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Bericht - Fachhochschule Weihenstephan

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3 Kompostierung im Garten<br />

Gesteins- und Tonmehl weist in Abhängigkeit von der Gesteinsart bzw. dem<br />

Tonvorkommen stark schwankende chemische Eigenschaften auf. Der Nährstoffgehalt<br />

ist meist gering, so daß diese Stoffe - in üblichen Mengen verabreicht<br />

- den Nährstoffgehalt im Kompost nicht spürbar erhöhen.<br />

Die im Tonmehl enthaltenen Tonminerale können Nährstoffe binden und dienen<br />

den Mikroorganismen zum Aufbau von wertvollen Ton-Humus-Komplexen, welche<br />

eine günstige Krümelstruktur bewirken.<br />

Tonminerale wie auch andere mineralische Feinteile sind meist in jedem Gartenboden<br />

enthalten und gelangen mit Gartenabfällen, denen Boden anhaftet, in<br />

ausreichender Menge auf den Kompost. Bei Bedarf, z.B. wenn überwiegend<br />

Küchenabfälle kompostiert werden, können mineralische Stoffe mit einer Handvoll<br />

Gartenerde in den Kompost eingebracht werden.<br />

Stickstoff und andere Nährstoffe werden von den Mikroorganismen, die bei<br />

der Umsetzung von Abfällen zu Kompost tätig sind, zum Aufbau ihrer Körpersubstanz<br />

für ihre Stoffwechselaktivitäten benötigt.<br />

In krautigen Abfällen wie Gemüseresten oder Grasschnitt sind alle Nährstoffe<br />

im Überfluß vorhanden. Diese Abfälle weisen daher auch in Mischungen mit<br />

nährstoffarmem Material, wie Laub oder Gehölzschnitt, immer noch eine ausreichendes<br />

Nährstoffangebot für die Mikroorganismen auf. Stickstoff- und andere<br />

Nährstoffgaben sollten daher unterbleiben.<br />

Nur bei der Kompostierung von sehr hohen Anteilen Laub oder Gehölzschnitt ist<br />

eine Stickstoffgabe (z.B. Hornmehl oder -grieß) erforderlich. Überschüssiges<br />

Laub oder Gehölzmaterial kann jedoch auch unkompostiert im Garten sinnvoll<br />

verwertet werden (s. Kap. 4.7). Laub z.B. eignet sich gut als Mulchmaterial unter<br />

Bäumen und Sträuchern, Gehölzhäcksel kann als natürlicher Wegebelag<br />

Verwendung finden.<br />

Kalkstickstoff nimmt unter den Düngemitteln eine Sonderstellung ein, da bei<br />

seiner Umsetzung im Boden oder im Kompost für Pflanzen und Tiere giftiges<br />

Cyanamid entsteht. Durch Kalkstickstoffgaben werden somit Schaderreger und<br />

Unkrautsamen aber auch nützliche Organismen im Kompost dezimiert. Wenngleich<br />

sich letztgenannte Organismen nach Abbau des Cyanamids zu Harnstoff<br />

und Ammonium rasch wieder im Kompost ausbreiten, ist die Verwendung von<br />

Kalkstickstoff umstritten und wird z.B. von biologisch wirtschaftenden Gärtnern<br />

abgelehnt. Die Zufuhr an Kalk und Stickstoff mit diesem Dünger ist bei der<br />

Kompostierung - wie oben bereits ausgeführt - entbehrlich.<br />

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© Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau <strong>Weihenstephan</strong>

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