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NEWSLETTER EHRENFELD - Köln-Vernetzt

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● eine umfassende interkulturelle Öffnung des Gesundheitssystems:<br />

zielgruppen- und sozialraumorientierte Angebote in allen Bereichen des medizinischen<br />

Versorgungssystems unter Berücksichtigung des jeweiligen lokalen Bedarfs<br />

und der lokalen Handlungsmöglichkeiten – und zwar in Absprache mit den Zielgruppen.<br />

Hierzu gehört z.B. die Einführung flächendeckender adäquater Dolmetscherdienste<br />

und muttersprachlicher Angebote insbesondere im psychiatrischen, psychosozialen<br />

und psychosomatischen Bereich<br />

Aus- und Weiterbildung der im Gesundheitsbereich Tätigen einschließlich des administrativen<br />

Personals im Hinblick auf das Thema ‚interkulturelle Kompetenz’ im Sinne<br />

von Reflektions- und Kommunikationskompetenz und der Fähigkeit zu Perspektivenwechsel<br />

(anstatt eines vermeintlichen ‚Faktenwissens’ über ‚fremde Kulturen’)<br />

sowie rechtliche und ethische Aspekte der Thematik<br />

Abbau von rechtlichen Zugangsbarrieren<br />

vertiefende Forschung und hierbei eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

zwischen Medizin, Gesundheitswissenschaften sowie Sozial- und Kulturwissenschaften<br />

unter Einbeziehung historischer Dimensionen (vgl. S. 91ff.).<br />

„Migration und Integration sind zentrale gesellschaftliche Herausforderungen der Gegenwart<br />

und damit auch der Medizin. Nicht alles, was in diesem Kontext „besonders“ erscheint,<br />

ist jedoch neu und nicht jedes Problem spezifisch für Migranten. Die zunehmende<br />

… Vielfalt der in Deutschland lebenden Bevölkerung verlangt von allen im Gesundheitsbereich<br />

professionell Tätigen eine differenzierte Berücksichtigung gerade jener Aspekte von<br />

Krankheit und Medizin, die in der hoch technisierten modernen Medizin oft nur noch mangelhafte<br />

Berücksichtigung finden: Die individuelle Biografie, persönliche Vorstellungen, Erfahrungen,<br />

Prioritäten und Nöte, sowie die soziale Dimension von Krankheit und medizinischem<br />

Handeln. Die Beschäftigung mit Migration und Gesundheit kann folglich auch die<br />

allgemeine Sensibilität für soziale und kulturelle Dimensionen der Medizin erhöhen, wovon<br />

nicht zuletzt auch Patienten „ohne Migrationshintergrund“ profitieren.“ (S. 97)<br />

Svea Eichhorn<br />

Literatur:<br />

Knipper, Michael / Bilgin, Yasar: Migration und Gesundheit. 2009, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.,<br />

Sankt Augustin/Berlin<br />

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