Just do it - das Tagebuch - SY Just Do It
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Dafür können wir Große Tümmler beobachten, die in einiger<br />
Entfernung große Sprünge machen, und wäre ich vor Santa<br />
Luzia nur fünf Minuten später in Richtung Ankerbucht abgedreht,<br />
hätte unser Kurs direkt zu zwei Walen geführt, die plötzlich hinter<br />
uns auftauchen. Leider können wir die Art nicht sicher feststellen.<br />
Es war eine kleinere Art, Seiwal, Brydewal oder Zwergwal.<br />
Fast eine Stunde kreisen wir in der Ankerbucht umher, um<br />
zwischen den Fels- und Geröllflecken den geeigneten<br />
Sandstreifen für den Anker zu finden. Als er endlich gefasst hat,<br />
geniessen wir die Aussicht. Vor uns liegt eine langgestreckte<br />
Bucht, m<strong>it</strong> unberührtem Sandstrand, und bis auf ein paar<br />
Fischer, die am Punta Santa Cruz ein Lager aufgeschlagen<br />
haben, menschenleer. Dahinter schroffe bis vulkankegelige Berge. Die heute klare<br />
Luft erlaubt nach Westen über die Insel hinweg einen Blick nach Sao Vicente und auf<br />
<strong>das</strong> dahinter liegende Sao Antao.<br />
Wie immer ist Wechsel beim Kochdienst angesagt. Heute ist wieder die ANTJE Ort des<br />
Geschehens. Es gibt feurigen Kohlzauber.<br />
168. (Mo. 24.01.05) Nach längerem Ausschlafen – meine Rückenschmerzen haben<br />
die Nachtruhe gekostet – steht der unvermeidliche Landaus flug auf dem Programm.<br />
Die Wellen und die Brandung machen etwas Sorgen, und lange überlege ich, ob man<br />
<strong>das</strong> ganze nicht besser ohne den Außenborder versucht. Nicht, <strong>das</strong>s er ins Wasser<br />
fällt. Aber dann gelingt <strong>das</strong> Manöver perfekt. Kurz vor der Brandung warten wir<br />
verhalten, bis die größeren Wellen durchgelaufen sind. Als es etwas ruhiger erscheint<br />
gebe ich beherzt Gas und wir bewegen uns in den Bereich, an dem die großen Wellen<br />
brechen. Zum Schluß zögere ich einen Moment,<br />
aber da erwischt uns schon die nächste Welle und<br />
trägt uns m<strong>it</strong> sich, hoch auf den Strand hinauf.<br />
Anke springt sofort über Bord um <strong>das</strong> Boot we<strong>it</strong>er<br />
auf den Strand zu ziehen, aber es geht nicht. Kein<br />
Wunder, <strong>das</strong> Wasser der Welle ist schon<br />
zurückgeströmt, und <strong>das</strong> Boot s<strong>it</strong>zt ziemlich<br />
trocken und m<strong>it</strong> mir als Beschwerung auf dem<br />
Strand. Ich springe auch schnell raus, und bevor<br />
die nächste Welle in <strong>das</strong> Boot schwappen kann<br />
haben wir es schon hoch in Sicherhe<strong>it</strong> gebracht.<br />
Santa Luzia bes<strong>it</strong>zt auf seiner Südse<strong>it</strong>e einen<br />
feinen, schier endlosen Sandstrand. Der größte<br />
Teil ist weiß, nur in kleinen Bereichen schimmert<br />
schwarzer Sand durch. Hinter dem Strand folgt<br />
Schwemmland, <strong>das</strong> von ausgeprägten<br />
Erosionsrinnen durchzogen wird. Dahinter erheben<br />
sich recht steile Berge, einige in typischer<br />
Kegelform, andere m<strong>it</strong> schroffen und bizarren<br />
Gipfeln, die Flanken aber stets m<strong>it</strong> mehr oder<br />
weniger steilen Geröll- und Schutthalden. Offenbar<br />
gibt es hier keine Ziegen, zumindest ist die<br />
Vegetation unerwartet üppig. Wobei <strong>das</strong> auch nur<br />
relativ ist. Vor allem kommen Zwergsträucher und<br />
Gräser vor, zwischen denen sich mehr oder<br />
weniger große Flächen rohen Bodens befinden.<br />
Ich nehme mir vor, den nächsten „Gipfel“ einen<br />
Ableger des „Topona“ zu besteigen und erhoffe mir<br />
von <strong>do</strong>rt einen großen Überblick. Oben<br />
angekommen zeigt sich nahezu <strong>das</strong> ganze<br />
Panorama der Insel,<br />
aber leider ist es zu<br />
dunstig. Die gestern<br />
noch bestechend klar<br />
sichtbaren<br />
Nachbarinseln Sao Vicente und Sao Antao sind heute<br />
unsichtbar. Dafür kann von hier oben wunderbar die