NEWSLETTER EHRENFELD - Köln-Vernetzt
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Gesundheitslotsen des DRK<br />
Ehrenamtliche Helfer mit eigener Migrationserfahrung<br />
begleiten und unterstützen Migranten im Gesundheitsbereich<br />
Das Projekt Integrationslotsen, das das interkulturelle Referat der Stadt <strong>Köln</strong> in<br />
Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden initiiert hat, verfolgt das Ziel, Ehrenamtliche zu<br />
Lotsen auszubilden, die Zugewanderte gezielt über Angebote und Möglichkeiten innerhalb der<br />
Kommune informieren und Kontakte zu Institutionen, Organisationen oder Beratungsstellen<br />
vermitteln. Die ehrenamtlichen Lotsen sollten entweder selbst einen Migrationshintergrund<br />
haben oder eine längere Zeit im Ausland gelebt haben, bilinguale Kenntnisse aufweisen und<br />
gute Deutschkenntnisse besitzen sowie Interesse an der Zusammenarbeit mit Menschen<br />
haben.<br />
Im Rahmen der Gesundheitslotsen des DRK-<strong>Köln</strong> geht es hierbei gezielt um Aufklärung über<br />
das deutsche Gesundheitssystem und um Unterstützung bei der gleichberechtigten<br />
Inanspruchnahme der Leistungen des Gesundheitssystems incl. des Präventionsbereichs.<br />
Unabhängig von einem möglichen Migrationshintergrund gilt ganz allgemein: Das<br />
Gesundheitssystem erklärt sich nicht von selbst, so dass die gleichberechtigte Teilhabe an<br />
dessen Möglichkeiten und Leistungen für die Menschen, die nicht mit dem System vertraut<br />
sind, erschwert ist. Familien mit schwachem sozio-ökonomischen Hintergrund zeichnen sich<br />
im Vergleich zu anderen Familien häufiger durch eine ungesündere Lebensweise aus. Mittels<br />
zielgruppenspezifischen Aufklärungs- und Präventionsprojekten wird in vielfältiger Weise<br />
versucht, ihr Gesundheitsbewusstsein (bezogen auf die allgemeine Lebensweise und auf die<br />
Inanspruchnahme der Leistungen des Gesundheitssystems) zu verbessern.<br />
Derzeit sind für das Projekt beim DRK-<strong>Köln</strong> acht ehrenamtliche Lotsen aktiv. Auf ihren Einsatz<br />
werden die Gesundheitslotsen mit Schulungen gezielt vorbereitet. Ihre fachliche und<br />
interkulturelle Kompetenz wird in Vertiefungsseminaren gefestigt.<br />
Die Einsatzfelder der Helfer sind vielfältig. Elina Sauer, die aus der Ukraine stammt, will als<br />
Gesundheitslotsin das Rote Kreuz im Stadtteil Chorweiler unterstützen, um in Kindergärten<br />
und Tagesstätten Eltern über die Notwendigkeit von Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen<br />
zu informieren. „Als Mutter ist mir die Gesundheit der Kleinen besonders wichtig“, erklärt die<br />
junge Buchhalterin, die sich rund vier Stunden in der Woche für das Projekt Zeit nimmt.<br />
Auch Daniel Unegbu, der neben Deutsch und Englisch auch Ibo – eine der nigerianischen<br />
Sprachen – beherrscht, will Kindern helfen. Er begleitet bei Bedarf Kinder aus einem<br />
Flüchtlingsheim beim Gang zum Zahnarzt, klärt deren Eltern über die Zahnhygiene und<br />
-gesundheit auf. „Solch eine Eingliederungshilfe hätte sicherlich auch mir einiges erleichtert“,<br />
sagt der <strong>Köln</strong>er mit nigerianischen Wurzeln, der vor 13 Jahren nach Deutschland übersiedelte.<br />
Für eine gesunde Ernährung vor allem der Kinder will sich Dilek Pinar-Müller engagieren. „Oft<br />
bekommen Kinder viel zu viel zuckerhaltige Pausensnacks für die Schule mit, manche Schüler<br />
begnügen sich gar mit Süßigkeiten vom Kiosk“, stellt sie fest. Sie will mit ihrem Einsatz Eltern<br />
dafür sensibilisieren, darauf zu achten, was ihre Kinder essen. Dabei hält sie nicht nur<br />
Vorträge, sondern gibt auch ganz praktische Tipps beim Zubereiten einer gemeinsamen<br />
Mahlzeit oder beim Belegen eines gesunden Pausenbrotes.<br />
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