NEWSLETTER EHRENFELD - Köln-Vernetzt
NEWSLETTER EHRENFELD - Köln-Vernetzt
NEWSLETTER EHRENFELD - Köln-Vernetzt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
lingen zu erwähnen. Nach dem Asylbewerberleistungsgesetz gibt es ganz eindeutige Diskriminierungen,<br />
die strukturell vorgegeben sind. So erhält man nach dem Asylbewerberleistungsgesetz keine<br />
Behandlung bei chronischen Leiden. Auch müssen sich die Betroffenen den Krankenschein<br />
beim Sozialamt abholen. Dort gibt es immer wieder die Erfahrung, dass dies dem Betroffenen verweigert<br />
wird - mit dem Hinweis "er sei nicht krank, seine Erkrankung sei nicht zu erkennen." Das<br />
sind die Punkte, die uns in der Beratungsarbeit immer wieder begegnen.<br />
Aufbauend auf diesen Erfahrungen: Welche Veränderungen würdest du für wesentlich halten, um<br />
im Gesundheitssystem die Situation und die Versorgung von Migranten und Migrantinnen zu verbessern?<br />
Neben grundsätzlichen strukturellen Änderungen ist ein wichtiger Aspekt die bessere Aufklärung.<br />
Die Menschen sind nicht immer ausreichend mit dem deutschen Gesundheitssystem vertraut, da<br />
es ihnen durch ihre Erfahrungen aus den Herkunftsländern anders bekannt ist. Sie wissen oft<br />
nicht, was ihnen zusteht. Wenn ich zum Beispiel an den Aspekt Vorsorge denke, hier ist eine bessere<br />
Information notwendig. Was mögliche Verständigungsprobleme betrifft: hier ist es nicht ausreichend,<br />
jemanden wegzuschicken mit dem Hinweis, "such' dir jemanden, der übersetzen kann."<br />
Hier wäre ein Pool von Übersetzern nötig, Menschen, an die man sich wenden kann, wenn man<br />
eine Übersetzung benötigt. Die Möglichkeit, auf Übersetzer zurückzugreifen - was wir in unserer<br />
Arbeit beispielsweise haben - das müsste es für den Gesundheitsbereich auch geben. Ganz spannend<br />
finde ich in diesem Zusammenhang das Projekt MiMi, ein Gesundheitsprojekt 'Mit Migranten<br />
für Migranten'. Hier werden Migrantinnen und Migranten zu interkulturellen Gesundheitsmediatoren<br />
geschult, die dann als mehrsprachige MittlerInnen auftreten können. Sie gehen vor Ort in Einrichtungen<br />
und informieren Einzelpersonen und Gruppen über verschiedenen Gesundheitsthemen.<br />
Kontakt/ Ansprechpartnerinnen in den Antidiskriminierungsstellen in <strong>Köln</strong>:<br />
1. AntiDiskriminierungsBüro des Caritasverbandes für die Stadt <strong>Köln</strong> e.V.<br />
Frau Kornelia Meder<br />
Stolzestr. 1a, 50674 <strong>Köln</strong><br />
Tel 0221/ 560 46 32<br />
2. AntiDiskriminierungsBüro (ADB)/ Öffentlichkeit gegen Gewalt (ÖgG) e.V.<br />
Frau Banu Bambal<br />
Berliner Str. 97-99, 51063 <strong>Köln</strong><br />
Tel: 0221 / 96 47 63 00<br />
3. Stadt <strong>Köln</strong>/ Interkulturelles Referat<br />
Frau Jolanta Boldok<br />
Kalker Hauptstr. 247-273, 51103 <strong>Köln</strong><br />
Tel 0221/ 221 29 859<br />
8