INFORMIERT - in Fulda
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Gerhard Möller,<br />
Oberbürgermeister<br />
<strong>Fulda</strong> wächst<br />
Der Haushalt des Jahres 2013 wird wie <strong>in</strong><br />
den Vorjahren die Grundlage dafür se<strong>in</strong>,<br />
dass <strong>Fulda</strong> sich auch <strong>in</strong> 2013 gut weiterentwickelt.<br />
Wir müssen uns anstrengen,<br />
das Defizit von 2,4 Millionen im Laufe<br />
des Haushaltsvollzugs auszugleichen.<br />
Effizienz und Sparsamkeit ist die Voraussetzung<br />
dafür, dass wir weiter <strong>in</strong>vestieren<br />
können mit den Schwerpunkten<br />
Betreuung, Bildung und Krankenversorgung.<br />
Wir werden uns besonders anstrengen,<br />
um dem Rechtsanspruch für<br />
Betreuungsplätze für die unter Dreijährigen<br />
sicherzustellen. Bauliche Erweiterungen<br />
und E<strong>in</strong>stellungen von Erzieher<strong>in</strong>nen<br />
und Erziehern s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> klares<br />
Signal für die K<strong>in</strong>der- und Familienfreundlichkeit<br />
unserer Stadt. Der Eigenanteil<br />
der Stadt alle<strong>in</strong> für diesen wichtigen<br />
Bereich wird von 10 auf 11 Millionen<br />
steigen. Unsere besondere Verantwortung<br />
für die Region wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Groß<strong>in</strong>vestition<br />
sichtbar: Wir übernehmen die<br />
Bauträgerschaft für das neue Notfallzentrum<br />
am Kl<strong>in</strong>ikum. In den nächsten Jahren<br />
werden 25 Millionen hierfür benötigt.<br />
Der Eigenanteil der Stadt mit rund 12 Millionen<br />
ist e<strong>in</strong> Kraftakt, den wir mit breiter<br />
kommunalpolitischer Zustimmung für<br />
notwendig halten, um das Kl<strong>in</strong>ikum als<br />
Haus der Maximalversorgung weiterzuentwickeln<br />
mit 14 neue OPs, zusätzlichen<br />
Intensivbetten und der Neuordnung der<br />
Notfallaufnahme.<br />
<strong>Fulda</strong> wächst auch <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>wohnerzahlen<br />
gegen den Trend. Das ist erfreulich.<br />
Innerstädtisches Wohnen wird immer<br />
attraktiver. Die Entwicklung der<br />
südlichen Innenstadt entlang der Dalbergstraße<br />
macht dies <strong>in</strong> vielen Baumaßnahmen<br />
sichtbar. Ob <strong>in</strong> den Dalberghöfen<br />
oder den rund 40 neuen<br />
Wohnungen mit Stadthäusern am ehemaligen<br />
Weißenseegelände. Für den<br />
ÖPNV planen wir die Modernisierung<br />
des Zentralen Omnibusbahnhofs und<br />
die Errichtung weiterer neuer Buswartehallen.<br />
Ohne ständige Investitionen <strong>in</strong><br />
unsere Straßen kann die Mobilität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Oberzentrum nicht gesichert werden.<br />
Unser neuer Stadtteil <strong>Fulda</strong> Galerie<br />
entwickelt sich prächtig. Für weitere<br />
Neubaugebiete treffen wir Vorsorge für<br />
Grunderwerb und für Bebauungsplanung.<br />
Das Klimaschutzziel wird <strong>in</strong> zahlreichen<br />
Energiesparprojekten bei der Ertüchtigung<br />
unserer Gebäude umgesetzt.<br />
Denken wir an die Sanierung der<br />
Schlossdächer oder die Modernisierung<br />
des Kanzlerpalais, wo unsere Volkshochschule<br />
ihren angestammten Platz hat.<br />
Haushalt 2013 Stellungnahmen der Fraktionen <strong>in</strong> der Stadtverordnetenversammlung<br />
Hans Dieter Alt, Vorsitzender des<br />
Haupt- und F<strong>in</strong>anzausschusses<br />
Faktische Grenzen der Gestaltung<br />
Mit der Beratung und Verabschiedung des Etats<br />
geben wir uns und auch dem Magistrat für die<br />
nächsten 12 Monate den Rahmen <strong>in</strong>nerhalb dessen<br />
wir Stadtpolitik gestalten können.<br />
Opposition und Mehrheitsfraktion haben hierzu<br />
sicher völlig unterschiedliche Auffassungen. Beide<br />
müssen aber erkennen, dass dem Gestaltungswillen<br />
faktische Grenzen, beispielsweise durch die sogenannten<br />
„Pflichtaufgaben“ wie Jugendfürsorge,<br />
Brandschutz oder Schulträgeraufgaben, gesetzt<br />
s<strong>in</strong>d. Diese haushaltspolitische Zwangsjacke möchte<br />
ich Ihnen am Beispiel des Etats „K<strong>in</strong>der-, Jugendund<br />
Familienhilfe“ verdeutlichen, der immerh<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> Volumen von <strong>in</strong>sgesamt fast 29,0 Mio Euro hat.<br />
Gesetzliche Vorgaben bestehen hier u.a. bei den<br />
Leistungen nach dem Jugendhilfegesetz mit<br />
etwa 11,0 Millionen Euro e<strong>in</strong> gewaltiger Posten,<br />
der Verpflichtung zur Schaffung e<strong>in</strong>es flächendeckenden<br />
Angebots zur K<strong>in</strong>dertagesbetreuung<br />
sowie der Vorgabe von festen Personalschlüsseln<br />
<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen.<br />
Insgesamt summieren sich die sozusagen unabwendbaren<br />
Ausgaben auf e<strong>in</strong> Volumen von<br />
27,0 Mio Euro. Inklusive Abschreibungen, und<br />
auch nicht zu diskutierende Energiekosten und<br />
Reparaturen s<strong>in</strong>d weit über 95 % der angesetzten<br />
Ausgaben zwangsläufig und entziehen sich<br />
somit dem Gestaltungswillen der Stadtverordnetenversammlung.<br />
Der tatsächliche Ablauf der Haushaltsberatungen<br />
2013 steht hierzu im Widerspruch. Von den<br />
immerh<strong>in</strong> 107 e<strong>in</strong>gebrachten Anträgen wurden<br />
33 während der Haushaltsberatung abgelehnt,<br />
will heißen, dass mehr als 2/3 der vorgelegten<br />
Anträge angenommen wurden.<br />
De facto wurden im Ergebnishaushalt die E<strong>in</strong>nahmen<br />
um 1.138.000 Euro, die Ausgaben um 944.000<br />
Euro erhöht. Bei den Investitionen erhöhte sich der<br />
Planansatz auf den Rekordwert von 50.065.500<br />
Euro gegenüber dem Planansatz von 41.079.400<br />
Euro e<strong>in</strong>e Steigerung von 8.986.100 Euro. Die Veränderungen<br />
im Ergebnishaushalt nehmen sich im<br />
Verhältnis zum Gesamtvolumen von 155 Mio Euro<br />
eher bescheiden aus. Aber verme<strong>in</strong>tliche Kle<strong>in</strong>igkeiten<br />
erfahren beim e<strong>in</strong>zelnen Bürger oft e<strong>in</strong>e viel<br />
größere Gewichtung als vermutet. Dies müssen<br />
wir bei unseren Entscheidungen berücksichtigen,<br />
wir müssen wissen, was die Bürger bewegt, welche<br />
Themen die relevanten s<strong>in</strong>d.<br />
Erstens, die Familienpolitik. Hier s<strong>in</strong>d es die Fragen<br />
nach K<strong>in</strong>dergartenbetreuung, natürlich s<strong>in</strong>d<br />
Schulen von Bedeutung und auch das Angebot<br />
an nachmittäglicher Freizeitgestaltung und -betreuung.<br />
Als e<strong>in</strong>e der wenigen großen Kommunen<br />
erfüllt <strong>Fulda</strong> 2013 die Auflagen für die Bereitstellung<br />
von U3-Betreuungsplätzen.<br />
Zweitens, die Stadtgestaltung: Die Wohn- und Lebensqualität,<br />
die Stadt als Handels- und Dienstleistungszentrum<br />
mit ihrer historischen Bausubstanz.<br />
Hier haben wir mit unserer historischen Bausubstanz<br />
e<strong>in</strong> Pfund, mit dem wir wuchern können, das<br />
uns allerd<strong>in</strong>gs auch e<strong>in</strong>e gewaltige Baulast aufbürdet.<br />
Inzwischen s<strong>in</strong>d mehrere Millionen alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />
Sanierung des Stadtschlosses geflossen.<br />
Drittens, die Krankenfürsorge: Im Haushalt s<strong>in</strong>d<br />
hohe Investitionsmittel für das Kl<strong>in</strong>ikum e<strong>in</strong>gestellt<br />
worden, damit es sich an die veränderten<br />
Marktverhältnisse erfolgreich anpassen kann.<br />
Es bestand e<strong>in</strong>e breite Übere<strong>in</strong>stimmung dar<strong>in</strong>,<br />
dass die Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> der jetzigen Struktur e<strong>in</strong> ganz<br />
wesentlicher Faktor der öffentlichen Dase<strong>in</strong>svorsorge<br />
ist und, dass die Stadt <strong>in</strong> ihrer Funktion<br />
als Träger des Hauses verbleiben müsse.<br />
In allen Bereichen setzen wir mit diesem Haushalt<br />
Akzente für e<strong>in</strong>e weiterh<strong>in</strong> erfolgreiche<br />
Entwicklung unserer Stadt.<br />
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