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3.ZT_Maerz_2011.pdf

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ZT-Magazin | Die virtuelle Academy für Lebenskunst und Lebensglück<br />

Das heißt die Übung, wenn ich<br />

das richtig verstehe?<br />

Vollkommen richtig! In seinem<br />

letzten Buch, erklärt Bestsellerautor<br />

Gladwell überzeugend, was<br />

bestimmte Personen so efolgreich<br />

gemacht hat. Sie brauchen keinen<br />

überdurchschnittlichen<br />

IQ, um außergewöhnlich<br />

erfolgreich zu werden. Sie<br />

brauchen auch nicht an<br />

den besten Unis studieren.<br />

Sie sollten allerdings zum<br />

richtigen Zeitpunkt geboren<br />

sein, mindestens<br />

10.000 Stunden üben und<br />

ein bisschen Glück haben.<br />

Wie ist das denn zu verstehen?<br />

Laut NY Times kickt er mit seinen<br />

überzeugenden Ausführungen<br />

amerikanischen Traum, jeder<br />

könne es allein durch Leistung<br />

„vom Tellerwäscher zum Millionär“<br />

schaffen, auf den Müllhaufen<br />

der Geschichte. nach Gladwells<br />

Untersuchungen werden die erfolgreichsten<br />

Eishockey-Spieler<br />

im Januar geboren und die die<br />

Lichtgestalten der Computerszene<br />

kamen zwischen 1953 und 1957<br />

zur Welt. Er meint, das wäre kein<br />

Zufall sondern System. Denn<br />

Stichtag für die Nachwuchs-Auswahlmannschaften<br />

im Eishockey<br />

ist der 1. Januar. Damit gehören<br />

die im Januar Geborenen zu den<br />

Ältesten des Jahrgangs. Sie haben<br />

körperliche Vorteile gegenüber<br />

den Jüngeren und können sich so<br />

für die nächste Auswahlstufe besser<br />

profilieren.Ebenso bei Bill Gates<br />

und Kollegen Nur wer in den<br />

50ern geboren wurde, war in den<br />

70ern genau im richtigen Alter,<br />

um erfolgreich sich durchzusetzen<br />

Vorausgesetzt natürlich, dass er<br />

bis dahin Gelegenheit hatte, fleißig<br />

zu üben.<br />

Das Üben scheint der zentrale<br />

Punkt zu sein!<br />

In der Tat. Gladwell ermittelte,<br />

dass Die Computer-Millionäre<br />

neben ihren Geburtsjahren noch<br />

etwas gemeinsam hatten. So hatten<br />

sie bis zum 20. Lebensjahr<br />

schon mehr als 10.000 Übungsstunden<br />

aktiv ihre Profession betrieben<br />

und schon als Kinder und<br />

“Mozart konnte übrigens auch mit 20 genial<br />

komponieren, weil er da längst<br />

10.000 Übungsstunden auf dem Buckel<br />

hatte.”<br />

Jugendliche programmieren<br />

können, weil sie die Gelegenheit<br />

dazu hatten.<br />

Für Malcolm Gladwell ist 10.000<br />

Stunden die magische Zahl, die<br />

aus einem Profi einen Überflieger<br />

macht. Das gilt für Ingenieure<br />

genauso wie für Schriftsteller,<br />

Tennischampions wie Boris becker<br />

oder Steffi Graf oder Formel<br />

1 Strategen wie Michael Schuhmacher<br />

. Mozart übrigens konnte<br />

übrigens auch mit 20 genial<br />

komponieren, weil er da längst<br />

10.000 Übungsstunden auf dem<br />

Buckel hatte.<br />

Aber er hält ja auch das Umfeld<br />

für wichtig.<br />

Natürlich. Wenn der Vater von<br />

Steffi Graf nicht Tennislehrer gewesen<br />

wäre und der Vater von<br />

Michael Schuhmacher keine<br />

Kartbahn gehabt hätte, wären die<br />

Karrieren, so sie überhaupt stattgefunden<br />

hätten, vermutlich anders<br />

verlaufen. So bringt auch ein<br />

IQ von 150 und mehr Sie unter<br />

Umständen keinen Schritt weiter,<br />

wenn Sie im Rahmen ihrer Sozialisation<br />

nicht gelernt haben, sich<br />

zu behaupten oder wenn Ihnen<br />

das Selbstbewusstsein fehlt, an<br />

die eigene Stärke zu glauben. Wie<br />

bedeutsam der Einfluss des familiären,<br />

sozialen und kulturellen<br />

Umfelds auf unsere Leistungen<br />

ist,,zeigt Gladwell auch am e-<br />

xemplarischen Verlauf einer tragischen<br />

Kette von Flugzeug-Unfällen<br />

bei Korean Air. Untersuchungen<br />

zeigten, dass die Ursache<br />

für die Unfälle keineswegs<br />

mysteriös waren.<br />

Grund war die höfliche<br />

Zurückhaltung der Crew,<br />

den Kapitän jeweils auf<br />

gravierende Fehleinschätzungen<br />

aufmerksam zu<br />

machen. Viele hundert<br />

Menschen starben auf<br />

Grund eines kulturell gelernten<br />

Umgangs mit Autoritäten!<br />

Heute wird der Kapitän geduzt<br />

und Korean Air gehört zu den sichersten<br />

Fluglinien der Welt.<br />

Es sind also doch nicht die sogenannten<br />

Talente, die erfolgreich<br />

machen?<br />

Na ja, lassen wir die Kirche im<br />

Dorf, ganz ohne Talent wird es<br />

auch nicht gehen, aber Malcolm<br />

Gladwell, hat diesen für den normalen<br />

Menschen eher handlungsblockierenden<br />

Mythos aufgelöst<br />

und meint, dass „Überflieger“ das<br />

Produkt „ihrer Geschichte, ihrer<br />

Gesellschaft sowie der Chancen,<br />

die sie hatten, und der kulturellen<br />

Traditionen, die sie geerbt haben“<br />

sind. Er räumt auf mit der Überzeugung<br />

auf, das es alleine auf<br />

das Talent oder die individuelle<br />

Leistung ankäme, wenn man außergewöhnlichen<br />

Erfolg haben<br />

will. Gleichzeitig macht er uns<br />

sensibel für die eigenen Ausgangsbedingungen<br />

und die glücklichen<br />

Gelegenheiten, die es zu<br />

ergreifen gilt. Vor allem aber sagt<br />

er allen, und das ist das entscheidende<br />

Element, es gibt den wichtigsten<br />

Faktor und der heißt: Ü-<br />

ben, Üben, Üben!<br />

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