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Strukturierte Produkte im Kontext der Gesamtbanksteuerung

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Kunden wahrgenommen und nachgefragt wird.“ 26 Zum einen zielt das auf Produktwerbung<br />

ab, zum an<strong>der</strong>en auf aktive Ansprache des Kunden durch den Kundenberater<br />

um <strong>Produkte</strong> zu verkaufen. SCHMITZ und CASPARI beschreiben „die Empfehlung<br />

risikoopt<strong>im</strong>ierter <strong>Produkte</strong>“ als Vorgang, in dem „die Kundenbeziehung gefestigt und<br />

die Interventionsmöglichkeit durch den Wettbewerb ausgeschlossen“ 27 wird.<br />

Das Vertriebsvolumenziel kann als eine absolute und als eine relative Größe angegeben<br />

werden, welche ineinan<strong>der</strong> greifen. Der Marktanteil als relative Größe steht für<br />

das Durchsetzen am Markt gegenüber Wettbewerbern. Eine bessere Bilanzposition<br />

als absolute Größe steht für die Effizienz <strong>der</strong> <strong>Strukturierte</strong>n <strong>Produkte</strong> welche sich in<br />

höheren Erträgen und Margen abzeichnet. 28<br />

3.2. Margen<br />

Margen lassen sich durch Intransparenz <strong>der</strong> <strong>Strukturierte</strong>n <strong>Produkte</strong> erwirtschaften.<br />

Diese Undurchschaubarkeit entsteht zum einen durch eine Fehleinschätzung <strong>der</strong><br />

Kunden von Ertrag und Risiko, zum an<strong>der</strong>en mangels Vergleichsmöglichkeiten <strong>der</strong><br />

<strong>Produkte</strong>. Zunächst wird die Fehleinschätzung <strong>der</strong> Kunden erläutert. Ein zu hoch eingeschätzter<br />

Ertrag kann, ebenso wie ein unterbewertetes Risiko, zu vermehrter<br />

Nachfrage führen. Die ökonomische Theorie unterstellt dem Homo Oeconomicus<br />

Rationalität, so dass die „normale Marktreaktion“ bei steigenden Margen ein Rückgang<br />

<strong>der</strong> nachgefragten Menge an <strong>Strukturierte</strong>n <strong>Produkte</strong>n wäre. Das Resultat <strong>der</strong><br />

Intransparenz ist aber, dass kein o<strong>der</strong> ein verspäteter Nachfragerückgang zustande<br />

kommt, da den Kunden dieser Vorgang verborgen bleibt. Demzufolge ist die Erzielung<br />

von Margen so lange möglich, wie Intransparenz vorherrscht. Um diese These<br />

zu bekräftigen, muss <strong>der</strong> zweite einwirkende Faktor bedacht werden. Die Intransparenz<br />

stützt sich neben den Fehleinschätzungen <strong>der</strong> Kunden auf eine mangelnde<br />

Vergleichbarkeit <strong>der</strong> <strong>Produkte</strong>. Diese fehlende Vergleichbarkeit kann durch <strong>im</strong>mense<br />

Unterschiedlichkeit und/o<strong>der</strong> mangels Konkurrenz entstehen. Auf dem Markt für<br />

<strong>Strukturierte</strong> <strong>Produkte</strong> kann man mangelnden Wettbewerb ausschließen. Die dort<br />

herrschende Konkurrenz sorgt für einen Preiskampf und Transparenz, so dass Margen<br />

umso mehr sinken werden, je mehr die Konkurrenz zun<strong>im</strong>mt. Der Preiskampf mit<br />

an<strong>der</strong>en Anbietern vollzieht sich als Preisangleich, um keinen Nachteil zu erhalten.<br />

Die Preise <strong>der</strong> Marktteilnehmer werden sich solange angleichen, bis sie auf demsel-<br />

26 Quelle: Lukas et al. (2007), Teil 2 S. 5<br />

27 Vgl. Brechmann et al. (2002), S. 16<br />

28 Vgl. Walter (2007), S. 529 ff.

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