Just do it - das Tagebuch - SY Just Do It
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an Bord und nehmen die ganzen Dinge über. M<strong>it</strong> den Haken befestige ich ein Netz<br />
und einen Korb an der Decke über der <strong>Do</strong>ppelkoje, sie sollen zukünftig unsere<br />
Gemüse aufnehmen.<br />
Nachm<strong>it</strong>tags besuchen wir erst einmal Enrique und Familie. Geben ihnen eine CD m<strong>it</strong><br />
allen Familienfotos und erzählen noch ein bisschen. Anke hat ihr handgeschriebenes<br />
Wörternotizbuch m<strong>it</strong>. Isabel, Enriques Frau, kann Ankes Schrift ganz gut lesen, und<br />
anhand der Notizen beginnt ein nettes Wort- und Floskellerngespräch. Anschließend<br />
führt unser Weg zu Elisabeth und Carlos, Abschiedsbesuch, Elisabeth fliegt heute<br />
Nacht nach Deutschland. Uns allen ist etwas wehmütig, und wir sollen noch unbedingt<br />
etwas in <strong>das</strong> Gästebuch schreiben und unseren Schiffsstempel hinterlassen.<br />
Gegen neun ist dann unser Hunger groß genug. Es treibt<br />
uns zur sagenumwobenen Belize, um ihre Fleischspieße<br />
zu essen. Jochen, die beiden Michaels, Silvia und Daniela<br />
s<strong>it</strong>zen bere<strong>it</strong>s in enger Runde. Aber der Reihe nach, in<br />
einer der hafennahen Gassen Pameiras steht vor einer<br />
unscheinbaren Mauer ein kleiner Grill, <strong>das</strong> Zeichen, <strong>das</strong>s<br />
hier heute Restaurant ist. Zwei Männer stehen wartend<br />
vor einer niedrigen Tür in besagter Mauer, durch die<br />
etwas Licht auf die Straße fällt. Wir treten m<strong>it</strong> vorsichtig<br />
geneigten Häuptern ein. Der „Raum“ hinter der Mauer ist<br />
vielleicht vier mal vier Meter groß und setzt sich am<br />
rechten Ende noch einmal in einem kleinen Anhang von<br />
3 x 2 m fort. Die Wände sind weiß bzw. graublau<br />
getüncht. Da und <strong>do</strong>rt steht eine Topfpflanze. Rechts vom<br />
Eingang lehnt an der Wand ein kleiner Grill, auf dem sich<br />
Fleischspieße dicht an dicht drängen. Eine junge Frau<br />
steht daneben und wendet die Spieße regelmäßig. Linker<br />
Hand ist ein kleiner Tisch, auf dem Flaschen m<strong>it</strong> Rotwein, Grogue, Rum, Whisky und<br />
Ponche stehen, außerdem Plastikbecher und einige andere Dinge. An allen<br />
verbleibenden Wandflächen entlang stehen Bänke, auf denen die Gäste dicht an dicht<br />
s<strong>it</strong>zen. Die Wand gegenüber des Eingangs verfügt noch über eine Tür, eher ist es<br />
eine Klappe, die man<br />
beise<strong>it</strong>e rückt, wenn man<br />
durch will. Keine Ahnung,<br />
wohin es da geht. In dem<br />
angehängten Raum steht<br />
ein kleiner Tisch, auf dem –<br />
wie ich erst viel später<br />
registriere – ein Topf m<strong>it</strong><br />
scharfer Sauce steht. Das<br />
ganze ist eigentlich ein<br />
kleiner Innenhof. Direkt<br />
hinter der Außenmauer<br />
steht ein kleines Bäumchen,<br />
<strong>das</strong> bei Tage wohl für ein<br />
angenehmeres Klima<br />
sorgen soll. Ansonsten ist der Hof m<strong>it</strong> Palmenwedeln eingedeckt. Über dieses ganze<br />
Ambiente herrscht Belize m<strong>it</strong> einer typisch afrikanischen Grazie. Sie ist, sehr dunkel,<br />
in ein blaues Gewand gekleidet, trägt ein turbanähnliches Kopftuch, und<br />
wendet sich hierhin und <strong>do</strong>rthin, stets langsam und ein wenig gle<strong>it</strong>end,<br />
dabei immer m<strong>it</strong> einem leichten spöttischem Zug in den Augen. Sie<br />
beobachtet ihre Gäste und sorgt dafür, <strong>das</strong>s alle etwas in<br />
angemessenen Ze<strong>it</strong>abständen bekommen. Neuankömmlinge müssen<br />
nicht zu lange auf einen Spieß warten, Länger Anwesende werden auch<br />
von Ze<strong>it</strong> zu Ze<strong>it</strong> bedacht. Obwohl es zunächst gar keinen geordneten<br />
Eindruck macht, wenn die gerade fertigen Spieße, pinche, einfach in die<br />
Runde gegeben werden. Von Sofias Freundin erfahren wir, <strong>das</strong>s Belize<br />
sich ursprünglich wegen ihrer schlichten Hütte geschämt hat, bis sie<br />
merkte, <strong>das</strong>s die Touristen dieses schlichte Ambiente besonders<br />
schätzen. Aber sie hat es zu einigem Wohlstand gebracht und baut