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Bericht - Fachhochschule Weihenstephan

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5 Mögliche Probleme bei der Kompostierung<br />

• die Selbsterhitzung des Komposts fördern (s. Kap. 5.4).<br />

Ein vernäßter Kompost kann durch Umsetzen und Beimischen von trockenem,<br />

strukturreichem Material auf günstigere Wassergehalte eingestellt werden.<br />

5.3 Unangenehmer Geruch<br />

Sofern ausreichend Sauerstoff für die mikrobielle Umsetzung der Abfälle zur<br />

Verfügung steht, ist die Entstehung unangenehmer Gerüche bei der Kompostierung<br />

nicht zu erwarten. Bei diesem „aeroben“ Abbau entsteht als gasförmiges<br />

Endprodukt vornehmlich geruchsfreies Kohlendioxid. Bei Sauerstoffmangel hingegen<br />

werden organische Stoffe „anaerob“ abgebaut, wobei sich auch andere,<br />

z.T. geruchsintensive Stoffe wie z.B. Schwefelwasserstoff-Verbindungen und<br />

organische Säuren bilden.<br />

Unangenehmer Geruch kann bereits in der Küche beim Sammeln der zur Kompostierung<br />

vorgesehenen Abfälle entstehen, wenn z.B. Gemüse- und Obstreste<br />

zu lange im Sammelgefäß lagern und in Fäulnis oder Gärung übergehen. Aber<br />

auch frisch auf den Kompost gebrachte, weiche und feuchte Abfälle beginnen<br />

nach wenigen Tagen zu faulen und übel zu riechen, wenn Luftsauerstoff fehlt.<br />

Um eine Geruchsbildung zu vermeiden, sollten daher<br />

• Gemüse- und Obstreste wie auch Grasschnitt möglichst bald auf den Kompost<br />

gegeben,<br />

• diese Abfälle mit ausreichend Strukturmaterial gemischt und<br />

• der Kompost mit einer Abdeckung vor Niederschlagswasser geschützt werden.<br />

Unangenehmer Geruch, der vom Kompost ausgeht, läßt sich verringern, indem<br />

man das faulende Material z.B. mit fertigem Kompost, Gartenerde oder Rindenmulch<br />

überdeckt. Ein Aufstreuen von Kalk oder anderen, im Handel angebotenen<br />

Geruchshemmern zeigt nicht immer die gewünschte Wirkung. Insgesamt<br />

werden mit diesen Maßnahmen jedoch nicht die Ursachen der Geruchsbildung<br />

(Fäulnis) behoben, sondern lediglich deren Symptome gemildert, indem<br />

die Geruchsstoffe gebunden oder durch den Eigengeruch der aufgestreuten<br />

Materialien überlagert („maskiert“) werden.<br />

Faulenden Kompost kann man dadurch kurieren, daß er umgesetzt und dabei<br />

mit strukturreichem Material gemischt wird. Allerdings ist dabei eine erhebliche<br />

Geruchsbelästigung zu erwarten, da hierbei auch die bislang im Kompost eingeschlossenen<br />

Geruchsstoffe frei entweichen können. Ein Umsetzen ist daher<br />

nicht immer zu empfehlen. Es kann durchaus angebracht sein, die bereits faulenden<br />

Abfälle so zu belassen, wobei sie auch weiterhin anaerob abgebaut<br />

32<br />

© Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau <strong>Weihenstephan</strong>

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