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Nach einer 6-monatigen Aufbauphase, findet im April/ Mai 2010 der erste Schulungskurs mit 12 freiwilligen Begleiterinnen und Begleitern statt. Während der 6 Treffen werden die freiwilligen Begleiterinnen und Begleiter zu folgenden Themen geschult: Ø die Lebenssituation der ersten Migrantengeneration Ø das deutsche Altenhilfesystem Ø ambulante und stationäre Pflege Ø Pflegeversicherung/ Pflegestufen Ø Einführung ‚Demenz’ Ø Exkursionen zu Einrichtungen der Altenhilfe Die freiwilligen Begleiterinnen und Begleiter erhalten für Ihre Teilnahme an der Schulung ein Zertifikat. Der Zugang zu Seniorinnen und Senioren türkischer Herkunft wird durch den Einsatz einer zweisprachigen Koordinatorin verbessert. Durch die Tabuisierung einiger Krankheitsbilder, wie z.B. Demenz, Depression und Psychose, bedarf es zum Teil einer intensiven Aufklärungsarbeit. Erfreulich ist, dass die Resonanz, besonders seitens der Seniorinnen und Senioren, für ‚Veedel für alle / Semtimiz Ehrenfeld’ sehr gut ist. Vor allem ist dies an den selbstständigen Anrufen der Ratsuchenden bemerkbar. Da die Sprachbarriere aufgehoben ist, haben die Seniorinnen und Senioren keine Hemmnisse sich eigeninitiativ zu melden. Die Schulungsreihe von ‚Veedel für alle / Semtimiz Ehrenfeld’ wird kontinuierlich stattfinden, so dass weiterhin freiwillige Begleiterinnen und Begleiter geschult werden. Die Teilnahme an der Schulungsreihe wird somit in Zukunft weiter für Menschen türkischer Herkunft ermöglicht. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Arslan-Yüregir: Arbeiterwohlfahrt Kreisverband <strong>Köln</strong> e.V. Nagihan Arslan-Yüregir Tel: 0221 / 5733-215 Seniorenzentrum Theo-Burauen-Haus www.awo-theo-burauen-haus.de Peter-Bauer-Straße 2 E-Mail: yueregir@awo-koeln.de 50823 <strong>Köln</strong> 16
Verständigungsschwierigkeiten bei der gesundheitlichen Versorgung von Migrant/innen - Professionelle Sprach- und Integrationsmittler/innen im Einsatz Zugangsbarrieren bei der gesundheitlichen Versorgung Der Bevölkerungsanteil der Migrant/innen beträgt in Nordrhein-Westfalen ca. 10 Prozent. Die Integration dieser Bevölkerungsgruppe ist von großer gesellschaftlicher Bedeutung und zielt darauf ab den Zugewanderten Chancengleichheit bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Damit verbunden ist auch das Recht auf eine angemessene medizinische Aufklärung und Versorgung. Die zukünftigen Anforderungen an das deutsche Gesundheitswesen sind hoch, denn schon jetzt wirken sich Sprachprobleme und kulturelle Unterschiede bei der medizinischen und therapeutischen Versorgung fremdsprachiger Patient/innen als Barrieren aus. Hinzu kommen ungenaue Informationen und mangelnde Sensibilisierung auf Nutzer- und Anbieterseite. Verständigung und Vertrauen in Situationen der Ohnmacht, des Schmerzes, aber auch der Hilfsbedürftigkeit sind die Grundvoraussetzungen für eine adäquate Beratung oder Behandlung. Bei Patient/innen mit Migrationshintergrund werden solche Situationen meist zusätzlich durch nicht-medizinische Faktoren negativ beeinflusst. Nicht nur sprachliche Hürden, sondern auch soziokulturell bedingte Verständigungsschwierigkeiten erschweren den Erstkontakt zu den Versorgungseinrichtungen und setzen sich bei Behandlungsmaßnahmen oder Untersuchungen fort. Diese Bedingungen erschweren Migrant/innen den gleichberechtigten Zugang zu gesundheitlichen Versorgungseinrichtungen, angemessener Diagnostik und Therapie. Die Folgen sind Mehrfachuntersuchungen, Fehldiagnosen wie auch die Gefahr der Chronifizierung von Erkrankungen. Migrant/innen sind somit einer schlechteren qualitativen Gesundheitsversorgung ausgesetzt. Eine adäquate Gesundheitsversorgung setzt voraus, dass bedarfsgerechte interkulturelle Angebote entwickelt und gezielt eingebracht werden. Dafür sind umfassende und systematische Herangehensweisen erforderlich, die den besonderen soziokulturellen und sprachlichen Bedürfnissen der Migrant/innen bei der Inanspruchnahme der Versorgung gerecht werden. Interkulturelle Lösungskonzepte Der Einsatz von „Not-“ oder „Laiendolmetscher/innen“ bei Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Fachkräften des Gesundheitswesens und fremdsprachigen Patient/innen stellt keine reale Lösung dar. Unterschiedliche Studien belegen: Wenn Kinder, Eltern, Verwandte oder gar Reinigungskräfte oder andere Personen, die zufällig anwesend sind, zum Dolmetschen herangezogen werden, sind diese kaum in der Lage, die jeweiligen Inhalte fachgerecht und sensibel wiederzugeben. Der Einsatz professioneller Dolmetscher/innen hingegen scheitert oft aus Kostengründen. Die besonderen Anforderungen im psychosozialen, medizinischen oder interkulturellen Bereich können sie zudem in der Regel nicht erfüllen. Aufgrund der generellen und strukturellen Defizite bei der Kommunikation mit Migrant/innen werden seit den 90er Jahren unterschiedliche Lösungsansätze in Deutschland diskutiert und 17
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