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Was geschieht seitdem? - GdF

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Incidents<br />

✈ Ein Blick auf die Airport<br />

Map lässt die Entscheidung<br />

der Controller von Houston<br />

verstehen. Photo: FAA<br />

westlicher Richtung und wehte mit 23, in Böen sogar<br />

mit 35 Knoten. Dummerweise hatten sich die Controller<br />

auf die Pisten 22L/R als Betriebsrichtung festgelegt.<br />

Natürlich wussten auch sie, dass dies nicht<br />

gerade die optimale Landerichtung war. Aber aus ihrer<br />

Sicht war es die beste Möglichkeit, die Verzögerungen<br />

möglichst gering zu halten. „Maintaining the flow of<br />

traffic at the airport has led to some less than ideal<br />

clearances“, meinte einer der Controller. Nach dem<br />

Zwischenfall legte Steve Abrahams von der NATCA in<br />

einem Fernsehinterview ausführlich dar, weshalb der<br />

Verkehr an diesem Tag auf den beiden Parallelpisten<br />

04L/22R bzw. 04R/22L abgewickelt wurde.<br />

Der Kapitän des American Flug AA/AAL 2 war darüber<br />

nicht gerade begeistert. Denn er wollte mit einer Seitenwindkomponente<br />

von bis zu 34 Knoten nicht auf<br />

der 22L landen und so entschloss er sich für eine,<br />

zumindest für diese Situation ungewöhnliche Maßnahme:<br />

er erklärte Luftnotlage! Leicht mag ihm diese<br />

Entscheidung nicht gefallen sein. „It may be good to<br />

be King, but it´s not always easy“, meinte Paul Bertorelli<br />

vom Luftfahrtportal AVWeb.<br />

Allerdings hatte die Crew der B767 dem Controller<br />

zunächst nur angedroht, Luftnotlage zu erklären,<br />

wenn sie nicht auf der 31R landen dürfe. Dieser hielt<br />

dies jedoch nicht unbedingt für einen richtigen Notfall,<br />

sondern für einen, wenn auch wichtigen Hinweis,<br />

auf der 31R landen zu müssen. Als die American-Crew<br />

dann Luftnotlage erklärte, bezeichnete er dies als<br />

„gentlemen´s emergency“ und führte die B767 auf<br />

etwas unkonventionelle Weise („more less orderly<br />

fashion“) zur Piste 31R. Schließlich denken Controller<br />

zunächst einmal daran, die erforderlichen Staffelungskriterien<br />

einzuhalten und sind bemüht, ihre Verkehrsplanung<br />

entsprechend umzusetzen. Allerdings<br />

hatte der Kapitän eine andere Vorstellung von einer<br />

Luftnotlage. Er war der Meinung, dass er nun alles<br />

tun konnte, was er sich so vorstellte und teilte den<br />

etwas erstaunten Controllern mit, dass er nun auf der<br />

31R landen werde. „O.k., we´ve declared emergency,<br />

we´re going to land 31 Right. We´re going to the left<br />

and then we´re coming around. Remove everybody<br />

from our way. We´ve declared an emergency.“ Den<br />

Controllern blieb gar nichts anderes übrig, als alle<br />

anderen Verkehrsteilnehmer aus dem Weg zu räumen<br />

und die B767 zur Landung auf der 31R freizugeben.<br />

„Runway-in-Use“ und andere Fragen<br />

Die Fälle des europäischen A340 in Houston und der<br />

American B767 scheinen ein Dilemma aufzuzeigen,<br />

mit welchem sich sowohl Controller als auch Piloten<br />

zunehmend auseinander müssen. Da wäre zunächst<br />

einmal die Rolle der beiden Besatzungen aufzugreifen.<br />

Und zwar aus der Sicht der Controller, nicht der<br />

Piloten. Dabei ist am Verhalten der Airbusbesatzung<br />

eigentlich gar nicht so viel auszusetzen. Außer der<br />

61 der flugleiter 2010/04

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