Was geschieht seitdem? - GdF
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Airports<br />
NACHRUF<br />
ZUM HINSCHEIDEN EINER<br />
VERKEHRSZENTRALE<br />
In den frühen Morgenstunden des 6. Juli 2010 – die<br />
Zeiger der batteriebetriebenen Uhr im OP der Verkehrszentrale<br />
am Flughafen Frankfurt/Main drehen<br />
gegen 6:00 – verschied plötzlich und für alle völlig<br />
unerwartet das gesamte Fraport-IT-Netzwerk.<br />
Somit auch sämtliche Überwachungs- und Steuersysteme<br />
der Verkehrszentrale. Ihrer elektronischen<br />
Arbeitsmittel zur Gänze beraubt – hierunter fielen der<br />
Vollständigkeit halber auch zwei von zwei Sicherungs/<br />
Back-Up Systemen und alle Druck- und Kopierstationen<br />
des Betriebsraums – konnten die vier diensthabenden<br />
Disponenten den Kollaps nur noch „manuell“,<br />
soll heissen, „auf Sicht“ und in engster telefonischer<br />
Kooperation mit den Lotsen der Vorfeldkontrolle<br />
aufhalten.<br />
Dies auch nur der Tatsache geschuldet, eine Verkehrszentrale<br />
in exponierter zentraler Lage mit hervorragender<br />
Sicht über das Vorfeld zu besitzen. Die<br />
gewohnt effektive Informationsweitergabe über freie<br />
Ressourcen, also Stellplätze, war indes nur noch<br />
stark verlangsamt und eingeschränkt möglich. Den<br />
Behinderungen angepasst, wurde von der Vorfeldkontrolle<br />
eine Inbound-Steuerung veranlasst, dank<br />
der auf Positionierungsseite ein komplettes Zu- und<br />
Überlaufen verhindert wurde. Kaum auszumalen, wie<br />
dies noch hätte vermieden werden können, wenn die<br />
Systeme zur verkehrsreichsten Inboundphase mehr<br />
als die gefühlt endlosen drei Stunden leblos geblieben<br />
wären. Schlimmer geht‘s nimmer... aber ja doch:<br />
Arbeiten auf Sicht ist der Fraport ihr Ding nicht! Naive<br />
Leser mögen aus den Umständen des beschriebenen<br />
IT-GAUs schliessen, die selbsternannten weltweiten<br />
Airportmanager aus Frankfurt seien über eine Infrastruktur<br />
glücklich, dank der Mitarbeiter auch unter<br />
widrigsten Umständen Flugverkehr aufrecht erhalten<br />
können – in Zukunft verzichtet Fraport mutwillig auf<br />
ein notwendiges grossmöglichstes Sichtfeld seiner<br />
Positionierer in der Verkehrszentrale.<br />
Bereits Ende 2009 berichteten wir in Ausgabe 4<br />
vom „Flugleiter“ über die Fähigkeit von Fraport, das<br />
Unmögliche möglich zu machen: Die Verlegung der<br />
Verkehrszentrale weg vom Vorfeld, ab in die zweite<br />
AIRPORTS<br />
71 der flugleiter 2010/04