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Strukturierte Produkte im Kontext der Gesamtbanksteuerung

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4.1.2. Operationelle Risiken<br />

Diese Risiken definiert <strong>der</strong> Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht wie folgt: „Operationelles<br />

Risiko ist die Gefahr von Verlusten, die in Folge <strong>der</strong> Unangemessenheit o<strong>der</strong><br />

des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen o<strong>der</strong> in Folge externer<br />

Ereignisse eintreten. Diese Definition schließt Rechtsrisiken ein, beinhaltet<br />

aber nicht strategische Risiken o<strong>der</strong> Reputationsrisiken.“ 40 Mögliche Gefahren gehen<br />

z. B. von Mitarbeitern, Hackern o<strong>der</strong> Überfällen aus.<br />

4.1.3. Liquiditätsrisiken<br />

Liquiditätsrisiken lassen sich in kurzfristiges-, langfristiges- und Marktliquiditätsrisiko<br />

unterscheiden. Das kurzfristige Liquiditätsrisiko kann als „Risiko von Engpässen in<br />

<strong>der</strong> Zahlungsfähigkeit <strong>der</strong> Bank“ 41 verstanden werden. Es handelt sich demnach um<br />

die Gefahr, dass es einem Institut aus Gründen „fehlen<strong>der</strong> bzw. nicht liquidierbarer<br />

Aktiva“ 42 nicht möglich ist, den an sie gestellten For<strong>der</strong>ungen nachzukommen. Als<br />

Beispiel kann ein unerwarteter „run“ auf ein Institut angeführt werden, wie z. B. <strong>der</strong><br />

„run“ auf Northern Rock 43 , welches nicht die liquiden Mittel vorhält, um jede Kundenfor<strong>der</strong>ung<br />

komplett auszuzahlen. Das langfristige bzw. Refinanzierungsrisiko birgt die<br />

Gefahr, dass „bei Bedarf nicht ausreichende Liquidität am Kapitalmarkt [und/o<strong>der</strong><br />

über Kundengeschäfte] zu den erwarteten Preisen beschafft werden kann.“ 44 Gegenstand<br />

dieser Risikoform ist demnach ein Mangel an „Fremdkapitalien auf <strong>der</strong><br />

Passivseite“ 45 , welcher sich bei <strong>der</strong> Kapitalbeschaffung mit dem Marktpreisrisiko verknüpft.<br />

In einer solchen Situation besteht die Gefahr, am Markt schlechte Konditionen<br />

zu bekommen. Das Marktliquiditätsrisiko birgt die Gefahr, dass „Geschäfte o<strong>der</strong> Positionen<br />

[...] aufgrund nicht ausreichen<strong>der</strong> Markttiefe o<strong>der</strong> vorliegen<strong>der</strong> Marktstörungen<br />

nicht o<strong>der</strong> nur mit Verlusten aufgelöst bzw. glattgestellt werden“ können. 46 Als Beispiel<br />

hierfür können vom Institut gehaltene Papiere wie z. B. Asset Backed Securities<br />

(ABS) genannt werden, welche <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Subpr<strong>im</strong>e-Krise mangels Nachfrage<br />

40 Quelle: Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (2004)<br />

41 Quelle: Ku<strong>der</strong>natsch (2002), S. 19<br />

42 Quelle: Lukas et al. (2007), Teil 6 S. 3<br />

43 Vgl. FAZ.NET (2007b)<br />

44 Quelle: Arbeitskreis „Revision des Kreditgeschäfts“ des Deutschen Instituts für Interne Revision<br />

e. V. (2002), S. 109<br />

45 Quelle: Lukas et al. (2007), Teil 6 S. 4<br />

46 Quelle: Arbeitskreis „Revision des Kreditgeschäfts“ des Deutschen Instituts für Interne Revision<br />

e. V. (2002), S. 109

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