Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sie ist hauptsächlich durch das plötzliche Rarwerden von riffbauenden<br />
Organismen nach Grosskatastrophen bedingt. So 'ersetzen' offenbar die<br />
Tabulata im Silur die Ends Ordovizium ausgestorbenen Bryozoen. <strong>Die</strong><br />
tiefe Scharte der Katastrophe am Ende des Silur mit 100 ausgestorbenen<br />
Familien ist offenbar in 40 Millionen Jahren ausgewetzt worden. Im<br />
Silur entwickeln sich die Arthropoden (Gliederfüsser) und gehen an<br />
Land. Es geht ohne einen mit den grossen fünf vergleichbaren Bruch<br />
weiter zum Devon. Während der Blütezeit der sporentragenden<br />
Bärlappgewächse entstehen schon die ersten Angiospermen<br />
(Blütenpflanzen) mit Samen, die Trockenzeiten überstehen können.<br />
Neben ersten Insekten finden sich nun auch erste Amphibien an Land.<br />
Wieder erfolgt über Dutzende von Jahrmillionen die Erholung nach der<br />
Grossvernichtung Devon/Karbon. Es entstehen die berühmten<br />
Kohlsümpfe aus Farn-, Bärlapp- und Sigillariabäumen, die<br />
offensichtlich noch kaum von Pilzen und Bakterien abgebaut werden<br />
können.<br />
Es treten erste Reptilien und Libellen auf. Weniger auffällig sind die<br />
Foraminiferen (Kalkalgen), die von nun an wesentlich zur Kalkbildung<br />
beitragen. Im Perm übernehmen die Gymnospermen die 'Rolle' der<br />
sporentragenden Vegetation, ohne dass diese durch ein letales Ereignis<br />
entscheidend geschwächt worden wäre. Es gibt offenbar (auch) eine<br />
Sukzession von Lebensformen (wachsender Komplexität!), die nicht auf<br />
ökologischen 'Leerstellen' beruht. <strong>Die</strong> plötzliche Radiation der Saurier<br />
in der Trias ist hingegen eine 'Antwort' auf die Beseitigung der<br />
Reptilien des Perm in der T/P-Katastrophe. Ähnliches liesse sich von<br />
den Säugetieren sagen: Nach einer Latenzzeit während des ganzen<br />
Mesozoikums nutzen sie die Gelegenheit, den 'Platz' der Saurier nach<br />
ihrem vollständigen Verschwinden Ende der Kreide einzunehmen. <strong>Die</strong><br />
Pflanzenwelt wurde offensichtlich weder vom T/P- noch K/T-Event im<br />
gleichen Ausmass wie die Tierwelt betroffen. Im Tertiär (Paläozän,<br />
Eozän) erscheint dagegen die Fauna wie ausgewechselt. <strong>Die</strong> Säugetiere<br />
erleben eine ungeheure Radiation: im Meer: Walrosse, Wale, Robben;<br />
auf dem Land; die Grossherbivoren; Rinder-, Antilopen-, Hirschartigen<br />
usw.). <strong>Die</strong> grossen Grasfresser 'profitieren' vom Aufkommen der<br />
Gramineen, die das Abfressen gut überstehen, und der tendenziell<br />
sinkenden durchschnittlichen Erdtemperatur». <strong>Die</strong> nun permanente<br />
Polvereisung hat auch zur Folge, dass sich ein viel ausgeprägterer<br />
Temperaturgradient zwischen den Polen und dem Äquator herausbildet.<br />
<strong>Die</strong> Entfaltung der grossen Meeressäuger wird durch die<br />
Kaltwasserströmung zwischen den nun markanten Kalt- und<br />
Warmzonen ermöglicht.<br />
Es gibt aber auch Tierarten, die eine unglaublich lange, nahezu<br />
14