chancen von Kindern mit Fetalem Alkoholsyndrom / Diplomarbeit ...
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werdenden Mutter (Zunahme der Intensität und Dauer) drastisch verschlechterte. Außerdem<br />
konnte er aufzeigen, dass trinkende Frauen, die durch die Inhaftierung zwangsweise keinen<br />
Alkohol verzehrten, nach bereits geschädigten <strong>Kindern</strong> oder Totgeburten gesunde Babys zur<br />
Welt brachten. Da<strong>mit</strong> bekräftigte Sullivan eindeutig den direkten toxischen Effekt, d.h. die<br />
giftige Auswirkung des Alkohols auf den Embryo (vgl. Löser, 1995, S.98).<br />
Ein Beweggrund, warum sich die medizinische Wissenschaft bis zum Zweiten Weltkrieg<br />
kaum <strong>mit</strong> der Frau als Alkoholkonsumentin und weiblicher Alkoholkrankheit beschäftigte,<br />
liegt in der Tatsache, dass bis zum 2. Weltkrieg das Verhältnis zwischen männlichen und<br />
weiblichen Alkoholkranken bei 10:1 lag. Unterschiedliche Gründe können diese Entwicklung<br />
erklären. Überwiegend werden kulturelle Gründe herangezogen, da die familiären und<br />
gesellschaftlichen Konventionen meist <strong>von</strong> den Männern geprägt wurden. Diese<br />
befürworteten es z.B. selten, dass Frauen an den Gesellschaften und Trinkriten der Männer<br />
teilnahmen. Ferner spielten auch ökonomische Gründe eine Rolle, denn in Zeiten des Krieges<br />
waren alkoholische Getränke Mangelware und wurden als Luxusgüter angesehen, welche<br />
stets den höher gestellten Klassen vorbehalten waren (vgl. Löser, 1995, S.97).<br />
Dem französischen Kinderarzt Lemoine und seinen Mitarbeitern ist es zu verdanken, dass<br />
1968 die Erstbeschreibung <strong>von</strong> Symptomen alkoholgeschädigter Kinder vorgenommen<br />
wurde. Diese Ergebnisse wurden jedoch nicht der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt<br />
und so auch nicht über die Grenzen Frankreichs bekannt.<br />
Unabhängig <strong>von</strong> der Publikation Lemoines und seinen Kollegen kamen die amerikanischen<br />
Ärzte Jones und S<strong>mit</strong>h 1973 zu den gleichen Schlussfolgerungen (vgl. Zobel, 2002, S.62). Im<br />
Rahmen einer Studie in Seattle (USA) untersuchten sie einige Kinder <strong>mit</strong> undeutlichen<br />
Entwicklungsstörungen und Missbildungen. Diese Kinder wiesen die unterschiedlichsten<br />
Schädigungen auf, aber dennoch hatten sie eine gewisse Ähnlichkeit untereinander. Die<br />
Gemeinsamkeit der Kinder bestand (nämlich) darin, dass die Mütter chronisch alkoholkranke<br />
Frauen waren (vgl. FASworld e.V. Deutschland (a), 2007, S.4). S<strong>mit</strong>h und Jones fassten das<br />
spezifische Muster der Defizite zum ersten Mal unter dem Begriff „Fetales Alkohol-<br />
Syndrom“ (FAS) zusammen und machten die Störung international bekannt. Folglich kam es<br />
zu einem Anflug <strong>von</strong> Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet, die die Klinischen Symptome<br />
<strong>von</strong> FAS untersuchten. Intention dieser Untersuchungen war es, herauszufinden, wie Kinder<br />
durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft geschädigt werden können (vgl. Zobel, 2002,<br />
S.62).