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Bericht - Fachhochschule Weihenstephan

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5 Mögliche Probleme bei der Kompostierung<br />

5.5 Unkraut im Kompost<br />

Ist man sich einer Heißrottephase über mehrere Tage im Kompost sicher, können<br />

samentragende Unkräuter und Wurzelunkräuter (z.B. Quecke, Giersch, A-<br />

ckerwinde) mitkompostiert werden. Diese Pflanzenreste sollten dabei aber nicht<br />

am Rand, sondern in der Mitte des Komposts abgelegt werden, da sich dort die<br />

höchsten Temperaturen einstellen. Ansonsten läßt sich weitgehend unkrautfreier<br />

Kompost nur erzielen, indem der Eintrag derartiger Pflanzen oder -teile in<br />

den Kompost vermieden wird.<br />

Eine - auch aus anderen Gründen zu empfehlende - Abdeckung des Komposts<br />

dient als Schutz vor anfliegenden Unkrautsamen.<br />

Will man Wurzelunkraut im Garten verwerten, kann man daraus Pflanzenjauche<br />

herstellen, wobei das pflanzliche Gewebe anaerob zersetzt (vergoren) und somit<br />

inaktiviert wird. Hierzu benötigt man ein verschließbares Gefäß, in dem das<br />

Unkraut mit Wasser überdeckt gelagert wird. Nach etwa 3-4 Wochen ist der<br />

Vergärungsprozeß abgeschlossen. Die Jauche kann verdünnt auf Beeten ausgebracht,<br />

noch nicht ganz abgebaute Pflanzenreste können auf den Kompost<br />

gegeben werden. Zu bedenken ist, daß bei der Vergärung unangenehme Gerüche<br />

entstehen.<br />

Unkrautsamen behalten z.T. trotz Vergärung ihre Keimfähigkeit.<br />

5.6 Ungeziefer<br />

Bei unsachgemäßer Kompostierung bestimmter Abfälle (v.a. Speisereste) können<br />

Schädlinge (z.B. Ratten) und Lästlinge (z.B. Fliegen) angelockt werden.<br />

Hierdurch erhöht sich das Risiko einer Übertragung krankmachender oder lebensmittelverderbender<br />

Mikroorganismen. Eine Ausbreitung von Ungeziefer<br />

aufgrund der Kompostierung im Garten ist daher durch die unten angeführten<br />

Maßnahmen zu vermeiden.<br />

5.6.1 Wanderratten<br />

Diese Schadnager sind in Europa weit verbreitet. Sie halten sich bevorzugt an<br />

Wasserläufen, Abwasserkanälen und Mülldeponien auf. Durch Ausscheidungen<br />

(Kot, Urin) aber auch durch Kontakt mit dem Fell oder den Pfoten können<br />

krankheitserregende Bakterien, Pilze, Viren und Parasiten übertragen werden,<br />

die eine Vielzahl von Infektionskrankheiten wie z.B. Typhus, Tollwut, Amöbenruhr,<br />

Toxoplasmose und Cholera hervorrufen (9, 10).<br />

Wanderratten ernähren sich bevorzugt von tierischem Eiweiß, zeitweise aber<br />

auch von Getreidekörnern und Brot.<br />

34<br />

© Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau <strong>Weihenstephan</strong>

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