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Strafgesetzbuch(StGB)

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(1) Wer einen anderen zu bestimmen versucht, ein Verbrechen zu begehen oder zu ihm<br />

anzustiften, wird nach den Vorschriften über den Versuch des Verbrechens bestraft.<br />

Jedoch ist die Strafe nach § 49 Abs. 1 zu mildern. § 23 Abs. 3 gilt entsprechend.<br />

(2) Ebenso wird bestraft, wer sich bereit erklärt, wer das Erbieten eines anderen<br />

annimmt oder wer mit einem anderen verabredet, ein Verbrechen zu begehen oder zu ihm<br />

anzustiften.<br />

§ 31 Rücktritt vom Versuch der Beteiligung<br />

(1) Nach § 30 wird nicht bestraft, wer freiwillig<br />

1.den Versuch aufgibt, einen anderen zu einem Verbrechen zu bestimmen, und eine etwa<br />

bestehende Gefahr, daß der andere die Tat begeht, abwendet,<br />

2.nachdem er sich zu einem Verbrechen bereit erklärt hatte, sein Vorhaben aufgibt oder,<br />

3.nachdem er ein Verbrechen verabredet oder das Erbieten eines anderen zu einem<br />

Verbrechen angenommen hatte, die Tat verhindert.<br />

(2) Unterbleibt die Tat ohne Zutun des Zurücktretenden oder wird sie unabhängig<br />

von seinem früheren Verhalten begangen, so genügt zu seiner Straflosigkeit sein<br />

freiwilliges und ernsthaftes Bemühen, die Tat zu verhindern.<br />

Vierter Titel<br />

Notwehr und Notstand<br />

§ 32 Notwehr<br />

(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.<br />

(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen<br />

rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.<br />

§ 33 Überschreitung der Notwehr<br />

Überschreitet der Täter die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken,<br />

so wird er nicht bestraft.<br />

§ 34 Rechtfertigender Notstand<br />

Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib, Freiheit,<br />

Ehre, Eigentum oder ein anderes Rechtsgut eine Tat begeht, um die Gefahr von sich<br />

oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht rechtswidrig, wenn bei Abwägung der<br />

widerstreitenden Interessen, namentlich der betroffenen Rechtsgüter und des Grades<br />

der ihnen drohenden Gefahren, das geschützte Interesse das beeinträchtigte wesentlich<br />

überwiegt. Dies gilt jedoch nur, soweit die Tat ein angemessenes Mittel ist, die Gefahr<br />

abzuwenden.<br />

§ 35 Entschuldigender Notstand<br />

(1) Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib oder<br />

Freiheit eine rechtswidrige Tat begeht, um die Gefahr von sich, einem Angehörigen<br />

oder einer anderen ihm nahestehenden Person abzuwenden, handelt ohne Schuld. Dies<br />

gilt nicht, soweit dem Täter nach den Umständen, namentlich weil er die Gefahr<br />

selbst verursacht hat oder weil er in einem besonderen Rechtsverhältnis stand,<br />

zugemutet werden konnte, die Gefahr hinzunehmen; jedoch kann die Strafe nach §<br />

49 Abs. 1 gemildert werden, wenn der Täter nicht mit Rücksicht auf ein besonderes<br />

Rechtsverhältnis die Gefahr hinzunehmen hatte.<br />

(2) Nimmt der Täter bei Begehung der Tat irrig Umstände an, welche ihn nach Absatz<br />

1 entschuldigen würden, so wird er nur dann bestraft, wenn er den Irrtum vermeiden<br />

konnte. Die Strafe ist nach § 49 Abs. 1 zu mildern.<br />

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