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Strukturierte Produkte im Kontext der Gesamtbanksteuerung

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Risikokategorie 4: Operationelle Risiken<br />

Welche operationellen Risiken eine Aktienanleihe aufweist, wird <strong>im</strong> Folgenden ersichtlich.<br />

Diese Analyse wird allgemeiner gehalten, es werden nicht die Bestandteile<br />

<strong>im</strong> einzelnen geprüft, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Emissionsprozess <strong>Strukturierte</strong>r <strong>Produkte</strong>, somit<br />

auch <strong>der</strong> von Aktienanleihen. Emittiert ein Institut ein <strong>Strukturierte</strong>s Produkt, so sollte<br />

<strong>der</strong> gesamte Geschäftsprozess aufeinan<strong>der</strong> abgest<strong>im</strong>mt sein und fließend ineinan<strong>der</strong><br />

greifen. Die beste Möglichkeit dieser Anfor<strong>der</strong>ung gerecht zu werden, wäre die Bildung<br />

von Teams o<strong>der</strong> eigenen Abteilungen. 79 Diese könnten dann die Koordination<br />

über alle Fachbereiche sicherstellen. Das Erwerben von Kenntnissen und Erfahrungen,<br />

einhergehend mit fortlaufen<strong>der</strong> Festigung <strong>der</strong> Arbeitsabläufe, würde operationelle<br />

Risiken min<strong>der</strong>n können. In <strong>der</strong> Praxis ereignet sich dies jedoch nur bei großen<br />

Emittenten. Bei nicht spezialisierten, bzw. mittleren und kleinen Instituten gestaltet<br />

sich <strong>der</strong> Umgang mit <strong>Strukturierte</strong>n <strong>Produkte</strong>n auf an<strong>der</strong>e Art. Meist gibt es we<strong>der</strong><br />

fest zusammengestellte Teams, noch beson<strong>der</strong>e Abteilungen für <strong>Strukturierte</strong> <strong>Produkte</strong>.<br />

Der Risikomin<strong>der</strong>ung wäre dies aber zuträglich, da neben dem speziellen Produktwissen<br />

auch Marktkenntnisse, rechtliche sowie steuerliche Kenntnisse von großer<br />

Bedeutung sind. Des Weiteren erweist sich <strong>der</strong> Emissionsprozess als problematisch,<br />

da er in viele verschiedene Standardprozesse eines Instituts eingreift, wodurch<br />

viele Mitarbeiter konfrontiert und in Anspruch genommen werden. 80 Diese Mitarbeiter<br />

fühlen sich meist in ihrer eigenen Aufgabenstellung gestört und reagieren ablehnend,<br />

was dem Prozess nicht zuträglich ist. Doch nicht nur Mitarbeiter, sogar Verantwortliche<br />

bis hin zum Vorstand können durch unzureichendes Fachwissen den Emissionsprozess<br />

erschweren und somit verlangsamen. Ersichtlich wird hier, dass nicht nur <strong>der</strong><br />

reibungslose Ablauf, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Faktor Mensch zum potenziellen operationellen<br />

Risiko wird. 81 Zur Erläuterung folgen nun ausgewählte Beispiele.<br />

Wie bei <strong>der</strong> Emission an<strong>der</strong>er <strong>Strukturierte</strong>r <strong>Produkte</strong> sollte ein Institut eine Aktienanleihe<br />

auf Rechtsrisiken prüfen. Ein fiktiver Fall wäre eine Klage eines Kunden, welcher<br />

die Vertragsbedingungen bzw. die unzureichende Aufklärung über Risiko/Ertragsstruktur<br />

<strong>der</strong> Aktienanleihe in Frage stellt. Des Weiteren könnten beispielhaft<br />

potenzielle Risiken bei den Mitarbeitern liegen. Durch einen Fehler bei <strong>der</strong> Dateneingabe<br />

ist eine falsche Berechnung <strong>der</strong> Aktienanleihe möglich. Ebenfalls kann<br />

79 Vgl. Walter (2007), S. 393 ff.<br />

80 Vgl. ebenda, S. 395<br />

81 Vgl. ebenda

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