Bericht - Fachhochschule Weihenstephan
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7 Kompostanwendung<br />
7.7.2 Kompost zu Gehölzen (s. Tab. 7)<br />
Gehölze stellen in der Regel nur geringe Ansprüche an die Nährstoffversorgung,<br />
was auch bei einer Kompostgabe zu berücksichtigen ist.<br />
Zur Gehölzpflanzung kann Kompost, mit dem Aushub des Pflanzlochs im Verhältnis<br />
1:4 bis 1:3 gemischt, als vorteilhafte Pflanzerde verwendet werden. Es<br />
ist dabei jedoch darauf zu achten, daß diese Erdmischung nicht tiefer als 30 cm<br />
in den Boden gelangt. Daher sollte bei größeren Bäumen oder Sträuchern, die<br />
ein tiefes Pflanzloch erfordern, nur der obere Bereich der Pflanzgrube mit komposthaltiger<br />
Erde verfüllt werden. Mit einer Pflanzlochgabe werden meist hohe<br />
Kompostmengen verabreicht, die den Gehölzen für die nächsten 4-5 Jahre ausreichend<br />
Nährstoffe zur Verfügung stellen. Eine zusätzliche Düngung und weitere<br />
Kompostgaben sind in diesem Zeitraum daher nicht sinnvoll. Für Pflanzlochgaben<br />
sollten nur reife Komposte verwendet werden.<br />
Zur Pflege von bestehenden Pflanzungen sollte bei Rosen, Zier- und Obstgehölzen<br />
jährlich nicht mehr als 1 l Kompost/m 2 gegeben werden. Hiermit wird der<br />
Phosphat- und Kalibedarf der Gehölze vollständig gedeckt sowie eine Grundversorgung<br />
mit pflanzenverfügbarem Stickstoff erzielt. In den ersten Jahren der<br />
Kompostanwendung zur Pflege von Gehölzen wird empfohlen, ergänzend mit<br />
4-7 g Stickstoff pro m 2 (z.B. rund 30-50 g Horngrieß, 15-25 g Kalkammonsalpeter,<br />
20-30 g Schwefelsaures Ammoniak) zu düngen. Bei mehrjährigen, regelmäßigen<br />
Kompostgaben kann hierauf verzichtet werden.<br />
Moorbeetpflanzen, wie Heidelbeere, Rhododendron sind kalkfliehend und daher<br />
von der Kompostanwendung auszunehmen.<br />
7.7.3 Kompost zu Stauden (s. Tab. 7)<br />
Bei Stauden ist Kompost ebenfalls ein wertvolles Bodenverbesserungs- und<br />
Düngemittel, weshalb die Kompostanwendung auch auf diesen Gartenbereich<br />
ausgedehnt werden sollte.<br />
Bei starkwüchsigen Pracht- oder Beetstauden (z.B. Rittersporn, Taglilie, Margerite,<br />
Pfingstrose, Herbstastern) kann die empfohlene jährliche Kompostgabe<br />
von 2 l/m 2 mit 5-15 g Stickstoff (z.B. rund 35-105 g Horngrieß oder -späne, 20-<br />
60 g Kalkammonsalpeter, 25-75 g Schwefelsaures Ammoniak) ergänzt werden.<br />
Der zusätzliche Kali-Bedarf liegt bei 10-15 g K2O/m 2 (z.B. 30-50 g Kalimagnesia).<br />
Bei manchen Stauden, die nach dem Rückschnitt im Sommer erneut Blüten<br />
bilden (z.B. Rittersporn, Margerite), ist es sinnvoll, die Kompostgabe aufzu-<br />
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© Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau <strong>Weihenstephan</strong>