Just do it - das Tagebuch - SY Just Do It
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Hoch über uns beugt sich jemand über die Reling.<br />
„Moin. Die Crew der JUST DO IT b<strong>it</strong>tet an Bord kommen zu dürfen.“<br />
„Weiß nicht ob <strong>das</strong> geht, ich frage mal.“<br />
Wir eiern zur Galley, wo eine Pforte offen steht.<br />
„Geh <strong>do</strong>ch hoch und mach die Leine fest.“<br />
„Ich geh <strong>do</strong>ch nicht an Bord, wenn wir keine Erlaubnis haben.“<br />
„Hab dich nicht so, <strong>das</strong> ist <strong>do</strong>ch ein TO -Schiff.“<br />
Unser Anrufpartner erlöst uns aus dem Disput und kündet Einwilligung von höchster<br />
Stelle an. Wir entern auf. Zunächst gibt es etwas Smalltalk auf dem Achterdeck. Hier<br />
halten zwei People Ankerwache. Jede Stunde wird die aktuelle Peilung der<br />
festgelegten Landmarken geprüft und fein säuberlich in eine Kladde eingetragen.<br />
Wenig später taucht der Steuermannsmaat auf, der seine Trainees und Mannschaften<br />
zu einem Landausflug verfrachtet hat.<br />
„Ach, Ihr wart <strong>das</strong>, denen wir ein Paket m<strong>it</strong>bringen sollten.“ Es folgt eine<br />
langschweifige Erklärung, warum <strong>das</strong> nicht ging. Dann folgt, viel wichtiger, ein<br />
Schiffsrundgang. Wir besuchen die Salons, Aufenthaltsräume, Schlafkabinen, Brücke,<br />
Pantry und Kombüse. Werden auch dem Kap<strong>it</strong>än vorgestellt. Tut ihm leid, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
m<strong>it</strong> dem Paket nicht geklappt hat. Hier eine klare Aussage: Sie hätten wissen müssen<br />
wie groß und wie schwer die Pakete waren. Eine Cola wird angeboten, und schließlich<br />
erhalten wir eine Einladung zum M<strong>it</strong>tagessen. Es gibt kaltes Schweineschn<strong>it</strong>zel m<strong>it</strong><br />
Kartoffelsalat und Ei.<br />
„Na, wohl lange kein Fleisch mehr gegessen.“<br />
Komisch, dachte ich auch gerade.<br />
„Na lang mal zu, nimm dir noch ein Schn<strong>it</strong>zel.“<br />
Offenbar mache ich einen sehr ausgehungerten Eindruck. Jedenfalls bekommen wir<br />
zum Abschied noch ein Carepaket<br />
m<strong>it</strong> vier Schn<strong>it</strong>zeln.<br />
Auf dem Rückweg schaffen wir es<br />
nicht Antje von der ANTJE vorbei.<br />
Anruf, an Bord kommen. Wollten wir<br />
heute wandern? Als wir <strong>do</strong>rt so an<br />
Bord relaxen (m<strong>it</strong> Ausnahme von<br />
Norbert, der ganz verzweifelt m<strong>it</strong><br />
seinem Wassermacher kämpft, aber<br />
schließlich auch den großen<br />
Durchbruch zum Erfolg hat) kommt<br />
ein freundlicher Fischer und bietet<br />
seinen Fang feil. Wir erstehen 1 kg<br />
Rougets. Das sind umgerechnet und<br />
übersetzt sechs Stachelbarben, die<br />
wir abends in Butter braten. Als<br />
ersten Gang gibt es die Schn<strong>it</strong>zel<br />
aus dem Carepaket.<br />
167. (So. 23.01.05) Es ist Sonntagmorgen, neun Uhr dreißig. In unser kleinen Truppe<br />
herrscht ein gewisses Misstrauen, ob die Delga<strong>do</strong> Mar<strong>it</strong>ima tatsächlich wie<br />
versprochen zwischen neun und zehn geöffnet hat. Die ewigen Unker – also zum<br />
Beispiel mich - plagen dagegen die Sorgen, ob der Delga<strong>do</strong>mensch vielleicht bere<strong>it</strong>s<br />
um neun geöffnet, aber mangels Besucher auch schon wieder geschlossen hat. Aber<br />
die Delga<strong>do</strong> ist geöffnet. Die Ausstellung des Laufscheines geht zurück, und nach<br />
wenigen Minuten können wir gehen. Schnell geht es wieder zu den Booten. Die ANTJE<br />
legt den Start vor, wir folgen eine dreiviertel Stunde später. In der Abdeckung von San<br />
Nicolao muß motort werden. Wieso gibt es denn an dieser abgedeckten Westküste<br />
nachts Fallböen? Davon ist jetzt jedenfalls nichts zu merken. Aber nach etwa einer<br />
Stunde weht eine fröhliche Brise und wir segeln. Wundern uns noch, warum die ANTJE<br />
so we<strong>it</strong> südlich segelt. Wollen sie etwa die Inseln Branca und Razo südlich runden?<br />
Wir haben unseren Kurs we<strong>it</strong> nördlich abgesteckt. Wenig später knackt es in der<br />
Funke und Antje meldet sich. Rät uns Nord zu machen. Sie müssen bere<strong>it</strong>s hart am<br />
Wind segeln. Nach zwei Stunden passieren wir Razo, eine we<strong>it</strong>ere Stunde später<br />
Branco. Die ganze Ze<strong>it</strong> hängen zwei Angeln draußen, aber nichts beißt. Sören hatte<br />
<strong>do</strong>ch berichtet, hier sei die fischreichste Gegend der bisherigen Reise. Aber was solls.<br />
23.01.05.<br />
Tarrafal, - Santa Luzia, Cabo<br />
Verde<br />
30,5 sm (4.017,2 sm)<br />
Wind: Stille, N 3-4 – NE 4<br />
Liegegeld: --