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Wilhelm Bracke<br />
zer, der um die geistige Einheit der lassalleanischen Organisation besorgt war, antwortete<br />
auf Brackes Vorgehen mit einem heftigen Angriff, der zu der späteren Entfremdung<br />
zwischen ihm und der Braunschweiger Gemeinde des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins<br />
beigetragen haben dürfte.<br />
1869 näherte sich Bracke den treuesten Parteigängern der Fraktion Marx auf deutschem<br />
Boden, August Bebel und Wilhelm Liebknecht. Dank ihrer Vermittlung kam es<br />
im Oktober 1869 zu einer Begegnung zwischen Wilhelm Bracke und Karl Marx, die<br />
über den künftigen politischen Weg des jungen Braunschweiger Arbeiterführers entscheiden<br />
sollte. Marx befand sich auf einer kürzeren Deutschlandreise, die ihn u. a.<br />
nach Hannover ... führte. Als ihm dort der Besuch Brackes und anderer Braunschweiger<br />
Lassalleaner angekündigt wurde, war er zunächst wenig erbaut:<br />
Sonntag kommt andre Deputation von Braunschweig, schrieb er an Engels,<br />
Bracke, Bonhorst, Spier. Die ist mir minder angenehm.<br />
Die Begegnung scheint ihn aber sehr bald für den jugendlichen, begeisterungsfähigen<br />
Bracke eingenommen zu haben. Jedenfalls hat sich Marx, der in seinen Briefen außerordentlich<br />
grob und sarkastisch werden konnte, über Bracke stets wohlwollend und lobend<br />
ausgesprochen, es sei denn, dass er ihn gelegentlich als zu gutmütig und weichherzig<br />
tadelte. (ECKERT, Aus den Anfängen..., S. 7)<br />
Ein fester Charakter und guter Freund<br />
Ein Zusatz in einem Brief von Wilhelm Bracke ist für den freundschaftlichen Verkehrston<br />
zwischen Marx und Bracke kennzeichnend. Bracke, der von der Begegnung ganz<br />
begeistert berichtete, scheint bei dieser Gelegenheit das Vertrauen von Marx in so hohem<br />
Maße gewonnen zu haben, dass er von nun an als besonderer Vertrauensmann der<br />
Londoner betrachtet wurde. (K. MARX/F. ENGELS: Briefwechsel..., S. 5) Dazu schreibt<br />
August Bebel, dass Bracke von der Begegnung mit Marx aufs höchste entzückt war; er<br />
sei, schrieb er ihm‚ ein lieber Mensch, sie hätten sich beide sehr gut verständigt. Strafen<br />
und Verhaftungen kommentierte Wilhelm Bracke mit tröstlichen, aber kühlen strategischen<br />
Überlegungen, beispielsweise schrieb er zum Strafantritt August Bebels 1872:<br />
Wenn Eure Familien nicht wären, könnte ich fast triumphieren über die<br />
Einfalt unserer Feinde! Du zum Beispiel wirst Dich körperlich erholen und<br />
viel lernen; dann bist Du ein verdammt gefährlicher Kerl, und schließlich<br />
wird Deine liebe Frau auch, trotz des harten Loses der Trennung, zufrieden<br />
sein, wenn Du auf diese Weise eine Kurzeit durchmachst, die Dich wieder<br />
kräftigt fürs Leben.<br />
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