Just do it - das Tagebuch - SY Just Do It
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Se<strong>it</strong>lich schließen die üblichen Felder und Haine an, den<br />
rückwärtigen Abschluss bildet eine Hütte, vor der se<strong>it</strong>lich die<br />
Rohrpresse und einige Holzfässer stehen und gebündeltes frisches<br />
Zuckerrohr bere<strong>it</strong> liegt. Wir dürfen die Hütte betreten. In der<br />
hintersten, dunklen Ecke der Hütte steht ein großes Faß, in dem es<br />
hörbar gärt und arbe<strong>it</strong>et. Hier wurde gerade ein neuer Schnaps<br />
angesetzt. Er braucht aber noch ein paar Tage, bis er we<strong>it</strong>er<br />
verarbe<strong>it</strong>et werden kann. Man gibt uns Gelegenhe<strong>it</strong> zur Probe, und in<br />
der Tat ist es ein sehr guter, runder Stoff, der hier gebraut wird. Aber<br />
1200 Esc pro L<strong>it</strong>er ist uns <strong>do</strong>ch zu teuer. Obwohl, wert gewesen<br />
wäre es der Stoff schon.<br />
We<strong>it</strong>er geht es nach Ribera Brava. Die Inselhauptstadt ist durchaus<br />
schön, m<strong>it</strong> sorgfältig gemalten und geputzten Gebäuden, macht<br />
einen geschäftigen Eindruck – zumindest für hiesige Verhältnisse –<br />
ist aber im Grunde gemütlich. Hier haben wir etwas Muße für<br />
Spaziergänge, den Einkauf von Gemüse und heimischer Musik!<br />
Außerdem gelingt es uns, den schon bedenklich abnehmenden<br />
Biervorrat wieder aufzustocken. Und wieder geht es we<strong>it</strong>er. Statten<br />
noch Preguica einen Besuch von der Landse<strong>it</strong>e ab, bevor wir wieder<br />
nach Tarrafal zurückkehren. Am Hafen erstehen wir sechs nach<br />
einigen Wirrnissen noch 2 kg Wahoo.<br />
„Wir würden gerne ein wenige von diesem<br />
Wahoo kaufen.“<br />
„Nao, Senores, von diesem Wahoo<br />
verkaufe ich nichts. Ist nur für<br />
Kapverdianer.“<br />
„Nur für Kapverdianer?“<br />
„Meint die Frau, <strong>das</strong>s wir Wahoo nicht<br />
vertragen?“<br />
„Keine Ahnung.“<br />
„Vielleicht will sie uns sagen, <strong>das</strong>s die Filets<br />
vor ihr schon verkauft sind, und wir einen<br />
anderen Wahoo wählen müssen.“<br />
So ist es schließlich auch gemeint.<br />
„Sie hat uns nicht <strong>das</strong> richtige Wechselgeld<br />
rausgegeben.“<br />
„Mark, es handelt sich <strong>do</strong>ch nur um eine<br />
kleine Summe.“<br />
„Nein, Roger, hier geht es ums Prinzip.“<br />
„Ach, <strong>das</strong> ist <strong>do</strong>ch unnötig.“<br />
„Nein, einen Preis festmachen und dann<br />
falsch herausgeben geht nicht.“<br />
„Wieso, Roger, <strong>das</strong> stimmt <strong>do</strong>ch, schau<br />
<strong>do</strong>ch mal richtig auf die silberne Münze. Das sind auch 100 Esc, nicht 50.“<br />
Tatsächlich stellt sich heraus, <strong>das</strong>s es zwei verschiedene 100 Esc-Münzen gibt. Die<br />
alte ist etwa so groß und von der gleichen Beschaffenhe<strong>it</strong> wie die aktuelle 50 Esc-<br />
Münze. So kann man reinfallen. Jedenfalls gibt es abends – wie<br />
sollte es auch anders sein – mal wieder leckeres Fischessen.<br />
Leider gaben unsere Angel- und Kochbücher keine vernünftige<br />
Auskunft über den Wahoo, aber vom Flossenbild, Körperbau,<br />
der Struktur des Muskelgewebes und anderen Merkmalen her<br />
nehmen wir an, <strong>das</strong>s er ein dem Thunfisch verwandter Geselle<br />
ist.<br />
166. (Sa. 22.01.05)<br />
„Schau mal aus dem Fenster!“<br />
„Wieso denn?“<br />
Nu schau <strong>do</strong>ch mal. Die ALEXANDER VON HUMBOLDT liegt da.“<br />
Eigentlich war heute eine Wanderung geplant. Aber jetzt<br />
müssen wir <strong>do</strong>ch erst mal der Alex einen Besuch abstatten.<br />
Nach dem Frühstück paddeln wir zur Alex.