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Unter dem Wappen der Fidel - Verlag Karl Alber

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zahlreiche dieser Höhen und Tiefen, von denen das Stift, seine Angehörigen und Besitzungen<br />

auch unmittelbar betroffen waren.<br />

Knapp ein Jahrzehnt nach <strong>der</strong> Linienteilung waren es im Jahr 1242 sogar die<br />

Kastvögte aus beiden Linien, die miteinan<strong>der</strong> einen militärischen Konflikt ausfochten.<br />

Vermutlich rührte <strong>der</strong> Konflikt aus <strong>der</strong> politischen und dynastischen Situation des<br />

Gesamthauses Habsburg um 1239/40. Entwe<strong>der</strong> 1238 o<strong>der</strong> 1239 war Albrecht IV.<br />

auf einer Fahrt ins Heilige Land gestorben und sein Sohn Rudolf IV. hatte die Herrschaft<br />

in <strong>der</strong> älteren Linie übernommen. Oberhaupt des Gesamthauses Habsburg<br />

wurde jedoch sein Onkel Rudolf I. aus <strong>der</strong> jüngeren Linie, <strong>der</strong> damit auch verschiedene<br />

Rechte übernahm, die er bislang gemeinschaftlich mit Albrecht verwaltet hatte.<br />

Dazu zählte insbeson<strong>der</strong>e die Landgrafschaft im Elsass. Rudolf IV. sah sich durch<br />

dieses Vorgehen seines Onkels zunehmend in <strong>der</strong> eigenen Herrschaftsausübung bedroht<br />

und scheint eine Neuaufteilung im Aargau gefor<strong>der</strong>t zu haben. In Abwesenheit<br />

Rudolfs I. zerstörten die beiden Kontrahenten Rudolf IV. und Gottfried I. von Habsburg-Laufenburg<br />

sich 1242 gegenseitig Besitzungen in ihren Gebieten. 39 Ob auch<br />

die von beiden Linien bevogteten Säckinger Güter und Gotteshausleute von diesem<br />

Streit betroffen waren, geht aus den wenigen überlieferten Quellen nicht hervor.<br />

Nicht ganz überschaubar ist die Situation während <strong>der</strong> schwerwiegenden Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

zwischen <strong>dem</strong> staufischen Kaiser Friedrich II. und <strong>dem</strong> Papsttum nach<br />

1245, die auch in <strong>der</strong> Hochrheinregion tiefe Gräben zwischen den Anhängern bei<strong>der</strong><br />

Parteien schlug. 40 Während Rudolf IV. durchgehend treu auf Seiten des Staufers<br />

stand, schwankte <strong>der</strong> Laufenburger Rudolf I. in den 1240er Jahren zunächst hin und<br />

her, neigte im Juni 1247 noch zu Friedrich II., bevor er sich dann spätestens August<br />

1247 fest an die päpstliche Seite band. <strong>Unter</strong> den Anhängern des Kaisers, <strong>der</strong> bereits<br />

1239 vom Papst exkommuniziert worden war, befanden sich im Juni 1247 außer<br />

Rudolf IV. und dessen Onkel auch die Äbtissin von Säckingen, die sich einer Auffor<strong>der</strong>ung<br />

des Papstes Innozenz IV. zur Vergabe einer Pfarrpfründe an einen papsttreuen<br />

Kleriker wi<strong>der</strong>setzte und die Pfründe stattdessen an den jüngeren Bru<strong>der</strong><br />

Rudolfs IV., Albrecht V. von Habsburg, verlieh. 41 Name und Herkunft <strong>der</strong> 1247 amtierenden<br />

Äbtissin sind nicht überliefert. Möglicherweise handelt es sich um die im<br />

Jahr 1240 belegte Äbtissin Willebirgis, <strong>der</strong>en wenige urkundliche Erwähnungen<br />

ebenfalls den Eindruck eines guten Verhältnisses zur älteren Linie Habsburg nahe<br />

legen. 42 Indes ist aus <strong>der</strong> Positionierung <strong>der</strong> Äbtissin für den letztlich unterlegenen<br />

Kaiser in <strong>der</strong> Folgezeit kein Nachteil erkennbar. Es ist vielmehr anzunehmen, dass<br />

sich das Stift bzw. die Äbtissin schon bald wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> päpstlichen Seite zuwandte,<br />

39<br />

Vgl. dazu MEYER, Studien II/III, S. 54 f.<br />

40<br />

Zu den Konflikten <strong>der</strong> 1240er und 1250er Jahren vgl. ebd., S. 54–60.<br />

41<br />

Epp. Saec. XIII/2, S. 279, Nr. 379 (1247 Jun 5). Vgl. auch RegHab 1, S. 54, Nr. 221. Es ging<br />

dabei um die Pfarrpfründe <strong>der</strong> Kirche von Ulm (heute Ortsteil von Renchen/Ortenau).<br />

42<br />

Vgl. BEGRICH / FELLER-VEST, Säckingen, S. 402 mit Verweis auf GLA 16/1720 (1240 Jun 17)<br />

(= RsQS U 3). Eine weitere von ihr besiegelte Urkunde ist Urk 2 (um 1240), worin sie <strong>dem</strong><br />

habsburgischen Ministerialen Diethelm Schenk von Habsburg einen Gütertausch mit den Johannitern<br />

zu Bubikon gewährt. Albrecht von Habsburg tritt als Zeuge dieser Beurkundung auf.<br />

25

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