Bericht - Fachhochschule Weihenstephan
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4 Der Rottevorgang<br />
Luftsauerstoff<br />
Im Kompost muß stets für eine ausreichende Belüftung gesorgt werden, da die<br />
erwünschten, aeroben Mikroorganismen auf den in der Luft enthaltenen Sauerstoff<br />
angewiesen sind.<br />
Luft für die Atmung kann sich nur in den Hohlräumen (Poren) des Komposts befinden.<br />
Diese sind immer dann in ausreichendem Umfang im Kompost vorhanden,<br />
wenn man die Abfälle in lockeren, strukturreichen und nicht zu feuchten<br />
Mischungen aufschichtet (s. Kap. 3.5.2).<br />
Nährstoffe<br />
Zur Energiegewinnung und zum Aufbau von Körpersubstanz benötigen die im<br />
Kompost lebenden Mikroorganismen Nährstoffe. Diese sind in unterschiedlichen<br />
Mengen in den kompostierbaren Abfällen enthalten (s. Tab. 2). Ein Mischen<br />
von nährstoffreichem und nährstoffarmem Material sorgt für eine optimale<br />
Ernährung der Organismen im Kompost. Ein Zusatz von Nährstoffen mittels<br />
Düngemitteln ist in der Regel nicht sinnvoll (s. Kap. 3.4).<br />
Tab. 2: Einteilung der Abfälle hinsichtlich ihrer Nährstoffgehalte<br />
nährstoffreich<br />
nährstoffarm<br />
• frischer Grasschnitt<br />
• Äste, Zweige<br />
• Gemüsereste<br />
• Laub<br />
• Obstreste<br />
• Stroh<br />
• Schnittblumen<br />
• Rinde<br />
• krautige Staudenreste<br />
• verholzte Staudenreste<br />
pH-Wert (Säuregrad)<br />
Die im Kompost angesiedelten Organismen bevorzugen ein schwach saures bis<br />
schwach alkalisches Milieu (pH um 7). Dieser pH-Bereich stellt sich meist von<br />
selbst im Kompost ein, ohne daß regulierend (z.B. durch eine Kalkzugabe) eingegriffen<br />
werden muß. Voraussetzung hierfür ist aber wiederum eine lockere,<br />
strukturreiche Mischung der Abfälle. In dicht lagerndem, faulendem Kompost<br />
kann der pH-Wert rasch in den sauren, für die Verrottung ungünstigen Bereich<br />
absinken.<br />
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© Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau <strong>Weihenstephan</strong>