Skript mit Übungen - Hochschule Ravensburg-Weingarten
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Definition 3.18 Ein Turingmaschine besteht aus einem 7-Tupel<br />
T = (Z, Σ, Γ, δ, z 0 , ⊔, E)<br />
<strong>mit</strong><br />
Z : endliche Zustandsmenge<br />
Σ : endliches Eingabealphabet, Σ ∩ Z = ∅<br />
Γ : endliches Arbeitsalphabet, <strong>mit</strong> Σ ⊂ Γ<br />
δ : Z × Γ → Z × Γ × {L, R, N},<br />
die Zustandsübergangsfunktion bei deterministischen Turingmaschinen<br />
δ : Z × Γ → P(Z × Γ × {L, R, N}),<br />
die Zustandsübergangsfunktion bei nichtdeterministischen Turingmaschinen<br />
z 0 : Startzustand, z 0 ∈ Z<br />
⊔ : Das Blank (Leerzeichen), wobei ⊔ ∈ Γ − Σ<br />
∥ E : Menge der Endzustände <strong>mit</strong> E ⊆ Z<br />
Definition 3.19 Ein Wort w = w 1 . . . w n wird von einer Turingmaschine T akzeptiert,<br />
wenn sie, gestartet auf w 1 in einem Endzustand hält.<br />
∥<br />
L(T ) = {w ε Σ ∗ |M akzeptiert w}<br />
Satz 3.5 Turingmaschinen akzeptieren genau die Typ-0-Sprachen.<br />
Man könnte aufgrund dieses Satzes verleitet sein, zu glauben, dass Turingmaschinen das<br />
Wortproblem (Definition 3.11) lösen. Dies ist aber falsch. Man vergleiche hierzu zum Beispiel<br />
den kleinen aber subtilen Unterschied in den Definitionen 3.17 und 3.19. Der Kellerautomat<br />
akzeptiert ein Wort “genau dann wenn . . . ”, die Turingmaschine hingegen akzeptiert ein<br />
Wort “wenn . . . ”. Über den Fall, dass die Turingmaschine nicht in einem Endzustand hält,<br />
macht die Definition keine Aussage. Warum?<br />
Beispiel 3.23 Besonders einfach sind Turingmaschinen, die unendlich viele 1-en schreiben:<br />
z 0 , ⊔ → z 0 , 1, R<br />
Viel schwieriger ist es, möglichst viele, aber endlich viele Einsen zu schreiben.<br />
3.9.1 Fleißige Biber<br />
folgende Ausführungen sind teilweise entnommen aus http://www.wuerzburg.de/gym-fkg/SCHULE/FACH<br />
Die Turingmaschine ist natürlich hoffnungslos ineffektiv bei der Bearbeitung von konkreten<br />
Problemen. Sie wird meist nur als theoretisches Konzept verwendet. Dabei hat sie allerdings<br />
große Bedeutung. So kann <strong>mit</strong> ihrer Hilfe zum Beispiel das zentrale Problem der Informatik,<br />
das Halteproblem (leider negativ) beantwortet werden.<br />
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