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Die sechste Auslöschung

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Wichtig ist auch die Steuerung oder die Einflussnahme bezüglich der<br />

Temperaturen auf der Erde 33 . Da spielen die Gase Kohlendioxyd und<br />

Methan für das Treibhaus Erde eine wichtige Rolle. Vergessen wir<br />

nicht, dass die Strahlungskraft der energiespendenden Sonne seit dem<br />

Kambrium um ein Viertel zugenommen hat. Weitere Steuerungen<br />

betreffen die Niederschläge (biotische Produktion von<br />

Kondensationskernen 34 ) , den Wellengang an Meeresküsten 35 und<br />

sogar, nach Lovelock, die Plattenbildung und -bewegung, also die Drift<br />

der Kontinente! 36 Mit letzterer ist die Auffaltung von Gebirgen<br />

verknüpft. In der Tat stellt man mit der im Präkambrium einsetzenden<br />

Kalziumkarbonatsedimentation ein erstes Rifting (Entstehen von<br />

Grabenbrüchen) in Pangaia 37 fest. Im Ordovizium haben sich die<br />

Platten Baltica, Laurentia und die Sibirische Plattform vom<br />

Gondwanakontinent gelöst. <strong>Die</strong>ser bewegt sich hinsichtlich der<br />

geographischen Breite in verschiedene Lagen, u.a. auch in die Region<br />

der Pole. Im Oberen Perm sind die 'schwimmenden' Platten wieder zu<br />

Pangaia vereint; im Mesozoikum (ab' 245 Millionen vor heute, zu<br />

Beginn der Trias) bricht Pangaia in Platten auseinander, die schon die<br />

Form der heutigen Kontinente erahnen lassen.<br />

Im folgenden möchten wir kurz die fünf grössten, epochalen<br />

Katastrophen in der Geschichte des Lebens auf der Erde darstellen. Nur<br />

wenn man sich diese vor Augen hält, vermag man die ganze Tragweite<br />

der gegenwärtigen, von der menschlichen Zivilisation verursachten<br />

Massenvernichtung des Lebens zu ermessen.<br />

1 Den Übergang der geologischen Schichten von Ordovizium und<br />

Silur markiert bezüglich der Fossile ein Massensterben von 100<br />

Familien (der etwa 500 zu jenem Zeitpunkt). <strong>Die</strong> kalkbildenden<br />

Riffgemeinschaften der Bryozoen und Stomatoporen verschwinden.<br />

Grund des Einbruchs in der noch geringen Lebensvielfalt könnte die<br />

Verlagerung von Gondwanaland Richtung Süden gewesen sein. Mit der<br />

grossen Landmasse in der Polgegend bildete sich dort Inlandeis, das viel<br />

Wasser band. Der Meeresspiegel sank und die mittlere Erdtemperatur<br />

nahm ab. Auf den sedimentierten Landflächen überlebten aber die<br />

ersten skelettartigen Wesen.<br />

2 Das Devon ist das Zeitalter der Radiation der Fische. <strong>Die</strong><br />

Sumpfwälder, die sich erstmals ausbreiten, zeugen von der eben<br />

errungenen Entdeckung der Natur, aus Überschüssen der<br />

Kohlenstoffassimilation den 'Werkstoff' Zellulose aufzubauen und<br />

diesen für die Eroberung der vertikalen Dimension zu nutzen. Auf<br />

tierischer Seite wird Chitin entwickelt - und von den Insekten für den<br />

Aufbau eines Ektoskelettes genutzt.<br />

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