NEWSLETTER EHRENFELD - Köln-Vernetzt
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Malteser Migranten Medizin <strong>Köln</strong><br />
Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung<br />
nach dem Leitbild der Malteser „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“<br />
In Deutschland leben mehr als 200.000 Menschen ohne Krankenversicherung, unbeziffert ist<br />
die Zahl illegaler Einwanderer, die keinen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung haben.<br />
Hier hilft die <strong>Köln</strong>er Malteser Migranten Medizin (MMM) seit nunmehr 5 Jahren. Menschen<br />
ohne gültigen Aufenthaltsstatus und Menschen ohne Krankenversicherung finden dort einen<br />
Arzt, der die Erstuntersuchung und Notfallversorgung bei plötzlicher Erkrankung, Verletzung<br />
oder Schwangerschaft vornimmt. Da viele Patienten keine Praxis oder kein Krankenhaus<br />
aufsuchen wollen oder können, helfen die Malteser auch unter Wahrung der Anonymität.<br />
Seit Gründung im Jahr 2005 haben bereits<br />
mehr als 1500 Hilfesuchende die wöchentliche<br />
Sprechstunde besucht. Ihre Anzahl<br />
wächst stetig, so dass vor 1 ½ Jahren eine<br />
zusätzliche Kindersprechstunde mit zwei<br />
ehrenamtlich arbeitenden Kinderärzten eingerichtet<br />
wurde.<br />
Das Leistungsangebot beschränkt sich<br />
ausdrücklich auf primäre ärztliche Hilfe und<br />
Beratung bei akuten Gesundheitsstörungen<br />
oder beunruhigenden körperlichen<br />
Symptomen. Bei dem weitaus größten Teil<br />
der Patienten reicht die Beratung, Untersuchung<br />
und gegebenenfalls Behandlung in<br />
der Einrichtung aus.<br />
Allerdings ist der Schweregrad der akuten Gesundheitsstörung bei Menschen ohne<br />
Krankenversicherungsschutz, die bei den Maltesern vorstellig werden, eindeutig höher als im<br />
Alltag einer normalen Praxis. Nach Absprache kann MMM die Infrastruktur des<br />
Krankenhauses mit seinen diagnostischen und therapeutischen Einrichtungen je nach<br />
Dringlichkeit nutzen. Zur Gewährung einer möglichst hochwertigen medizinischen Versorgung<br />
ist ein Netzwerk kooperierender niedergelassener Fachärzte aus allen Fachbereichen und<br />
mehrerer Kliniken aufgebaut worden, wohin Patienten zur Untersuchung oder Behandlung<br />
überwiesen werden können. Insgesamt umfasst das Netzwerk mittlerweile rund 50<br />
niedergelassene Fachärzte und verschiedene Kliniken.<br />
Da bei Patienten der Zielgruppe sehr häufig auch soziale und rechtliche Probleme mit der<br />
Akuterkrankung einhergehen, ergibt sich die Notwendigkeit einer Beratung und Mitbetreuung<br />
von karitativen Organisationen. Hier wird den Hilfesuchenden Schutz- und Schonraum<br />
geboten für Gespräche zur Veränderung ihrer Situation.<br />
Das Netzwerk arbeitet in Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Stadt <strong>Köln</strong>. Zusätzliche<br />
Unterstützung gibt es von anderen kirchlichen Einrichtungen oder solchen der muslimischen<br />
oder jüdischen Gemeinden sowie von Vereinen und Verbänden.<br />
Kommunikationsprobleme wegen mangelnder Sprachkenntnisse sind bislang noch nicht<br />
aufgetreten. Bei den beteiligten Ärzten und Krankenschwestern sind ausreichende englische,<br />
französische und spanische Sprachkenntnisse vorhanden; türkische, arabische oder osteuropäische<br />
Patienten werden häufig von deutsch sprechenden Angehörigen begleitet oder<br />
beherrschen selbst die deutsche Sprache.<br />
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