4 Die lateinische Dissertationsschrift von 1754: „Quod nimis cito ac ...
4 Die lateinische Dissertationsschrift von 1754: „Quod nimis cito ac ...
4 Die lateinische Dissertationsschrift von 1754: „Quod nimis cito ac ...
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Thiere eingesprützet wird / solche jählings umbringet / ingleichen / warum in Verwundungen<br />
grosser Blut=Gefässe / in hefftigen Blutstürtzungen und andern übermäßigen Ergiessungen<br />
des Geblüthes keine gewissere Blutstillungs=Mittel seyn / als eben vitriol<strong>ac</strong>ea<br />
und aluminosa.“ 262 Weiter heißt es: „...Es haben aber die starck adstringirende Medicamente<br />
nicht allein ihre Operation in diejenige Theile unseres Leibes / dahin sie am ersten<br />
kommen und welche sie würcklich berühren / als da ist der Magen und die Gedärme /<br />
sondern es wird dieselbige auch auf andere / und zwar weitentlegene fortgesetzt/ denn<br />
man hat angemercket/ daß durch dergleichen medicamenta adstringentia / als die<br />
Schweffel=Vitriol= und Blutstein=Tinctur / in gar kurtzer Zeit häuffige Ergiessungen des<br />
Beblüts durch die Lunge / Nase/ Mutter und güldene Ader mit Verwunderung gestillt worden/wie<br />
auch/ daß übermäßiger Saamen=Fluß n<strong>ac</strong>h deren Gebrauch gäntzlich aufgehöret.<br />
<strong>Die</strong> China Chinae übet ihre Würkung hauptsächlich gegen den Magen und die Gedärme<br />
aus: doch lehret die Erfahrung/daß auch die übrige ihrer natürlichen Stärcke und<br />
gehörigen Bewegung beraubte Theile dadurch sind soulagirt worden. 263 Hoffmann mahnt:<br />
„... Man hat sich aber vor grober Eisen=Feyle in <strong>ac</strong>ht zu nehmen... Wenn der Eisen=Staub<br />
mit aromatischen S<strong>ac</strong>hen / als Zimmt / Nelcken / Chaquerillen=Rinde und<br />
Teutschen Ingwer wohl vermischet wird / so bekommt man ein Medicament /...“ 264 „...so<br />
wenden wir uns nun auf andere zusammenziehende Artzeneyen / als da sind aus den<br />
Mineralien der Alaun / unter den Erdgewächsen die Natterwurtz / die Tormentill=Wegebreit<br />
und Fünfffingerkraut=Wurtzel / Dr<strong>ac</strong>henblut / Heidelbeeren / Quitten= und<br />
Granat Aepffel / rothe Rosen...“. 265<br />
Im letzten Paragraphen (§LII) bemerkt Dorothea Erxleben zu diesem Thema, dass<br />
diese Mittel auch bei anderen Krankheiten zur Anwendung gelangen, um den Anschein<br />
einer schnellen Heilung zu erwecken:<br />
<strong>„Quod</strong> autem hoc non tuto fiat, f<strong>ac</strong>ili negotio demonstrari posset, si temporis ratio id concederet.<br />
Sufficiat speciminis loco hic demonstrasse, quod in haemorrhagiis non tuto a-<br />
dhibeantur.” 266<br />
4.3.13 Therapie mit Opiaten: Gefahren und Nutzlosigkeit<br />
Wie auch schon bei anderen Kapiteln ihrer Arbeit, geht die Verfasserin auch hier, im<br />
<strong>lateinische</strong>n Original, nahtlos zum nächsten Thema über. Mit dem folgenden Paragraphen<br />
LIII zeigt sie anhand der Opiate, dass auch diese Mittel eine scheinbar<br />
262 Vgl. Hoffmann (1721), S. 730/31, § 2, Kap. VI<br />
263 Vgl. Hoffmann, ebendam S. 733, § 4, Kap. VI.<br />
264 Vgl. Hoffmann, ebenda, S. 743/44, § 8.<br />
265 Vgl. Hoffmann, ebenda, S. 749, § 10.<br />
266 Vgl. Erxleben (<strong>1754</strong>), § LII, S. 37/38.<br />
„Dass aber dies nicht mit Sicherheit geschehe, könnte leicht demonstriert werden, wenn der Zeitrahmen dies gestatten<br />
würde. Es möge genügen, an dieser Stelle dargelegt zu haben, dass sie bei Haemorrhagien nicht mit Sicherheit<br />
angewendet werden können.“