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praktiziert. Die Angebote zu Vermittlungsaufgaben sind so vielfältig wie es Namen für diese gibt. Von eintägigen Schulungen bis hin zu dreijährigen Qualifizierungsmaßnahmen ist Alles vorzufinden. Entsprechend unterschiedlich ist die Qualität der Angebote. Problematisch ist, wenn die Qualität der Vermittlungstätigkeit in den Hintergrund rückt. Für die Einrichtungen, welche geeignete Vermittlungskräfte in Anspruch nehmen möchten, ist die Situation wiederum sehr unübersichtlich und unbefriedigend. Der Aufwand, eine/n geeignete/n Mittler/in zu finden, ist oft erheblich und nicht immer erfolgreich. Fort- und Weiterbildungen zu Sprach- und Integrationsmittler/innen in Köln bikup - die Internationale Gesellschaft für Bildung, Kultur und Partizipation gemeinnützige GmbH hat sich 2009 in Köln niedergelassen. Ein Arbeitsschwerpunkt von bikup liegt im Bereich Sprach- und Kulturmittlung. Derzeit werden einjährige Fortbildungen zum/zur Sprachund Integrationsmittler/in im Gesundheits- und Sozialwesen angeboten. Dabei orientieren sich die Fortbildungsinhalte an den einheitlichen Qualitätsstandards, die in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der bundesweiten Initiative “Etablierung des Berufsbildes Sprachund Integrationsmittler/innen“ unter Leitung des Bundesministerium für Arbeit und Soziales entwickelt wurden. Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen nehmen seither an den Fortbildungsmaßnahmen bei bikup teil. Mittlerweile wird das Schulungsangebot auch von Personen außerhalb Kölns wahrgenommen. Aus 13 Kommunen in Nordrhein-Westfalen reisen die Auszubildenden täglich zum Standort Köln an. Der Einsatz von professionellen Sprach- und Integrationsmittler/innen stellt eine Brücke der Verständigung zwischen der Aufnahmegesellschaft und Zugezogenen dar. „Sprach- und Integrationsmittler/innen“ dolmetschen professionell und vermitteln kultursensibel soziokulturelles Hintergrundwissen zwischen Fachkräften des Gesundheits- und Sozialwesens und fremdsprachigen Patient/innen und Klient/innen. Nach Abschluss der einjährigen Fortbildung besteht die Möglichkeit an Spezialisierungskursen teilzunehmen. Diese sechsmonatigen Weiterbildungen vermitteln zusätzliches Fachwissen und Kompetenzen, um besonderen fachspezifischen sprachlichen und soziokulturellen Anforderungen gerecht zu werden. Dies ist beispielsweise im Bereich Psychiatrie der Fall. Aufbau einer zentralen Vermittlungsstelle von Sprach- und Integrationsmittler/innen in Nordrhein-Westfalen - Sprachmittlerpool IntegrAb NRW Ein weiteres Ziel von bikup ist es, nicht nur einen Beitrag zur besseren Versorgung von Migrant/innen zu leisten sondern auch deren interkulturellen Potenzialen auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Die professionell ausgebildeten Sprach- und Integrationsmittler/innen werden demzufolge bei der Arbeitsmarktintegration und die Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens bei der Inanspruchnahme von professionell kultursensiblen Mittler/innen unterstützt. Der Sprachmittlerpool IntegrAb NRW ist überregional angelegt. Vermittlung findet in ganz Nordrhein-Westfalen statt. Hierzu werden bereits qualifizierte Sprach- und Kulturmittler/innen aus über 30 Kommunen herangezogen. Die Ausrichtung des Sprachmittlerpools IntegrAb NRW basiert auf einer vielseitigen Vernetzung und erfordert zur flächendeckenden Implemen- 18
tierung eine breite Inanspruchnahme von soziokulturellen Dolmetscher/innen und Vermittler/innen. Deshalb stellen Kooperationen und Vernetzungsarbeit mit kommunalen Bildungsträgern bzw. Vermittlungs- und/oder Dolmetscherpools beim Sprachmittlerpool IntegrAb NRW einen festen Bestandteil der Projektarbeit dar. Der Sprachmittlerpool IntegrAb NRW bietet als zentrale Vermittlungsstelle eine schnelle und passgenaue Vermittlung von Sprach- und Integrationsmittler/innen in Nordrhein-Westfalen an. Für die Sprach- und Integrationsmittler/innen kann zugleich eine gewisse Einnahmesicherheit gewährleistet werden. Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens können so ein vielfältiges qualitatives und bedarfsgerechtes Sprach-, Kultur- und Dialektangebot je nach Arbeitsfeld erhalten. Bei diesen Anstrengungen steht im Vordergrund: Wer sich nicht verstanden fühlt, nichts versteht oder die medizinischen und sozialen Strukturen der Aufnahmegesellschaft nicht kennt bzw. deren Angebote zur Grundversorgung nicht angemessen in Anspruch nehmen kann, wird sich auch in der Zuwanderungsgesellschaft nicht angekommen und angenommen fühlen. Aus dieser Situation können gegenseitige Vorurteile seitens der Aufnahmegesellschaft wie auch der Zugezogenen entstehen, die den Nährboden für Diskriminierung und Ausgrenzung im Alltagsgeschehen darstellen. Einen Beitrag dazu zu leisten, diese Spirale positiv zu verändern, ist das Anliegen von bikup. Dabei ist die Verantwortung von der Aufnahmegesellschaft genauso wie von den Zugezogenen zu tragen. Die interkulturelle Öffnung der Regeldienste impliziert ein Zusammenspiel aller beteiligten Akteure. Varinia Fernanda Morales bikup – Internationale Gesellschaft für Bildung, Kultur und Partizipation gemeinnützige GmbH info@bikup.de Tel.: 0221-485568-10 19
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