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4 Die lateinische Dissertationsschrift von 1754: „Quod nimis cito ac ...

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Sie schließt Punkt 1 mit den Worten: „Adhuc maius periculum importat usus opiatorum<br />

iis in morbis, in quibus motus naturae iam deficiunt.“ 270 [„Daher bringt der<br />

Gebrauch der Opiate noch mehr Gefahr bei denjenigen Krankheiten, bei denen die<br />

Bewegung der Natur bereits fehlen.“]<br />

In Paragraph LVI kommt sie zu Punkt 2, dass die Opiate die Symptome langfristig<br />

nicht beseitigen können.<br />

Zudem gibt es eine Reihe <strong>von</strong> Symptomen, die nicht einmal für gewisse Zeit behoben<br />

werden, dazu zählt sie Hitze, Inappetenz, Kräfteschwund u.a..<br />

Auch schätzt sie, dass durch Opiate unterdrückte Symptome umso heftiger wiederkehren,<br />

bis letztendlich der Tod dem Leiden ein Ende setzt. („...donec mors illis imponat<br />

finem.“) 271<br />

Mit Paragraph LVII wendet sich die Autorin dem Punkt 3 zu :<br />

Mit eindringlichen Worten schildert sie wie der Mensch durch die Opiate Verstand<br />

und Urteilsvermögen verliert.:<br />

„Singulare specimen benignitatis sapientissimi nostri creatoris est, quod naturam instruxerit<br />

f<strong>ac</strong>ultate sentiendi ea, quae nobis pericula minantur; qua f<strong>ac</strong>ultate si destituamur,<br />

motus salutares exspectare non possumus. Quanta hinc imminent illi pericula, cuius domus<br />

incendio correpta est! Inscius, incendio deletur. Quam minime consulitur illi, cui arma<br />

eripiuntur, si fuori hostis expositus est! Flebile illi praestamus beneficium, qui, licet a morbo<br />

ipso nondum liberatus sit, per opiata tamen ita insensibilis<br />

redditur, ut hostem suum neque agnoscat, neque motus necessarios contra eum suscipiat.”<br />

272<br />

270 Vgl. Erxleben, ebenda, § LV, S. 39.<br />

271 Vgl. Erxleben, ebenda, § LVI, S. 40.<br />

272 Vgl. Erxleben, ebenda, § LVII, S. 40/41.<br />

„Es ist ein einzigartiges Zeichen der Güte unseres weisen Schöpfers, dass er die Natur mit dem Urteilsvermögen<br />

ausgestattet hat, Gefahren, die uns bedrohen, zu erkennen; wenn wir dieser Fähigkeit beraubt werden, können wir<br />

die heilsamen Bewegungen nicht mehr abwarten. So große Gefahren jenen bedrohen, dessen Haus <strong>von</strong> einer Feuersbrunst<br />

ergriffen ist! Ohne es zu wissen (ahnungslos), kommt er im Feuer um. So schlecht wird der beraten, dem<br />

sie die Waffen entrissen haben, wenn er der Wut des Feines ausgesetzt ist! So kläglich m<strong>ac</strong>hen wir uns um<br />

jene verdient, der, obwohl <strong>von</strong> der Krankheit selbst in keiner Weise befreit, dennoch durch Opiate so insensibilisiert<br />

wird, dass er seinen Feind weder erkenne, noch die notwendigen Bewegungen gegen ihn unternehmen kann.“

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