chancen von Kindern mit Fetalem Alkoholsyndrom / Diplomarbeit ...
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Männer, gegebenenfalls noch für Frauen in Männerbegleitung (vgl. Pegel-Rimpl in: Berichte<br />
zur Suchtkrankenhilfe, 1990, S.9). Berger/Legnaro/Reuband regen an, genauer hinzuschauen.<br />
Denn was sich im ersten Moment als Besonderheit des weiblichen Trinkverhaltens aufzeigt,<br />
ist bei näherer Betrachtung oft lediglich als Ausdruck der verschiedenen Lebensbedingungen<br />
<strong>von</strong> Männern und Frauen zu sehen (vgl. Berger/Legnaro/Reuband, 1982, S, 19). Ferner<br />
nehmen gesellschaftliche Bewertungsprozesse eine wesentliche Rolle ein. Dabei betont Arenz<br />
– Greiving, dass der Alkohol im Leben einer Frau bedeutend anders beurteilt wird als bei<br />
Männern. Darum ist es nicht verwunderlich, dass Frauen ihren Alkoholkonsum anders erleben<br />
(vgl. Arenz-Greiving, 1998, S.16).<br />
2.4.2 Ursachen/Faktoren der Alkoholabhängigkeit bei Frauen<br />
Die Suche nach möglichen Hauptursachen für Frauenalkoholismus führt auch in der<br />
Fachliteratur zu zahlreichen Diskussionen. Dabei werden zahlreiche Thesen und<br />
Interpretationsversuche formuliert. Vorwiegend sind Positionen zu finden, die diese<br />
Entwicklung auf die Emanzipation der Frau zurückführen und die der Meinung sind, die Frau<br />
sollte sich doch an ihre traditionelle Rolle erinnern, dann bräuchte sie nicht zu trinken. (vgl.<br />
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen E.V. (b), 2002, S.9) Die veränderte Stellung der Frau in<br />
der Gesellschaft führte zu einer Angleichung an die soziologischen Verhaltensweisen des<br />
Mannes. Allerdings brachte die Gleichberechtigung nicht nur eine Angleichung <strong>von</strong> Rechten<br />
und Pflichten, sondern auch den Beigeschmack <strong>von</strong> Gefahren und Belastungen <strong>mit</strong> sich. Die<br />
Gegenseite argumentiert <strong>mit</strong> weiteren konsumfördernden Faktoren, z.B. die hohe<br />
Arbeitsbelastung der Frau (Doppelbelastung) durch Beruf und Haushalt. Angeführt wird auch<br />
die Verlegung des Alkoholkonsums <strong>von</strong> der Gaststätte in die Familie, wodurch die Griffnähe<br />
alkoholischer Getränke gefördert wird und die Flasche so<strong>mit</strong> weiter in den Familienkreis<br />
rückt. Ein weiterer Grund könnte sein, dass Frauen <strong>mit</strong>tlerweile genauso in vermehrtes<br />
Anlasstrinken, zum Beispiel bei Vereinen und Interessengruppen integriert sind. Des<br />
Weiteren wird den Frauen nachgesagt, sie hätten den Alkohol als Kompensations<strong>mit</strong>tel und<br />
Pharmakon entdeckt und genutzt (vgl. Schmidt, 1997, S. 49f.)<br />
Sucht man in der Fachliteratur konkret nach Motiven und Ursachen des Frauenalkoholismus,<br />
so stößt man auf zwei auffällige Motivkomplexe:<br />
1. Schwerwiegende, unbewältigte Lebensereignisse (live-events) wie Partnerverlust, Tod,<br />
Scheidung, Erdulden <strong>von</strong> Gewaltmaßnahmen oder sexueller Missbrauch