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Der beste Bürger und wahrste Patriot<br />
Ein Mann mit Mut und Besonnenheit<br />
In den stürmischen Geschehen dieser Jahre (Deutsch-Französischer Krieg, Reichsgründung,<br />
Pariser Kommune etc.) wurden Bracke und die neue Partei vor immer neue,<br />
nicht selten auch in den eigenen Reihen umkämpfte Entscheidungen gestellt. Bracke<br />
bewies dabei einen Mut und eine Besonnenheit, die sein Ansehen in der Partei fest und<br />
dauerhaft begründen sollten. Den Höhepunkt dieser Zeit bildete das berühmte Manifest<br />
vom 5. September 1870, mit dem die Braunschweiger Sozialisten – drei Tage nach<br />
der Katastrophe des Bonapartismus bei Sedan – für einen ehrenvollen Frieden mit der<br />
französischen Volksregierung eintraten. Bracke folgte damit dem Rat von Marx, der<br />
sich entschieden gegen jede Annexion im Westen ausgesprochen hatte.<br />
Vier Tage nach der Veröffentlichung seines Manifestes wurde der Braunschweiger<br />
Ausschuss mit Bracke an der Spitze auf illegale Weise verhaftet, in Ketten gelegt und<br />
unter unwürdigen Begleitumständen nach Ostpreußen transportiert, wo die Gefangenen<br />
in Lötzen auf der Feste Boyen in Untersuchungshaft gehalten wurden. (ECKERT,<br />
Wilhelm Bracke, S. 6f.) Im nachfolgenden Prozess wegen Vergehen gegen die öffentliche<br />
Ordnung, Vorbereitung des Hochverrats und Teilnahme an einem verbotenen Verein<br />
wurde Bracke am 25. November 1871 zunächst zu 16 Monaten, in der Revisionsverhandlung<br />
dagegen zu 3 Monaten Haft verurteilt, die er dann schon abgesessen hatte.<br />
Ins Gefängnis für den Frieden! Wenn in dieser Situation Frieden geschlossen worden<br />
wäre, wie es die Sozialdemokraten wollten, wären der Erste und Zweite Weltkrieg vielleicht<br />
verhindert worden.<br />
Von seinen Gegnern verfolgt<br />
In der Gefängniszelle entwarf Bracke auch das nachstehende, seiner Frau gewidmete<br />
Gedicht. Bracke hatte 1869 die Tochter des Zimmermeisters Walter aus Eschershausen<br />
geheiratet. Emilie Bracke, die ein Kind erwartete, war durch das Gerücht geängstigt<br />
worden, ihrem Mann drohe standrechtliche Erschießung. Ein Gesuch Brackes, seine<br />
Frau ohne Zeugen zu sprechen, wurde zunächst abgelehnt.<br />
Die Ablehnung dieses so natürlichen und so berechtigten Wunsches erregte<br />
in mir ein Gefühl des Hasses und des Abscheus und zum ersten<br />
Male in meinem Leben fuhr ein Fluch über meine Lippen, von dem ich<br />
wünschen will, daß er sich nicht bewahrheiten möge. Gegen die Entscheidung<br />
... erhob ich Beschwerde ... und hatte die Freud, – nach einer Masse<br />
wunderbarer Weiterungen ... – allein mit meiner Frau beisammen sein zu<br />
dürfen.<br />
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