21.11.2013 Aufrufe

Die sechste Auslöschung

Die sechste Auslöschung

Die sechste Auslöschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Prärien und Tundren, ist relativ gesehen sicher kleiner als diejenige der Wälder,<br />

sie bieten aber mit den Gräsern und Kräutern den grossen Herden der vielen<br />

Grasfresser Nahrung.<br />

34<br />

11<br />

Zum Anthropozentrismus. Der Begriff des ‚anthropozentrischen<br />

Weltbildes’ taucht in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. So wird in<br />

der protestantischen Theologie das theozentrische gegen das rousseausche<br />

anthropozentrische Weltbild verteidigt. Andrerseits wird<br />

geistesgeschichtlich als Fortschritt verbucht, dass im Christentum der<br />

Mensch, nicht mehr wie im Altertum der Kosmos, im Zentrum stehe.<br />

Haeckels naturalistisch-materialistischer Monismus übt Kritik an der<br />

masslos überschätzten Sonderstellung des Menschen, am<br />

Anthropozentrismus. (Wir reportieren hier die Begriffsgeschichte.)<br />

Anthropozentrismus ist zum zentralen Kritikpunkt einer neueren,<br />

holistischen Naturphilosophie (von Fritjof Capra, der Bewegung ‚Deep<br />

Ecology’ usw.) geworden. <strong>Die</strong>se setzt gegen den anthropozentrismus die<br />

Kosmo- und Ökozentrik (‚Earth first'). Unter starker Bezugnahme auf das<br />

anthropische Prinzip (siehe im Text unten) kritisiert Johannes Heinrichs<br />

(„Ökologik. Tiefenökologie der strukturellen Naturphilosophie“, S. 25) diese<br />

Tendenz: "Erst wenn sich der Mensch auf neuem Niveau wieder als Mitte des<br />

sinnlich erfahrbaren Kosmos verstehen lernt, wenn er die Naturwissenschaft so<br />

betreibt, die Technik so gestaltet, dass er sich in der Natur wiederfindet, dann<br />

entdeckt er das Göttliche, den Logos gleicherweise in ihr wie in seinem eigenen<br />

Innern, dann schliesst er Freundschaft mit der Natur als seinem erweiterten<br />

"Bruder Leib" (F.von Assisi). Denn Steine und Gestirne, Pflanzen und Tiere<br />

"wollen" nichts mehr, als die von ihm geliebten, ihm in artgemässer "Freiheit"<br />

dienenden Freunde sein" "Gerade (...) die Unkenntnis der<br />

erkenntnistheoretischen Reflexion im philosophischen Sinne, die<br />

Notwendigkeit des Ausgehens vom erkennenden Subjekt und seinen<br />

Sinnvollzügen, die freilich Weltbezüge sind, kennzeichnen die neue Rede von<br />

"Kosmozentrik"." Und wenn gerade dieser Welt— (und nicht bloss Umwelt-)<br />

bezug den radikalen Einbezug des Andern und des Kosmos überhaupt in alle<br />

Zielsetzungen des Menschen erlaubte? Allerdings eines Andern, von dem man<br />

keineswegs annimmt, dass es nur "Freund" sein will! J. Heinrichs Bild des<br />

Kosmos ist viel zu harmonisch und merzt Fremdheit und Feindlichkeit aus.<br />

12 W. Conway führt in „Ende der biologischen Vielfalt?“ S. 289, eine Reihe<br />

von Techniken der konkreten Rettungsmassnahmen für gefährdete Arten auf:<br />

kurzfristige Zucht und Wiedereinbürgerung, langfristige Zucht, Um- und<br />

Neuansiedlung, Ammenaufzucht, künstliche Inkubation, künstliche Besamung,<br />

Embryonentransfer.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!