Bericht - Fachhochschule Weihenstephan
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3 Kompostierung im Garten<br />
werden. Diese Papierarten sind nachweislich nur gering mit Schwermetallen<br />
belastet.<br />
Bunt bedrucktes Papier wie Illustrierten- und vor allem Geschenkpapier sollte<br />
nicht kompostiert werden, da der Farbdruck z.T. erhebliche Mengen an<br />
Schwermetallen enthält.<br />
Kaffeesatz, Teereste mit oder ohne Filter bzw. Beutel weisen z.T. deutlich erhöhte<br />
Zink- und Kupfergehalte auf. Diese Reststoffe sollten daher nur in geringen,<br />
haushaltsüblichen Mengen mitkompostiert werden.<br />
3.1.3 Nicht geeignete Reststoffe<br />
Abfälle aus Gärten an stark befahrenen Straßen, in Ballungszentren und in Industriegebieten<br />
können erhöhte Schwermetallgehalte aufweisen und somit den<br />
Kompost erheblich belasten. In diesen Gärten, die einem fortlaufenden, relativ<br />
hohen Schadstoffeintrag (Immission) aus der Luft ausgesetzt sind, werden zudem<br />
meist auch in den Böden erhöhte Schwermetallkonzentrationen festgestellt.<br />
Um eine (weitere) Schadstoffanreicherung im Boden zu vermeiden, sollte<br />
in Gärten immissionsreicher Gebiete der an sich erwünschte Stoffkreislauf Boden<br />
- Pflanze - Kompost - Boden unterbrochen werden, d.h. die Eigenkompostierung<br />
unterbleiben. Im Zweifelsfall wird eine Schwermetall-Untersuchung (z.B.<br />
Zink, Blei) des Gartenbodens oder -kompostes empfohlen.<br />
Gekochte Essensreste, Teigwaren, Fleisch, Wurst, Fisch, Fett, Knochen, Brot,<br />
Schalen von rohen Eiern auf dem Kompost können zur Verbreitung von Ratten<br />
beitragen, da diese Abfälle den Schadnagern als Nahrungsquelle dienen. Ferner<br />
können sich auf Essensresten etc. Salmonellen ausbreiten, die z.B. von<br />
Fliegen verschleppt werden können (s. Kap. 5.6). Von einer Kompostierung<br />
dieser Reststoffe im Garten wird daher grundsätzlich abgeraten.<br />
Befallene oder kranke Pflanzen sollten nicht im Garten kompostiert werden, da<br />
manche Schädlinge oder Krankheitserreger auf dem Kompost mangels ausreichender<br />
Temperaturentwicklung überdauern können. Mit der Ausbringung von<br />
Kompost können somit Schaderreger verbreitet und Pflanzen erneut infiziert<br />
bzw. befallen werden. Dies trifft hauptsächlich auf Tiere, Pilze und Bakterien zu,<br />
die im Boden leben und die Wurzeln oder Stengel der Pflanzen schädigen (s.<br />
Kap. 5.7).<br />
Samen- und Wurzelunkraut sollte nicht kompostiert werden, da diese Pflanzen<br />
bzw. Samen bei den meist geringen Temperaturen im Gartenkompost nicht abgetötet<br />
werden. Das Ausbringen dieser Komposte führt dann zu einem unerwünscht<br />
starken Aufkommen von Unkrautbewuchs (s. Kap. 5.5).<br />
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© Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau <strong>Weihenstephan</strong>