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Bericht - Fachhochschule Weihenstephan

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5 Mögliche Probleme bei der Kompostierung<br />

5.6.4 Schnecken<br />

Diese Weichtiere zerkleinern beim Fraß insbesondere weiche und feuchte Abfälle,<br />

schaffen somit gute Ausgangsbedingungen für eine weitere Verrottung.<br />

Diesem zunächst durchaus nützlichen Aspekt steht jedoch das Ärgernis gegenüber,<br />

wenn die Schnecken mangels Nahrung auf dem Kompost in Gemüseund<br />

Blumenbeete abwandern oder sich im Spätsommer im Kompost durch Eiablage<br />

vermehren.<br />

Die Zuwanderung von Schnecken auf den Kompost läßt sich kaum verhindern.<br />

Eine Verbreitung von Schneckeneiern mit der Ausbringung von Kompost kann<br />

jedoch weitgehend vermieden werden, indem der Kompost im Herbst umgesetzt<br />

und die Gelege entfernt bzw. zerstört werden. Ergänzend kann dem Kompost<br />

beim Umsetzen frischer Grasschnitt zugesetzt werden. Bei der dann eintretenden<br />

Temperaturerhöhung im Kompost werden eventuell noch enthaltene<br />

Eier abgetötet.<br />

5.7 Krankheitserreger<br />

Im Kompost enthaltene, virulente (aktive) Krankheitserreger können die Gesundheit<br />

von Menschen, Tier oder Pflanzen gefährden. Man sollte daher bei der<br />

Kompostierung auf ein gewisses Maß an Hygiene achten.<br />

5.7.1 Humanpathogene Erreger<br />

Wenngleich das Risiko einer Salmonelleninfektion primär im Küchenbereich<br />

liegt, bilden doch auch mit diesem Krankheitserreger kontaminierte Nahrungsmittelreste<br />

auf dem Kompost ein beachtliches Infektionspotential. Salmonellen<br />

können von dort durch Fliegen z.B. auf Lebensmittel in der Küche übertragen<br />

werden. Zudem ist es denkbar, daß diese Erreger mit Kompost auf Gartenbeete<br />

gelangen, zum Verzehr bestimmte Blätter, Knollen, Früchte etc. verunreinigen,<br />

und somit letztendlich wieder in die Küche zurückkehren.<br />

Hohe Temperaturen im Kompost bewirken ein sicheres und relativ schnelles<br />

Abtöten dieser Bakterien. Aber auch bei niedrigen Temperaturen im Kompost<br />

werden Salmonellen allmählich abgetötet. Hygieniker gehen davon aus, daß mit<br />

Salmonellen kontaminierte Komposte nach 12 Monaten Rotte kein Übertragungsrisiko<br />

mehr darstellen (11).<br />

Da jedoch im Verlauf der Kompostierung die Gefahr des Verschleppens von<br />

Salmonellen z.B. durch Fliegen gegeben ist, wird empfohlen, potentiell belastete<br />

Abfälle, wie z.B. Fleischreste und Schalen von rohen Eiern, nicht auf den<br />

Kompost zu geben.<br />

36<br />

© Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau <strong>Weihenstephan</strong>

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