Skript mit Übungen - Hochschule Ravensburg-Weingarten
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Das Wortproblem für reguläre Sprachen kann durch endliche Automaten effizient gelöst<br />
werden. Anschaulich ist ein endlicher Automat ein Rechenelement, welches auf einem Eingabeband<br />
beginnend <strong>mit</strong> dem ersten Zeichen das eingegebene Wort Zeichen für Zeichen liest.<br />
H A L L O<br />
Z<br />
Lesekopf<br />
Zustand<br />
Hierbei kann er seinen internen Zustand entsprechend von Regeln abhängig vom Eingabezeichen<br />
wechseln. Die Zahl der Zustände ist endlich. Erreicht der Automat nach Lesen des<br />
letzten Zeichens einen Endzustand, so hat er das Wort erkannt. Formal wird der Automat<br />
wie folgt definiert:<br />
Definition 3.12 Ein endlicher Automat M besteht aus einem 5-, bzw. 7-Tupel<br />
M = (Z, Σ, δ, z 0 , E)<br />
bzw.<br />
M = (Z, Σ, δ, z 0 , E, γ, Θ)<br />
<strong>mit</strong><br />
Z : endliche Zustandsmenge<br />
Σ : endliches Eingabealphabet, Σ ∩ Z = φ<br />
δ : Z × Σ → P(Z), die Zustandsübergangsfunktion<br />
z 0 : Startzustand<br />
E : Menge der Endzustände<br />
γ : Z × Σ → Θ, die Ausgabefunktion<br />
∥<br />
Θ : Ausgabealphabet<br />
Definition 3.13 Ein Wort w = w 1 . . . w n <strong>mit</strong> w i ∈ Σ wird akzeptiert von dem endlichen<br />
Automaten M genau dann wenn M gestartet im Startzustand auf w 1 nach n Anwendungen<br />
der Funktion δ, d.h. nach Lesen von w n , einen Endzustand z ∈ Σ erreichen kann.<br />
Die von M akzeptierte (erkannte) Sprache L(M) ist<br />
∥<br />
L(M) = {w ∈ Σ ∗ | M akzeptiert w}<br />
Satz 3.2 Eine Sprache L wird von einem endlichen Automaten genau dann erkannt, wenn<br />
sie regulär (Typ 3) ist.<br />
Beispiel 3.12 Die reguläre Sprache L = {a n b m | n ∈ N, m ∈ N} wird erzeugt durch die<br />
Regelmenge<br />
P = {S → aS, S → aT, T → bT, T → b}<br />
Die Zustandsübergangsfunktion δ des zugehörigen Automaten M = ({S, T, e}, {a, b}, δ, S, {e})<br />
ist gegeben durch die Zustandsübergangstabelle<br />
δ S T e<br />
a {S, T }<br />
b {T, e}<br />
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