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Informatische Ideen im Mathematikunterricht - Gesellschaft für ...

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• <strong>Informatische</strong> Aspekte <strong>im</strong> <strong>Mathematikunterricht</strong> –<br />

Möglichkeiten und Chancen<br />

Astrid Beckmann, Schwäbisch Gmünd<br />

In unserem technologischen Zeitalter gehören informatische Kenntnisse zur Allgemeinbildung. Da<br />

Mathematik die Hintergrundtheorie der Informatik ist und grundlegende Begriffe und Methoden der<br />

Informatik mathematisch sind, ist hier besonders der <strong>Mathematikunterricht</strong> angesprochen. Im Artikel<br />

werden zunächst mögliche Aspekte der Informatik identifiziert. An Hand von fächerübergreifenden<br />

Beispielen wird sodann gezeigt, dass best<strong>im</strong>mte informatische Aspekte einen Beitrag zum<br />

Mathematiklernen liefern können, indem mathematische Methoden und Inhalte durch informatische<br />

Themen motiviert und bedeutungshaltig erfahren werden.<br />

1 Hintergrund<br />

Mit dem Einbeziehen von informatischen Aspekten<br />

in den <strong>Mathematikunterricht</strong> wird eine<br />

Form des fächerübergreifenden Unterrichts zwischen<br />

Mathematik- und Informatikunterricht angesprochen.<br />

Nach dem Beckmann’schen Modell<br />

(Beckmann, 2003b) muss fächerübergreifender/fächerverbindender<br />

Unterricht <strong>im</strong>mer auf das<br />

Ziel einer Bereicherung <strong>für</strong> das Lernen gerichtet<br />

sein. Die Bereicherung ergibt sich daraus, dass jedes<br />

Kooperationsfach seine eigenen Aspekte einbringt,<br />

also auch Aspekte, die z.B. dem <strong>Mathematikunterricht</strong><br />

fremd sind. Im konkreten Fall stellen<br />

sich damit die Fragen:<br />

• Welche informatischen Aspekte gibt es? (Möglichkeiten)<br />

• Welche informatischen Aspekte interessieren<br />

aus Sicht des <strong>Mathematikunterricht</strong>s? Mit welchem<br />

Gewinn? (Chancen)<br />

2 <strong>Informatische</strong> Aspekte <strong>im</strong><br />

<strong>Mathematikunterricht</strong> –<br />

Möglichkeiten<br />

2.1 Identifizierung informatischer<br />

Aspekte<br />

Eine grobe Einteilung der Informatik führt auf<br />

fünf Aspekte (Beckmann, 2003a):<br />

• Programmieren<br />

• Programmierkonzepte, -sprachen<br />

• Anwendersoftware<br />

• Technik<br />

• Reflexion<br />

Jeder dieser Aspekte enthält viele weitere Einzelaspekte,<br />

die auch <strong>für</strong> sich unterrichtlich interessant<br />

sein können. Darauf wird in 3 eingegangen.<br />

Auf alle Fälle ist Informatik mehr als das Anwenden<br />

von Software. Im Folgenden werden die fünf<br />

Aspekte kurz vorgestellt. Es zeigt sich, dass in vielen<br />

Fällen ein Bezug zum Fach Mathematik bereits<br />

existiert.<br />

Programmieren<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der Informatik ist das<br />

Programmieren, das heißt der Entwurf und die<br />

Aufbereitung eines Algorithmus zur Abarbeitung<br />

in einem Rechner. Das Programmieren dient in der<br />

Regel der Lösung einer gestellten Aufgabe. Da es<br />

aus Sicht des Informatikunterrichts nicht das Ziel<br />

sein kann, Programmierspezialisten auszubilden –<br />

Programmieren ist nur ein Unterrichtsthema und<br />

professionelle Software kann ohnehin nicht erreicht<br />

werden –, sollte eher das Kennenlernen von<br />

best<strong>im</strong>mten Denkweisen und Programmierparadigmen<br />

<strong>im</strong> Vordergrund stehen. Dass hier<strong>für</strong> konkrete<br />

Beispiele nötig sind, versteht sich von selbst.<br />

Diese können be<strong>im</strong> Programmieren erfahren werden.<br />

Es fragt sich, ob Programmieren überhaupt<br />

ein interessanter Fremdaspekt <strong>für</strong> den <strong>Mathematikunterricht</strong><br />

ist. In den 70er/80er Jahren wurde <strong>im</strong><br />

<strong>Mathematikunterricht</strong> bereits programmiert, allerdings<br />

später darauf verzichtet. In Abschnitt 3 werden<br />

Chancen erörtert.<br />

Programmierkonzepte, -sprachen<br />

Im Zusammenhang mit höheren Programmiersprachen<br />

werden vier Konzepte unterschieden:<br />

<strong>im</strong>perativ Modifizierung von Daten auf der<br />

Grundlage des Variablenkonzepts; Eingabewerte<br />

werden in Variablen gespeichert und<br />

durch Anweisungen weiter verarbeitet.<br />

funktional Grundlage ist eine Regel, die angibt,<br />

wie die Eingabe zu kombinieren ist, um eine<br />

Ausgabe zu erzeugen; beruht auf dem Funktionsbegriff<br />

logisch Ziel ist es, eine Anfrage, mit Hilfe von<br />

Fakten und Regeln zu beantworten; wurde<br />

ursprünglich <strong>für</strong> Forschungen der Sprachentwicklung<br />

konzipiert.<br />

Objektorientierung Grundlage ist die Idee,<br />

Kenntnisse über Probleme zu abstrahieren<br />

und in Objekten mit dynamischen und statischen<br />

Eigenschaften, durch Attribute und<br />

Methoden zusammen zu fassen; wurde speziell<br />

<strong>für</strong> die Bewältigung sehr komplexer<br />

Probleme entwickelt. Es fällt auf, dass die<br />

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