Bericht - Fachhochschule Weihenstephan
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7 Kompostanwendung<br />
7 Kompostanwendung<br />
7.1 Vorteile der Kompostanwendung<br />
Kompost verbessert den Boden nachhaltig und steigert somit die Bodenfruchtbarkeit.<br />
Hierbei sind nicht etwa üppige Mehrerträge zu erwarten, vielmehr wird<br />
die Ertragssicherheit, d.h. die Widerstandskraft der Pflanzen gegen Krankheiten<br />
und Streßsituationen wie Trockenheit und Kälte erhöht. Im einzelnen wird dies<br />
durch positive Veränderungen der biologischen, chemischen und physikalischen<br />
Bodeneigenschaften bewirkt.<br />
Kompost weist - v.a. in frischem Zustand - beachtliche Gehalte an sehr stark<br />
belebter organischer Substanz auf. Mit einer Kompostgabe wird daher dem Boden<br />
eine Vielzahl an nützlichen Mikroorganismen zugeführt. Zudem dient die<br />
mit dem Kompost ausgebrachte organische Masse den zahlreichen, bereits im<br />
Boden vorhandenen Lebewesen als Nahrungsquelle. Insgesamt kann somit die<br />
biologische Aktivität des Bodens erheblich gesteigert werden. Dies ist von Nutzen,<br />
da mikroskopisch kleine Organismen, wie Pilze und Bakterien aber auch<br />
größere Tiere, wie z.B. Regenwürmer<br />
• aus der organischen Substanz pflanzenverfügbare Nährstoffe freisetzen,<br />
• organische Substanz zu stabilen Humusstoffen umbauen,<br />
• den Boden durchmischen, lockern und belüften.<br />
Zudem verkitten die Organismen einzelne Bodenpartikel zu sehr stabilen Krümeln.<br />
Das dabei entstehende Krümelgefüge ist wenig anfällig gegen Erosion,<br />
Verschlämmung und Verkrustung und erspart dem Gärtner zudem eine intensive<br />
mechanische Bodenbearbeitung. Ferner werden innerhalb bzw. zwischen<br />
den Krümeln eine Vielzahl an Fein-, Mittel- und Grobporen im Boden geschaffen,<br />
wodurch die Wasserhaltefähigkeit wie auch die Belüftung des Bodens verbessert<br />
wird.<br />
Als weiterer Vorteil einer Kompostanwendung ist die damit verbundene Kalkzufuhr<br />
zu nennen. Kompost enthält - auch ohne Kalkzugabe zur Rotte - häufig erhebliche<br />
Mengen an Kalk. Er ist daher in der Lage, Säuren zu binden und kann<br />
somit einem Absinken des pH-Wertes, d.h. einer Versauerung des Bodens entgegenwirken.<br />
Mit regelmäßigen Kompostgaben können übliche, z.B. durch sauren<br />
Regen verursachte Kalkverluste im Boden ausgeglichen werden. Eine ergänzende<br />
Kalkung kann somit meist eingespart werden.<br />
Grundsätzlich als günstig sind auch die Nährstoffmengen anzusehen, die mit<br />
einer Kompostgabe dem Boden zugeführt werden. Hierdurch wird jedoch die<br />
Ausbringmenge von Kompost stark begrenzt (s. Kap. 7.3).<br />
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© Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau <strong>Weihenstephan</strong>