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10 Bildung<br />

<strong>GEW</strong> NRW unterstützt Schulprojekt für bessere Bildungschancen<br />

SALTO – Wir lernen anders!<br />

Emre, Hatice und Kai, drei Kinder aus der siebten Klasse, die eines verbindet:<br />

Über ihre Zukunft entscheidet die Herkunft. Weil sie aus einem bildungsfernen<br />

Milieu stammen, sah es damit düster aus – bislang. Drei Gesamtschulen im Emscher-Raum<br />

wollen ihnen durch eine NRW-weit bisher einmalige Kooperation<br />

den „SALTO-Sprung“ aus der Bildungsarmut ermöglichen. Die <strong>GEW</strong> unterstützt<br />

das spezielle Fortbildungsangebot für die Lehrkräfte dieser Projektschulen.<br />

v.l.: Sven Sörensen (Gesamtschule Gelsenkirchen-Ueckendorf), Felicitas Veitschegger (Janusz-Korczak-Gesamtschule<br />

Bottrop), Melanie Vietz (Rosa-Parks-Gesamtschule Herten), Ingrid Kaiser und Annemarie von der Groeben (Moderatrinnen)<br />

Foto: WAZ FotoPool, Thomas Schmidtke<br />

„Das Projekt SALTO zeigt uns in vorbildlicher<br />

Weise konkrete Schritte zur Verbesserung der<br />

Bildungsgerechtigkeit“, erläutert Dorothea<br />

Schäfer, Landesvorsitzende der <strong>GEW</strong> NRW das<br />

gewerkschaftliche Engagement. „Die Schaffung<br />

von mehr Bildungsgerechtigkeit ist für<br />

uns seit je her grundlegend. Dass die Bezirksregierung<br />

Münster das Projekt, das eine<br />

Laufzeit von drei Jahren hat, mit zusätzlichen<br />

Ressourcen ausstattet, ist für die <strong>GEW</strong> der<br />

richtige Schritt.“<br />

„Die Mittel, die wir zur Verfügung stellen,<br />

wären nichts ohne das sichtbare Engagement<br />

p 'Ve us www.nds.gew-nrw.de<br />

Janusz-Korczak-Gesamtschule in Bottrop<br />

Rosa-Parks-Gesamtschule in Herten<br />

Gesamtschule Gelsenkirchen-Ückendorf<br />

Tobias Mühlenschulte, derwesten.de:<br />

Lernen, um zu lehren (19.11.2012)<br />

der beteiligten Schulen“, sagt Christian Ladleif,<br />

zuständiger Dezernent und Mitinitiator<br />

des Projekts. Sollte das SALTO-Projekt, wie es<br />

sich bereits abzuzeichnen scheint, erfolgreich<br />

sein, könnten andere Schulen im Bezirk davon<br />

profitieren. Neben der <strong>GEW</strong> kooperiert das<br />

Projekt auch mit der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Institut für Erziehungswissenschaften<br />

unter Leitung von Prof. Gabriele Bellenberg.<br />

Soziale Lage entscheidet über<br />

Bildungserfolge<br />

Die Beziehung zwischen sozialer Lage, sozialen<br />

Chancen und Bildungserfolg spitzt sich<br />

immer mehr zu. In dem jüngst erschienenen Bildungsbericht<br />

Ruhr kommen Wissenschaftler zu<br />

dem Ergebnis, dass rund ein Drittel aller Schulneulinge<br />

besonders gefördert werden müsste.<br />

Vielen mangelt es an Sprachkompetenz. Kommen<br />

sie aus gebildeten Elternhäusern, betrifft<br />

dies nur acht Prozent der Kinder. Stammen sie<br />

jedoch aus Familien mit geringer Bildung, haben<br />

42 Prozent der Kinder Sprachprobleme.<br />

Lehrkräfte drücken die Schulbank<br />

Aus diesem Grund haben sich die Janusz-<br />

Korczak-Gesamtschule in Bottrop, die Rosa-<br />

Parks-Gesamtschule in Herten und die Gesamtschule<br />

Gelsenkirchen-Ückendorf (GSÜ)<br />

zusammengetan. Seit dem Schuljahr 2012/13<br />

drücken ihre LehrerInnen selbst wieder die<br />

Schulbank. Wie kann der Unterricht so gestaltet<br />

werden, dass jede/r Schüler/in die<br />

Aufmerksamkeit bekommt, die nötig ist? Wie<br />

können sozial benachteiligte SchülerInnen<br />

gezielt und individuell gefördert und gleichzeitig<br />

leistungsstarke SchülerInnen gefordert<br />

werden? Das wollen sie in den für sie speziell<br />

entwickelten Fortbildungsseminaren lernen.<br />

Den Lernstoff vermitteln die ehemaligen<br />

didaktischen Leiterinnen der Laborschule Bielefeld,<br />

Annemarie von der Groeben, und der<br />

Helene-Lange-Schule Wiesbaden, Ingrid Kaiser.<br />

Beide Schulen wurden für ihre gute vorbildliche<br />

pädagogische Arbeit mit dem Deutschen<br />

Schulpreis ausgezeichnet.<br />

Über die Seminararbeit hinaus tauschen sich<br />

die LehrerInnen anschließend innerhalb jeder<br />

einzelnen Schule wie auch schulübergreifend<br />

über die praktische Umsetzung aus. „Wir wollen<br />

den Unterricht so verändern, dass jede<br />

Schülerin/jeder Schüler nach dem individuellen<br />

Tempo und den eigenen Bedürfnissen lernen<br />

kann. So können auch Schülerinnen und Schüler<br />

mit vermeintlichen Defiziten gute Abschlüsse<br />

erzielen“, sagt Schulleiter Ludger Müller von der<br />

Rosa-Parks-Gesamtschule. „Wir können hoch<br />

qualifizierte Fortbildungen in einem Ausmaß<br />

und einer Intensität wahrnehmen, wie es sonst<br />

nicht möglich wäre“, freuen sich auch Felicitas<br />

Veitschegger und Sven Sörensen, didaktische<br />

LeiterInnen in Bottrop bzw. Gelsenkirchen.<br />

Zentrales Ziel des Projekt ist, die Anzahl<br />

und die Qualität der Abschlüsse der Schülerinnen<br />

und Schüler deutlich zu erhöhen.<br />

<br />

Ilse Führer-Lehner<br />

Dr. Ilse Führer-Lehner<br />

Referentin Bildungs- und<br />

Frauenpolitik <strong>GEW</strong> NRW

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