Informatische Ideen im Mathematikunterricht - Gesellschaft für ...
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formatik und pädagogische Aspekte der selbstbest<strong>im</strong>mten,<br />
organisierten und -verantworteten<br />
Gruppenarbeit verknüpft. Damit werden die planerischen<br />
und organisatorischen Fähigkeiten von<br />
Lernenden gefördert und gefordert und neue Möglichkeiten<br />
der Kommunikation und Kooperation<br />
<strong>im</strong> Unterricht eröffnet.<br />
5 Zusammenfassung und<br />
Schlussfolgerungen<br />
Für die informatische Bildung in Schulen können<br />
Bezüge zu mathematischem Vorwissen das Verständnis<br />
schwieriger Informatikinhalte erleichtern,<br />
indem bspw. der Funktionsbegriff der Informatik<br />
über den Funktionsbegriff der Mathematik<br />
entwickelt wird und bei der Ausgestaltung von<br />
Funktionen zunächst aus der Mathematik bekannte<br />
Operatoren verwendet werden. Diese Vernetzung<br />
hat aber natürliche Grenzen, wenn einerseits<br />
schwierige (und möglicherweise wenig beliebte)<br />
Inhalte der Mathematik, wie z. B. das Beweisverfahren<br />
der vollständigen Induktion zum Nachweis<br />
der Korrektheit von Algorithmen in die Informatik<br />
übertragen wird oder andererseits motivierende<br />
Inhalte der Informatik (z. B. aus dem Bereich der<br />
Computergrafik) zum theoretischen Verständnis<br />
mathematische Grundlagen (z. B. Matrizenrechnung)<br />
erfordern, die <strong>im</strong> Schulunterricht in der Regel<br />
nicht erreicht werden. Die Fortführung dieser<br />
Vernetzung auf der Hochschulebene erfolgt zumeist<br />
nicht systematisch. Mathematische Grundlagen<br />
werden oftmals ohne näheren Bezug zur Informatik<br />
in eigenen Lehrveranstaltungen vermittelt.<br />
Deren Aufgreifen und Verknüpfen mit Gegenständen<br />
der Informatik liegt in der Verantwortung<br />
der jeweiligen Dozenten und orientiert<br />
sich damit zumeist an deren individuellen Vorlieben.<br />
Ausgewählte Informatikinhalte sind umgekehrt<br />
aufgrund ihres Theoriebezugs auch zur<br />
Motivation von und als Lernhilfen <strong>für</strong> Inhalte der<br />
Mathematik geeignet, wie auch weitere Beiträge<br />
in diesem Band belegen. Diesen exemplarischen<br />
Untersuchungen müssen systematische Evaluationen<br />
folgen. Trotz aller möglichen Bezüge und den<br />
zuvor dargelegten Wechselwirkungen dominieren<br />
die Unterschiede die Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte.<br />
Obwohl beide Wissenschaften<br />
Modellbegriffe verwenden und diesen in der Ausbildung<br />
großen Stellenwert einräumen, offenbarte<br />
eine eingehende Analyse zur informatischen Modellierung<br />
(Thomas, 2002) das unterschiedliche<br />
Modellierungsverständnis. Ebenso gibt es große<br />
Unterschiede bezüglich der fundamentalen <strong>Ideen</strong><br />
(Schubert & Schwill, 2004, 71ff).<br />
Wollte man gegenwärtige Inhalte des Informatikunterrichts<br />
ersatzweise in den <strong>Mathematikunterricht</strong><br />
integrieren und damit Teile der informatischen<br />
Bildung abdecken, so müsste da<strong>für</strong> <strong>im</strong><br />
Wechselwirkungen zwischen mathematischer und informatischer Bildung<br />
<strong>Mathematikunterricht</strong> sehr viel Raum geschaffen<br />
werden, dem aber andere wertvolle mathematische<br />
Inhalte zum Opfer fallen müssten, denn den<br />
<strong>Ideen</strong> der Informatik lassen sich die <strong>Ideen</strong> der<br />
Mathematik nicht so zuordnen, dass eine Mitbehandlung<br />
informatischer Inhalte <strong>im</strong> <strong>Mathematikunterricht</strong><br />
den Schülern ein angemessenes Bild der<br />
Informatik vermitteln könnte. Konzepte, die eine<br />
Integration informatischer Inhalte in andere Fächer<br />
auf der Ebene der informationstechnischen<br />
Grundbildung vorsahen, gelten außerdem heute<br />
als gescheitert.<br />
Eine starke Vernetzung auf der Ebene fächerübergreifender<br />
und -verbindender Projekte gilt als<br />
erstrebenswert und wird praktiziert. Die starke<br />
Vernetzung der Informatik mit anderen Wissenschaften<br />
führte dazu, dass heute Probleme lösbar<br />
sind, die ohne diese Vernetzung nicht handhabbar<br />
gewesen wären. So sind <strong>im</strong> Gebiet der Bioinformatik<br />
Methoden der Natur nachgebildet und<br />
am Beispiel der neuronalen Netze und der evolutionären<br />
Opt<strong>im</strong>ierungsalgorithmen Verfahren geschaffen<br />
worden, mit den sich heute Probleme<br />
nicht nur der Biologie und der Informatik lösen<br />
lassen, die vorher nicht zugänglich waren.<br />
Im Bildungsbereich hat die Informatik die technischen<br />
Grundlagen <strong>für</strong> verschiedenste, computerunterstützte,<br />
webbasierte Lehr-Lern-Formen entwickelt,<br />
die auf Systemen basieren, die ihre Zuverlässigkeit<br />
oftmals formalen Methoden verdanken.<br />
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Hubwieser, Peter (2005): Von der Funktion zum Objekt — Informatik<br />
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