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Just do it - das Tagebuch - SY Just Do It

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Struktur des Ankergrundes erkannt werden.<br />

Kein Wunder, <strong>das</strong>s wir gestern so lange<br />

suchen mussten. Der Grund besteht aus einem<br />

mosaikartigem Wechsel von flachen<br />

Felsplatten, Geröllfeldern und Sandflecken.<br />

Meine „Entdeckung“ veranlasst Norbert später<br />

zur im Grunde bekannten, aber offenbar von<br />

uns allen verdrängten Erkenntnis, den<br />

Ankergrund von der Saling aus zu prüfen.<br />

Der Nachm<strong>it</strong>tag vergeht m<strong>it</strong> Sonnenbaden und<br />

Naturbeobachtung. Die kapverdischen<br />

Steinsperlinge sind neugierig und erstaunlich<br />

zutraulich, ständig kommen sie in unsere Nähe.<br />

Mal sehen, ob nicht ein Krümelchen<br />

abzustauben ist.<br />

M<strong>it</strong> Norbert sinniere ich über die Beschaffenhe<strong>it</strong> und die Eigenschaften der idealen<br />

Insel. Sie soll unter anderem allem menschenleer sein. Das scheint unser Santa Luzia<br />

jetzt <strong>do</strong>ch nicht zu erfüllen: am Nachm<strong>it</strong>tag kommen drei we<strong>it</strong>ere Yachten und ein<br />

Fischerboot, um hier zu ankern. Der ebenfalls gewünschte Fischreichtum ist jedenfalls<br />

gewährleistet. Norbert speert einen fetten<br />

Papageifisch, dessen Filets wir nach<br />

einem Rezept von JUPITER MOON<br />

verspeisen.<br />

169. (Di. 25.01.05) Kleinere Arbe<strong>it</strong>en am<br />

Boot. Genießen die Aussicht auf Santa<br />

Luzia. Vorerst werden wir nicht an Land<br />

gehen, da der Schwell und die Brandung<br />

uns zu heftig erscheinen. Am Nachm<strong>it</strong>tag<br />

riskieren wir es aber <strong>do</strong>ch und kommen<br />

auch heute wieder wohlbehalten ans<br />

Ufer. Sonnenbaden und Vogelbeobachtung. Am meisten beeindruckt uns ein<br />

Weißbauchtölpel. Er sucht seine Beute in der gerade gebrochenen Brandungswelle.<br />

Nach mehreren Versuchen taucht er tatsächlich m<strong>it</strong> einem Fischlein auf, <strong>das</strong> ruckzuck<br />

verschluckt wird. Und dann geht erst mal ins tiefere Wasser, offenbar muß er noch<br />

etwas nachspülen, dam<strong>it</strong> der Bissen besser rutscht. Wir hätten nicht gedacht, <strong>das</strong>s<br />

sich in den Brandungswellen überhaupt Fische aufhalten.<br />

Auch Norbert unser Fischexperte hat wieder zugeschlagen und vier Fische gefangen,<br />

die heute Abend zum Abschiedsessen gegrillt werden sollen. Das haben wir uns<br />

jedenfalls so schön vorgestellt. M<strong>it</strong>tlerweile hat der Wind deutlich aufgefrischt, und die<br />

See ist rauer geworden. Fahre m<strong>it</strong> dem Dingi m<strong>it</strong> verhaltener Geschwindigke<strong>it</strong> zur<br />

ANTJE, sonst kommt zu viel Wasser über. Nicht nett für Anke, die im Bug s<strong>it</strong>zt.<br />

„Hast du <strong>das</strong> Ankerlicht angeschaltet?“<br />

„Nein. Du?“<br />

„Nein.“<br />

So ein Mist. Wir sind kaum angekommen. Und jetzt wieder zurück? Womöglich allein.<br />

Das ist m<strong>it</strong> unserem Beiböötchen und ohne Pinnenverlängerung bei den Verhältnissen<br />

nicht lustig. Na, wir bleiben erst mal auf der ANTJE. Aber diese Unruhe. Ständig peilten<br />

wir nach unserm Boot. Und tatsächlich, irgendwann, wir sind gerade ein paar Minuten<br />

unter Deck gewesen, stimmt die Peilung nicht mehr. Bislang hatte JUST DO IT immer<br />

vor der englischen Yacht gelegen, jetzt wird sie von ihr abgedeckt. Driftet sie? Wir<br />

wollen <strong>do</strong>ch erst mal nach dem Rechten sehen und fahren zurück. Und tatsächlich hat<br />

JUST DO IT ihren Stan<strong>do</strong>rt um rund 20 Meter verlagert. Wir ärgern uns über uns selbst,<br />

da wir wußten, <strong>das</strong>s der Anker nicht hundertprozentig eingefahren war. Andererse<strong>it</strong>s,<br />

er hat sich jetzt ja offenbar eingegraben. Für den erneuten Weg zur ANTJE packen wir<br />

uns richtig seefest ein: Ölzeug und Rettungswesten. Antje und Norbert staunen, aber<br />

die Verhältnisse sind noch heftiger als bei der ersten Fahrt. Leider lässt uns auch<br />

unsere Unruhe nicht mehr los, und so beschließen wir, direkt wieder an Bord der JUST<br />

DO IT zurückzukehren. Antje und Norbert haben Verständnis und geben uns noch ein<br />

Carepaket m<strong>it</strong>: zwei gegrillte Fische und Kartoffelsalat. Komischerweise lässt der<br />

Wind nach, kaum <strong>das</strong>s wir an Bord sind. Aber jetzt ist es egal, <strong>das</strong> Carepaket wird hier<br />

verspeist.

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