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Editorial<br />

Editorial<br />

Am Anfang war das Wort – oder –<br />

Kommunikation als Religion<br />

Das Vertrauen gibt dem Gespräch<br />

mehr Stoff als Geist.<br />

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

in gesundheitspolitischen unruhigen<br />

Zeiten fängt eine neue Legislaturperiode<br />

an! Aber Wahlen alleine machen<br />

die Demokratie nicht aus, sie muss<br />

auch gelebt werden. Nur Unzufriedenheit<br />

zu äußern reicht nicht aus, um<br />

Veränderungen zu erwirken. Gerade<br />

jeder Unzufriedene sollte auf neuen<br />

Wegen mitgehen oder helfen, solche<br />

zu ebnen. Oftmals muss auch nichts<br />

Neues erfunden werden, Bewährtes<br />

erhalten ist manchmal auch eine Kunst.<br />

Was wollen wir tun?<br />

Ich möchte gemeinsam mit dem<br />

gewählten Vorstand und den Kammerversammlungsmitgliedern<br />

die Bedeutung<br />

und Wertigkeit der ärztlichen<br />

Selbstverwaltung mehr ins Bewusstsein<br />

rücken. Die Alternativen dazu<br />

wären staatsdirigistische Vorgaben,<br />

z. B.: welche Weiterbildung und wie<br />

lange, welche Qualität reicht aus?<br />

Alles vor dem Hintergrund von Ökonomisierung,<br />

Marktwirtschaft, Vertragsmodellen,<br />

Case Management – natürlich<br />

alles ökonomisch effizient. Administrative<br />

Kompetenz vor medizinischer<br />

Qualität! Das kann keiner<br />

wollen. Daher muss statt eines bloßen<br />

Reagierens, vielmehr ein vorausschauendes<br />

Agieren im Mittelpunkt unserer<br />

Arbeit stehen.<br />

Der richtige Weg ist aber auch dann<br />

verfehlt, wenn sich Ärzte in immer<br />

kleineren Interessensgruppen zusammenschließen,<br />

um sich mit anderen<br />

Gruppen öffentlichkeitswirksam zu<br />

streiten und sich dem Zeitgeist folgend<br />

kleine ökonomische Nischen suchen.<br />

Die Tradition unseres Berufsstandes<br />

erfordert es, dieser Entwicklung<br />

entgegen zu treten.<br />

Gerade die Tatsache, dass es sich bei<br />

der Ärztekammer eben nicht um eine<br />

Institution handelt, welche Ziele von<br />

einzelnen Interessensgruppen vertritt,<br />

sondern die Interessen des gesamten<br />

Berufstandes bündelt, macht die Arbeit<br />

interessant. Alle Interessen in einem<br />

Ziel zu bündeln ist sicher nicht immer<br />

einfach. Jedoch kann hierdurch die<br />

Ärzteschaft besser Gehör finden.<br />

Wie soll das gehen?<br />

Unsere Kommunikation steckt<br />

manchmal noch in den Kinderschuhen,<br />

obwohl sie ein fester Bestandteil<br />

unseres gesellschaftlichen Lebens ist.<br />

Wir müssen reden! Nicht übereinander,<br />

sondern miteinander! Das<br />

betrifft sowohl die innerärztliche<br />

Kommunikation als auch den Dialog<br />

mit den anderen Beteiligten im System.<br />

Vorschlag – nicht Totschlag – so wollen<br />

wir agieren. Das heißt nicht, Standpunkte<br />

zurückzunehmen, sondern die<br />

sachorientierte Auseinandersetzung zu<br />

suchen und zu pflegen. Das kann auch<br />

bedeuten, sich hin und wieder anderen<br />

Ansichten beugen zu müssen. Gegenseitiger<br />

Respekt und Vertrauen sind<br />

dabei unabdingbar.<br />

Welche Prioritäten wollen<br />

wir konkret setzen?<br />

Wir wollen beispielsweise die Zusammenarbeit<br />

mit der KV verbessern. Die<br />

Kollegen nehmen uns viel zu oft als<br />

differente Parteien mit Doppelstrukturen<br />

wahr. Innerhalb unseres Aufgabenbereichs<br />

müssen wir von unseren<br />

Mitgliedern wieder stärker als das<br />

wahrgenommen werden, was wir sind:<br />

als deren gemeinsamer Vertreter und<br />

Ansprechpartner und nicht als ein<br />

starrer Selbstverwaltungsapparat. Ich<br />

selbst möchte gemeinsam mit dem<br />

Vizepräsidenten die Krankenhäuser in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> besuchen und dort<br />

erfahren, was dringliche Probleme im<br />

Tagesgeschäft sind. Es gibt in unserem<br />

Bundesland circa 60 Krankenhäuser.<br />

Ich muss zugeben, dass ich lange nicht<br />

alle kenne. Das soll sich ändern.<br />

Ich möchte auch zu meinem Vorschlag<br />

der „Amtszeitbegrenzung“ stehen. Das<br />

große Amerika wird für maximal zwei<br />

Amtszeiten regiert. Ich bin sicher, für<br />

die Ärztekammer im weitaus kleineren<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> macht dies auch Sinn.<br />

Ich hoffe, dafür eine Mehrheit zu<br />

finden.<br />

Zudem sollen die Interessen, Probleme<br />

und Wünsche der anhaltischen Ärzteschaft<br />

vermehrt Gehör finden. Eine<br />

Landesärztekammer, die dafür nur auf<br />

andere Kammern oder Institutionen<br />

schaut und Vorgaben und Ideen übernimmt,<br />

kann dieses Ziel sicher nicht<br />

erreichen. Dies darf daher nicht unser<br />

Anspruch sein.<br />

Für all unsere Belange brauchen wir<br />

mehr Öffentlichkeit. Dazu gibt es<br />

bereits konkrete Vorstellungen, wie<br />

dies umgesetzt werden kann.<br />

Seien Sie versichert, wir freuen uns<br />

über jeden Vorschlag, stehen jeder<br />

sachdienlichen Kritik offen gegenüber<br />

und sind gespannt, mit Ihnen – den<br />

Ärztinnen und Ärzten in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> – intensiver ins Gespräch zu<br />

kommen.<br />

Dr. med. Simone Heinemann-Meerz<br />

Präsidentin<br />

<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 8 5

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