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Studie Kindeswohlgefährdung – Ursachen, Erscheinungs ... - FBTS

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Ursache dieser auffällig niedrigen Zahl<br />

Trotz dieses umfassenden Straftatbereichs, der ausdrücklich auch die Gefährdung der psychischen Entwicklung<br />

des<br />

Abs.<br />

Kindes<br />

2.2.3.1)<br />

einschließt,<br />

<strong>–</strong> ist<br />

kommt<br />

zum einen,<br />

diese Norm<br />

dass<br />

in<br />

die<br />

der<br />

strafrechtliche<br />

polizeilichen Ermittlungsarbeit<br />

Verfolgung vo<br />

und<br />

n<br />

bei<br />

Sorgeberechtigten<br />

der Rechtssprechung<br />

nur und relativ insbesondere selten zur Anwendung. Freiheitsstrafen In Nordrhein-Westfalen sich negativ weist auf die Polizeiliche Erziehungssituation Kriminalstatistik auswirken seit 1997 jährlich<br />

im Durchschnitt 191 Fälle 12 aus (vgl. Abb. 2.7).<br />

Ursache dieser auffällig niedrigen Zahl <strong>–</strong> z.B. im Vergleich zu „Inobhutnahmen“ (vgl. Abs. 2.2.3.1) <strong>–</strong> ist zum einen,<br />

dass die strafrechtliche Verfolgung von Sorgeberechtigten und insbesondere Freiheitsstrafen sich negativ<br />

verfolgung gegeben wird. Zum anderen ist zu berücksichtigen, dass sich diese Tatb e-<br />

stände, die sich größtenteils im familialen Raum ereignen, der öffentlichen Wahrne h-<br />

auf die Erziehungssituation auswirken und dass Maßnahmen, die die Sorgeberechtigten dabei unterstützen sollen,<br />

mung<br />

ihre Erziehungsverantwortung<br />

entziehen.<br />

<strong>–</strong> eventuell auch nur teilweise <strong>–</strong> zu erfüllen, Vorrang vor der Strafverfolgung<br />

gegeben wird. Zum anderen ist zu berücksichtigen, dass sich diese Tatbestände, die sich größtenteils im familialen<br />

Raum ereignen, der öffentlichen Wahrnehmung entziehen.<br />

Abb. 2.7: Fälle von „Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht“ in NRW, 1997-2007<br />

<strong>–</strong> z.B. im Vergleich zu „Inobhutnahmen“ (vgl.<br />

und dass Maßnahmen, die die Sorgeberechtigten dabei unterstützen sollen, ihre Erzi e-<br />

hungsverantwortung <strong>–</strong> eventuell auch nur teilweise <strong>–</strong> zu erfüllen, Vor rang vor der Stra f-<br />

Abb. 2.7: Fälle von „Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht“ in NRW,<br />

1997-2007<br />

31<br />

Fälle von Verletzung d. Fürsorge- und Erziehungspflicht .<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

166<br />

231<br />

221<br />

183<br />

221<br />

195<br />

238<br />

146<br />

167<br />

155<br />

173<br />

0<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

0-16 J.<br />

Quelle: Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen: Polizeiliche Kriminalstatistik Nordrhein-Westfalen (1997-2007). Eigene Berechnungen.<br />

Quelle: Landeskriminalamt Nordrhein -Westfalen: Polizeiliche Kriminalstatistik Nordrhein -Westfalen (1997 -<br />

2007). Eigene Berechnungen.<br />

Die Inzidenz stieg im Bundesgebiet seit 2005 rapide von 0,9 Fällen auf 1,5 Fälle je 10.000 Altersgleichen an (vgl.<br />

Abb. Die 2.8). Inzidenz Dieser auffällige stieg im Anstieg Bundesgebiet wird fast ausschließlich seit 2005 rapide durch die von Entwicklungen 0,9 Fäl len in den auf Stadtstaaten 1,5 Fälle je Berlin<br />

und 10.000 Hamburg Altersgleichen verursacht, die an um (vgl. ein Vielfaches Abb. 2.8). höhere Dieser und rasch auffällige ansteigende Anstieg relative wird und fast absolute ausschlie Fallzahlen ß-<br />

bei<br />

lich<br />

der „Verletzung<br />

durch die Entwicklungen<br />

der Fürsorge- und<br />

in<br />

Erziehungspflicht“<br />

den Stadtstaaten<br />

aufweisen.<br />

Berlin<br />

Die<br />

und<br />

Inzidenz<br />

Hamburg<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

verursacht, die um<br />

folgt<br />

nicht der Entwicklung dieser beiden ‚Ausreißer’, sondern liegt auf dem Niveau der übrigen Länder. Im Mittel lag<br />

ein Vielfaches höhere und rasch ansteigende relative und abs olute Fallzahlen bei der<br />

die Inzidenz in Nordrhein-Westfalen seit 1997 bei 0,6 Fällen je 10.000 unter 16-Jährige <strong>–</strong> bei tendenziell etwas<br />

niedrigeren<br />

„Verletzung<br />

Werten<br />

der<br />

seit<br />

Fürsorge<br />

2004.<br />

- und Erziehungspflicht“ aufweisen. Die Inzidenz in Nordrhein -<br />

Westfalen folgt nicht der Entwicklung dieser beiden 'Ausreißer’, sondern liegt auf dem<br />

Niveau der übrigen Länder. Im Mittel lag die Inzidenz in N ordrhein-Westfalen seit 1997<br />

bei 0,6 Fällen je 10.000 unter 16-Jährige <strong>–</strong> bei tendenziell etwas niedrigeren Werten seit<br />

2004.<br />

12<br />

Für die „Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht“ wird nur die Zahl der Fälle und nicht die Zahl der Opfer ausgewiesen. Ein Fall<br />

kann mehrere Opfer haben.<br />

40

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