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chancen von Kindern mit Fetalem Alkoholsyndrom / Diplomarbeit ...

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Bezugsrahmen abgesichertes „Wenn A, dann B“- Schema. Kurz gesagt: Sozialpädagogische<br />

Entscheidungen sind prozesshaft, personenbezogen und nur schwer objektivierbar.<br />

• Eine eindeutige Zuordnung <strong>von</strong> Ursache und Wirkung ist nicht gegeben, sondern es<br />

bestehen immer mehrdeutige Verhältnisse<br />

• Ebenso wenig kann eine eindeutige Zuordnung <strong>von</strong> Problemen und Lösungen<br />

vorgenommen werden, sondern eher Versuche <strong>mit</strong> hoher Irrtumswahrscheinlichkeit<br />

• Es gibt letztlich keine starren Muster, sondern eine fortwährende Vergewisserung,<br />

Reflexion und ggf. ist eine Revision eingeschlagener Wege.<br />

Um dennoch die notwendige Darstellung und Überprüfung fachlicher Entscheidungen zu<br />

gewährleisten und um das professionelle Wissen praxisnah weiterentwickeln zu können bietet<br />

sich die Kollegiale Beratung an. Diese findet im Sinne <strong>von</strong> Beratung im Team statt, indem<br />

sich die zuständige Fachkraft <strong>mit</strong> verschiedenen Sichtweisen zum Fall konfrontieren lässt.<br />

Ebenso ist dort Platz um Pro und Contra verschiedener Hilfsmöglichkeiten zu erörtern. (vgl.<br />

Schone/Gintzel/Jordan/Kalscheuer/Münder, 1991, S.118).<br />

5.8 Die Fremdplatzierung in Adoptiv- bzw. Pflegefamilien<br />

Die bereits in Punkt 5 aufgeführten Zahlen aus der Fachliteratur stützen die These, dass<br />

Kinder <strong>mit</strong> <strong>Fetalem</strong> <strong>Alkoholsyndrom</strong> überwiegend aufgrund ungenügender Fähigkeit der<br />

alkoholkranken Mutter die Bedürfnisse ihres Kindes zu erkennen und erfüllen in Pflege- und<br />

Adoptivfamilien aufwachsen. Es kann in vielen Fällen aufgrund der Alkoholkrankheit<br />

vermehrt zu<br />

• Vernachlässigung<br />

• Verwahrlosung und/oder Misshandlung der Kinder sowie<br />

• mütterlichem Erkranken kommen<br />

Laut Zobel wissen die Ersatzeltern zum Zeitpunkt der Pflegschaft/Adoption verhältnismäßig<br />

wenig bzw. gar nichts über die Vorgeschichte des Kindes und die da<strong>mit</strong> verbundenen<br />

Entwicklungsrisiken (vgl. Fallbeispiel Lukas und Y<strong>von</strong>ne). Dies kann unter anderem daran<br />

liegen, dass nur ein Teil dieser Kinder bereits <strong>mit</strong> der Diagnose Fetales <strong>Alkoholsyndrom</strong><br />

erfasst wurden (vgl. Zobel, 2006, S.63). Denn viele Kinder <strong>mit</strong> Schwachformen entgehen der<br />

Diagnose. Ein weiterer Grund ist, dass der Alkoholismus der Mutter privat oder amtlich<br />

verheimlicht wurde und so die alkoholische Vorgeschichte der leiblichen Mutter für die<br />

Ersatzeltern nicht zu erfahren war (vgl. Punkt 3.3.1). Zum Teil aber wissen nicht einmal die

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