chancen von Kindern mit Fetalem Alkoholsyndrom / Diplomarbeit ...
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In Deutschland stellte Majewski 1973 erstmals Fälle alkoholgeschädigter Kinder bei einer<br />
Konferenz der Universitäts-Kinderklinik in Tübingen vor. Er beschrieb als erster die<br />
pathophysiologischen Zusammenhänge. Ferner ist ihm die Einführung einer<br />
Schweregradbestimmung und Einteilung zu verdanken (vgl. Löser, 1995, S.9). Auf die<br />
Einteilung in Schweregrade werde ich später noch zu sprechen kommen (vgl. Punkt 3.3).<br />
An dieser Stelle ist zu fragen, warum das Fehlbildungsmuster des Fetalen <strong>Alkoholsyndrom</strong>s<br />
erst so spät erkannt wurde. In der Historie wurde deutlich, dass sich die Beobachtungen über<br />
Jahrhunderte ausdehnten. Diese hätten ausreichen müssen, um die schädigende Wirkung des<br />
Alkohols auf das ungeborene Kind früher zu erkennen. An dieser Stelle sei auf Löser<br />
verwiesen, der die medizingeschichtliche Entwicklung als einen langwierigen Weg betrachtet.<br />
„Dieser Weg war <strong>von</strong> ideologischen und wissenschaftlichen Irrungen geprägt und behindert,<br />
vor allem aber durch das starke Element der bewussten und unbewussten Verdrängung, des<br />
Vergessens und des Nicht – wahr – haben - Wollens. Nur so kann verstanden werden, dass<br />
eine schon seit Jahrhunderten bekannte Erkenntnis erst vor drei Jahrzehnten zum<br />
wissenschaftlichen Durchbruch gelangte“ (Löser, 1995, S.100).<br />
Obgleich das Problem seit Jahren bekannt ist, ist die Erforschung des Fetalen<br />
<strong>Alkoholsyndrom</strong>s noch nicht abgeschlossen, vielmehr besteht noch ein immenser<br />
Forschungsbedarf.<br />
3.2 Allgemeine Begriffsbestimmungen<br />
3.2.1 Fetales <strong>Alkoholsyndrom</strong> (FAS) – Eine Definition<br />
Unter <strong>Fetalem</strong> <strong>Alkoholsyndrom</strong> (FAS) „versteht man eine Schädigung des Kindes, die durch<br />
übermäßigen, dauerhaften und krankhaften Alkoholgenuss der Mutter während der<br />
Schwangerschaft entstanden ist (in der Bevölkerung unter der negativ bewerteten<br />
Bezeichnung „Säuferkind“ oder „Alkoholbaby“ bekannt“) (www.intakt.info/131-0-<br />
alkoholembryopathie.html) Diese Kinder sind häufig in ihrer Gesamtheit betroffen, da<br />
Alkohol alle Zellen und Organe schädigen kann. D.h. sie sind sowohl körperlich und geistigintellektuell<br />
als auch in der Verhaltensentwicklung und in der sozialen Reifung beeinträchtigt.<br />
Die Ausprägungen der einzelnen Symptome sind allerdings sehr verschieden. (vgl.<br />
www.intakt.info/131-0-alkoholembryopathie.html)<br />
3.2.2 Fetale Alkoholeffekte (FAE) – Eine Definition<br />
Von Fetalen Alkoholeffekten (FAE) ist die Rede, wenn keine offensichtlichen Symptome für<br />
eine Diagnose auf FAS vorhanden sind, Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft jedoch<br />
als mögliche Ursache für Entwicklungsprobleme eines Kindes angenommen werden muss.<br />
Dies soll nicht heißen, dass FAE eine leichtere Erscheinungsform der Alkoholschädigung ist.<br />
Vielmehr ist es eine schwerer feststellbare Form (vgl. www.nacoa.de/fakten8.html) Zum<br />
Beispiel ist das Kind normal groß oder es weist keine Gesichtsveränderungen auf. Dies macht