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16 Buchtipps<br />

Andrea Hirata<br />

Die Regenbogentruppe<br />

Aus dem Indonesischen von Peter Sternagel,<br />

272 S., 19,90 Euro, ISBN 978-3-<br />

446-24146-6, Hanser-Verlag, Berlin 2013<br />

Andrea Hirata geht es in seinem autobiografischen<br />

Roman darum zu zeigen, wie ein<br />

Junge seinen eigenen Weg findet und welchen<br />

Anteil seine indonesische Dorfschule daran hat.<br />

Das Buch eröffnet nicht nur Einblicke in die<br />

Zerrissenheit Indonesiens, es zeigt auch die Bedeutung<br />

von Bildung als Chance, Rettung und<br />

Privileg. Hiratas Romanfigur Ikal und die zehn<br />

MitschülerInnen lieben ihre kleine Dorfschule.<br />

Nichts kann die Söhne und Töchter von Fischern<br />

und Minenarbeitern davon abhalten, in den Unterricht<br />

von Bu Mus und Pak Harfan zu gehen.<br />

Schlicht und detailreich, liebevoll und eindringlich<br />

erzählt, erfahren die LeserInnen, wie es dort<br />

zugeht, wie ein Lehrer und eine Lehrerin die<br />

„Regenbogentruppe“ erzieht und bildet.<br />

Hirata erzählt auch, was aus der Regenbogentruppe<br />

und was aus der Schule geworden<br />

ist: Alle sind „erwacht zu einem eigenen Leben“,<br />

aber die Schule gibt es nicht mehr.<br />

Das Buch von Andrea Hirata zeugt von großer<br />

Dankbarkeit und ist das Plädoyer für eine<br />

zutiefst humanistische Erziehung: „Unsere Persönlichkeiten<br />

sind von unserer Schule geprägt.“<br />

Hirata ist fest davon überzeugt, „dass Schule<br />

nicht immer mit dem Ziel verbunden sein darf,<br />

Titel zu erwerben, Geld zu verdienen und reich<br />

zu werden. Vielmehr soll Schule Freude am<br />

Lernen schaffen, zu Würde und Selbstachtung<br />

führen, die Werte der Humanität vermitteln.“<br />

Lesenswert! Hanne Seiltgen<br />

Lutz van Dijk (Hg.)<br />

African Kids<br />

Eine südafrikanische Township Tour<br />

110 S., 100 Farbfotos von internationalen<br />

Fotografen, Grossformat, 19,90 Euro,<br />

Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2012<br />

Der 11-jährige Sive zeigt den LeserInnen<br />

sein Zuhause im Township Masiphumelele in<br />

der Nähe von Kapstadt und das Kinderhaus<br />

HOKISA, in dem er zusammen mit anderen<br />

Jungen und Mädchen lebt. Das Buch hat zwei<br />

große Teile: „Hinschauen“ – die Township-Tour,<br />

auf die Sive uns mitnimmt und anhand von<br />

zahlreichen Fotos von seinem Alltag erzählt sowie<br />

„Zuhören“ mit fünf Lebensgeschichten von<br />

Kindern, die heute Sives Brüder und Schwestern<br />

im Kinderhaus sind. Ein sehr berührendes<br />

Nachwort von Bischof Desmond Tutu macht<br />

Mut, die eigenen Träume zu leben. Herausgeber<br />

Lutz van Dijk lässt deutlich werden, dass<br />

die Lebensbedingungen der „African Kids“ in<br />

HOKISA nicht einfach auf „afrikanische Kinder“<br />

allgemein übertragen werden können. Die Herausgabe<br />

wurde mit Mitteln des Bildungs- und<br />

Förderungswerkes der <strong>GEW</strong> unterstützt. Se<br />

Felix Berth<br />

Die Verschwendung<br />

der Kindheit<br />

Wie Deutschland seinen Wohlstand<br />

verschleudert<br />

208 S., 17,95 Euro, ISBN 978-3-407-<br />

85926-6, Beltz Verlag, 2011<br />

Deutschland zerfällt in eine Dreiklassengesellschaft.<br />

Ein deutliches Warnsignal ist die<br />

Zunahme der Kinderarmut. Dabei wissen alle:<br />

Die Zukunft hängt entscheidend von einer gut<br />

(aus-)gebildeten jungen Generation ab. Dazu<br />

genügen aber weder Bildungspakete noch das<br />

Elterngeld oder Steuervergünstigungen für Familien.<br />

Kinder aus schwierigen Verhältnissen müssen<br />

gezielt und lange vor dem Schulstart intensiv<br />

unterstützt werden. Die Analyse des Autors<br />

macht die Dringlichkeit konkret nachvollziehbar.<br />

Nach seiner Auffassung führt der Weg zu mehr<br />

Chancengerechtigkeit nur über exzellente Kitas<br />

mit hervorragend ausgebildetem Personal und<br />

bestem Stellenschlüssel. Nur so können Entwicklungsdefizite<br />

ausgeglichen und eine ganz<br />

andere Elternarbeit möglich werden. Se<br />

Paul Schwarz<br />

Fremd und doch vertraut<br />

Wie Integration gelingt<br />

Bezug: Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge in 90343 Nürnberg, Tel.<br />

0911/943-0, Info: www.bamf.de (<strong>Publikationen</strong>),<br />

Best.-Nr. INTDVD01<br />

Die dreiteilige TV-Serie wurde 2012 auf<br />

3sat gezeigt. Filmemacher Paul Schwarz zeigt<br />

am Beispiel der Integrationskurse, der Integration<br />

durch den Beruf und durch den Sport<br />

welche Integrationsangebote in Deutschland<br />

gemacht werden. Integrationskurse sind seit<br />

2005 verpflichtend und stark nachgefragt.<br />

Der Film zeigt, wie dort gearbeitet wird. Es<br />

wird auch dargestellt, welche wichtige Funktion<br />

der Sport hat: in der Erziehungsberatung,<br />

an einer Förderschule und an einer Hamburger<br />

Gesamtschule. Die Dreierserie ist auf<br />

einer konfektionierten DVD kostenlos über<br />

das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

in Nürnberg zu erhalten. <br />

Se<br />

Erinnern für die Zukunft<br />

Pierre Draï<br />

Das Erstaunen<br />

Erinnerungen –<br />

Eine Überlebensgeschichte<br />

Vorwort von Serge Klarsfeld, 154 S.,<br />

TB, 16,90 Euro, ISBN 978-3-940884-<br />

69-5, VAT-Verlag Mainz, 2012<br />

Seit 1996 ist der 27. Janaur in Deutschland<br />

Gedenktag für die Opfer des NS-Regimes.<br />

Es ist der Tag, an dem die Rote Armee<br />

das Konzentrationslager Auschwitz befreite.<br />

Im Bundestag erinnerte in diesem Jahr<br />

die deutsch-israelische Schriftstellerin Inge<br />

Deutschkron, eine der letzten Zeitzeuginnen,<br />

an den Naziterror. Auch die Überlebensgeschichte<br />

von Pierre Draï, dessen Eltern mit<br />

drei seiner Geschwister 1943 als maghrebinische<br />

Juden aus Paris deportiert und<br />

1944 in Auschwitz ermordet wurden, ist ein<br />

Zeitzeugnis. Draï selbst überlebte als „enfant<br />

caché“, als verstecktes Kind, mit viel Glück<br />

und mutiger Hilfe. Am Ende dieses nüchtern<br />

und ehrlich nachgezeichneten Lebensberichts<br />

steht das Erstaunen davongekommen zu sein<br />

– sowohl dem Schicksal von Auschwitz als<br />

auch den Folgen des Verlassenseins. Se

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