chancen von Kindern mit Fetalem Alkoholsyndrom / Diplomarbeit ...
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Begriff Alkoholismus als eine Art Überbegriff für alle Formen des pathologischen Umgangs<br />
<strong>mit</strong> Alkohol eingebürgert. Allerdings ist der Alkoholismus begrifflich unscharf. Orientiert<br />
man sich an den Diagnosesystemen DSM-IV und ICD-10, dann vermischt der Begriff des<br />
Alkoholismus zwei Diagnosen <strong>mit</strong>einander, einerseits den Missbrauch und andererseits die<br />
Abhängigkeit <strong>von</strong> Alkohol. Um der Vieldeutigkeit und so<strong>mit</strong> auch Unklarheit des Begriffes<br />
Alkoholismus entgegen zu kommen, wurde bei der neunten Revision der Internationalen<br />
statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD-9) durch die Weltgesundheitsorganisation<br />
(1979) die Unterscheidung zwischen Alkoholmissbrauch (identisch <strong>mit</strong> schädlichem<br />
Alkoholkonsum) und Alkoholabhängigkeit anerkannt und der Terminus Alkoholismus nicht<br />
mehr gebraucht. Das Wort Alkoholmissbrauch wurde in der ICD-10<br />
(Weltgesundheitsorganisation 1993) durch den Begriff des schädlichen Gebrauchs<br />
(schädlicher Konsum) ausgetauscht (vgl. Merzenich, 2002, S.16f).<br />
Nach der Internationalen Klassifikation Psychischer Störungen – ICD-10 der<br />
Weltgesundheitsorganisation – WHO kennzeichnet sich der Alkoholmissbrauch wie folgt:<br />
• Unfähigkeit, das Trinken einzuschränken oder es ganz zu unterlassen<br />
• Reduktion der beruflichen und sozialen Anpassung; Alkohol führt zum Versagen bei<br />
der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen<br />
• Zeitfenster der Störung beträgt mindestens 1 Monat (vgl. www.psychosozialegesundheit.net/seele/alkohol.html).<br />
Die Alkoholabhängigkeit zeichnet sich laut ICD-10 durch folgende Merkmale aus:<br />
• Es besteht ein beherrschter Wunsch oder Zwang Alkohol zu verzehren<br />
• Es besteht eine verringerte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung<br />
und der Menge des Konsums<br />
• Es wird Alkohol konsumiert, um Entzugssymptome zu mildern<br />
• Das Auftreten eines körperlichen Entzugssyndroms bei Beendigung oder Reduktion<br />
des Konsums<br />
• Es kann eine Toleranzentwicklung nachgewiesen werden, d.h. es sind zunehmend<br />
höhere Dosen erforderlich, um die ursprünglich durch niedrigere Mengen erreichten<br />
Wirkungen hervorzurufen<br />
• Eingeengtes Verhaltensmuster im Umgang <strong>mit</strong> Alkohol (z.B. Konsum bei unüblichen<br />
Gelegenheiten)