektstart zur Revision der Verfassung<br />
des SEK ist erfolgt. Es gibt vier hauptsächliche<br />
Stossrichtungen, für die kirchenrechtliche<br />
Formulierungen entwickelt werden<br />
sollen:<br />
• Der Kirchenbund strebt nach einer verbindlicheren<br />
Gemeinschaft.<br />
• Der Kirchenbund wird zum Ort der Zusammenarbeit<br />
der Mitgliedkirchen.<br />
• Der Kirchenbund wird Plattform für das<br />
gemeinsame Nachdenken der Mitgliedkirchen.<br />
• Der Kirchenbund benötigt eine klare<br />
Legitimation.<br />
Diese Themen werden in drei Vorbereitungsgruppen<br />
(«Grundlagen», «Struktur und<br />
Organisation», «Bewegung und Beteiligung»)<br />
bearbeitet. Dekan Thomas Gottschall ist in der<br />
Vorbereitungsgruppe «Bewegung und Beteiligung»<br />
im Co-Präsidium vertreten.<br />
Eine Resolution betreffend Religionskunde<br />
im Lehrplan 21 an den Volksschulen<br />
wurde rege diskutiert, aber nicht überwiesen.<br />
Es wurde deutlich, wie unterschiedlich der<br />
Religionsunterricht oder das Fach Religionskunde<br />
in den jeweiligen Kantonen verankert<br />
ist, so dass nicht auf die Schnelle eine für alle<br />
zufriedenstellende Formulierung gefunden<br />
werden konnte. Der SEK setzt sich aber dennoch<br />
für eine Stärkung der religiösen/christlichen<br />
Bildung ein, auch ohne Resolution der<br />
Mitgliedkirchen. Die Kirchenräte der <strong>Landeskirche</strong>n<br />
sind gefordert, mit den Erziehungsdepartementen<br />
ihrer Kantone die frei verfügbaren<br />
Kapazitäten innerhalb der Stundentafel<br />
mitzugestalten.<br />
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